Rhus Toxicodendron Globuli werden aus dem Extrakt des Giftefeus (Girftsumach) hergestellt und stellen ein wichtiges Mittel gegen Beschwerden des Bewegungsapparates dar, etwa Verzerrungen, Verrenkungen oder die Folgen einer Überanstrengung.
Das Homöopathikum Rhus toxicodendron entstammt den Trieben des eichenblättrigen Giftsumach, der der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) angehört. Die Pflanze gedeiht in gemäßigten subtropischen Regionen wie Südafrika, dem afrikanischen Tropengebirge, Nordamerika und dem Osten Asiens.
Rhus toxicodendron verfügt über Inhaltsstoffe wie Gallussäure, Urushiol, Rhusgerbsäure, Toxicodendrol und Fisetin. Bei Urushiol handelt es sich um ein intensives natürlich vorkommendes Kontaktallergen, das an der menschlichen Haut starke Blasenbildung hervorruft. Werden die Pflanzenteile über den Mund aufgenommen, drohen außerdem schwere Vergiftungen, die sich durch Magen-Darm-Entzündungen, Erbrechen, Mundtrockenheit, Fieber und blutigen Urin bemerkbar machen. Sogar Wahnvorstellungen sind möglich.
Medizinisch lässt sich Rhus toxicodendron von der Homöopathie zur Therapie von Beschwerden am Bewegungsapparat verwenden. Weitere Indikationen sind Beschwerden der Haut sowie Windpocken beim Kind. Das Homöopathikum kann ab der Potenz D4 frei erworben werden.

Anwendungsmöglichkeiten
Rhus toxicodendron gilt als wirksam bei Menschen, bei denen stark ausgeprägte Schmerzen am Bewegungsapparat bestehen. Dazu gehören in erster Linie die Muskelansätze. Bei den meisten Betroffenen zeigen sich die schmerzhaften Beschwerden nach Überlastungserscheinungen der jeweiligen Muskeln. Daher greifen vor allem Freizeitsportler häufig auf das Homöopathikum zurück. Ebenso hilfreich ist Rhus toxicodendron für schwangere Frauen, die unter Rückenschmerzen leiden, weil sich ihr Körperschwerpunkt durch ihr heranwachsendes Kind verlagert.
Ebenfalls zu den Indikationen des homöopathischen Mittels gehören die Gürtelrose (Herpes zoster) sowie die Kinderkrankheit Windpocken, bei der es zu Rötungen und klein-blasigen Ausschlägen auf der Haut kommt. Des Weiteren leiden die Patienten unter intensivem Juckreiz.
Bei welchen Personen wirkt Rhus toxicodendron?
Rhus toxicodendron gilt als besonders gut geeignet für Patienten, die oft unter Rheumabeschwerden am Bewegungsapparat leiden. Nicht selten treten sie nach körperlicher Beanspruchung auf. Zu den Leitsymptomen des Homöopathikums zählen außerdem klein-blasige Hautausschläge, Rötungen und starker Juckreiz. Nicht selten verbirgt sich hinter diesen Symptomen das Herpes-Zoster-Virus, das Infektionen verursacht.
An welchen Stellen entfaltet das homöopathische Mittel seine Wirkung?
Die schmerzhaften Beschwerden treten in der Regel an Muskelansätzen und ihren Endpunkten auf. Gemeint sind damit die Kontaktstellen zwischen Muskeln und Knochen. Besonders betroffen sind die Gelenke sowie der untere Rückenbereich. In den meisten Fällen leidet die rechte Körperhälfte mehr unter den Beschwerden als die linke Seite.
Während bei einer Gürtelrose der Hautausschlag an der Taille lokalisiert ist, zeigt er sich bei den Windpocken am gesamten Körper. Ein weiteres häufig auftretendes Symptom ist Lippenherpes.
Für welches Lebensalter ist Rhus toxicodendron geeignet?
Rhus toxicodendron lässt sich in jedem Lebensalter einnehmen. Das Homöopathikum eignet sich sogar für Schwangere, Stillende und kleinere Kinder.
Dosierung und Einnahme
Zur eigenständigen Behandlung mit Rhus toxicodendron empfehlen sich die Potenzen D6 bis D12. Werden Kinder oder schwangere Frauen therapiert, ist eine Absprache mit einem Arzt erforderlich. Verschlimmern sich die Symptome und bessern sich nach einigen Tagen nicht wieder, muss die Behandlung mit Rhus toxicodendron abgebrochen werden. Schulmedizinische Präparate dürfen nicht durch ein homöopathisches Mittel ersetzt werden.
Weil es sich bei Homöopathika um empfindliche Medikamente handelt, ist es wichtig, einige Regeln zu beachten. So sollten sich 15 Minuten vor der Anwendung keine Speisen oder Getränke mehr im Mundraum befinden. Gleiches gilt für Alkohol und Nikotin. Für die Einnahme von Rhus toxicodendron Globuli wird die Verwendung eines Plastiklöffels empfohlen.
Säuglinge bis zu einem Alter von 12 Monaten erhalten eine Tagesdosis an Rhus toxicodendron Globuli von einem Kügelchen. Ab dem 2. und 3. Lebensjahr lässt sich die Dosis auf zwei Kügelchen steigern. Ist das Kind größer, bekommt es drei Globuli. Dem Baby wird das Kügelchen in die Wangentasche gelegt. An dieser Stelle zergeht es von selbst.
Erwachsene Patienten geben die Globuli auf einen Löffel aus Plastik. Anschließend zergehen die Kügelchen langsam im Mund. Ebenso ist ihre Auflösung in Wasser möglich, um sie anschließend zu trinken.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Bei Homöopathika wie Rhus toxicodendron handelt es sich um sogenannte energetische Arzneimittel. Ihr positiver Effekt beruht auf dem Prinzip der Ähnlichkeit. Ein deutlicher Unterschied zu schulmedizinischen Präparaten besteht darin, dass die Homöopathika sich dem Abwehrsystem des Körpers nicht entgegenstellen. So soll der Organismus in seinen natürlichen Handlungen unterstützt werden. Zu diesem Zweck ist ein Reiz erforderlich, der den Beschwerden, die es zu behandeln gilt, ähnelt. Durch die homöopathische Behandlung werden die Heilkräfte der Natur gefördert, was letztlich die Krankheitsbeschwerden neutralisiert.
Größere Nebenwirkungen durch Rhus toxicodendron sind nicht bekannt. Möglich ist allerdings eine sogenannte Erstverschlimmerung der Beschwerden, die sich zumeist einige Tage nach Therapiebeginn zeigt. Homöopathen stufen sie jedoch als positiv ein und sehen sie als adäquate Körperreaktion. Auf der anderen Seite bedeutet das Ausbleiben der Erstverschlimmerung jedoch keinesfalls einen Misserfolg der Behandlung.
Alternative Homöopathische Mittel
Zu jedem Homöopathikum gibt es Folgemittel, ergänzende Mittel, gegenseitig wirksame Mittel, aber auch Kombinationen, die sich nicht miteinander vertragen. Zu den Ergänzungsmitteln von Rhus toxicodendron zählen: Sulphur, Belladonna, Pulsatilla, Causticum.
Diese Homöopathika haben die Eigenschaft, die Wirkung von Rhus toxicodendron zu unterstützen. Außerdem erzeugen sie meist eine größere Ähnlichkeit des Mittels zum Krankheitsbild. Passende Folgemittel zu Rhus toxicodendron sind: Mercurius, Arsenicum, Arnika, Spigelia, Chamomilla, Sepia.
Diese Mittel lassen sich im Anschluss zu einer Therapie mit Rhus toxicodendron verwenden und vertiefen den Erfolg der Behandlung. Einige Stoffe können die Wirkung von Rhus toxicodendron auch aufheben. Sie sollten daher nicht gleichzeitig mit dem Homöopathikum verabreicht werden, weil sie dem Therapieerfolg entgegenwirken. Dabei handelt es sich vor allem um: Anacardium, Aconitum, Lachesis, Sanguinaria, Guaiacum, Ammonium carbonicum, Graphites, Camphora, Mezereum, Viburnum opulus, Verbascum.
Apis sorgt sogar für eine Unverträglichkeit von Rhus toxicodendron. Als Alternativmittel gelten:
Bryonia alba
Auch Bryonia alba eignet sich zur Behandlung von Rückenbeschwerden und Gelenkschwellungen. Im Unterschied zu Rhus toxicodendron verhält sich der Patient jedoch nicht rastlos, sondern begibt sich zur Ruhe. Er verspürt die gleichen Ängste wie der Rhus-toxicodendron-Patient. Bei ihm überwiegen jedoch die Sorgen aus dem finanziellen Bereich, während der Rhus-toxicodendron-Patient unter privaten Nöten leidet.
Dulcamara
Dulcamara-Typen weisen dieselbe Empfindlichkeit auf nasskalte Witterungsbedingungen auf wie Rhus-toxicodendron-Typen. Dabei kommt es auch bei ihnen zu Rückenbeschwerden. Ähnlichkeiten bestehen außerdem bei Gemütsbeschwerden. So reagieren die Dulcamara-Patienten still und konfliktscheu.
Hintergrundinformationen
Der eichenblättrige Giftsumach (Rhus toxicodendron) wird in Deutschland zumeist in Gewächshäusern angebaut. Zu seinen Merkmalen zählen die weißen oder grünen Blüten mit ihrem roten Zentrum, die in Rispen angeordnet sind. Von ihnen werden gelbe kugelförmige Steinfrüchte hergestellt, die einen Umfang von 4 bis 8 Millimetern erreichen.
Der Rhus toxicodendron wächst entweder als Kletterpflanze oder als Strauch. Wer den eichenblättrigen Giftsumach, in den USA auch „Poison Ivy“ genannt, schutzlos berührt, muss mit der Bildung von Blasen und juckendem Hautauschlag rechnen.
Um Homöopathika herzustellen, wird auf die jungen, frischen Triebe zurückgegriffen, die der Strauch im Frühling vor der Blütezeit austreibt.
Inhaltsstoffe und Einsatz der Rhus Toxicodendron Globuli
Die Pflanzenteile des auf den ganzen Nordhalbkugel anzutreffenden Giftsumachs sind giftig, der gewonnene Honig jedoch nicht. Alle medizinisch verwendeten Bestandteile stammen aus den Blättern und enthalten Gallus- und Rhusgerbsäure, Fisetin, Urushiol und Toxicodendrol. Urushiol ist ein sehr starkes Kontaktallergen, unverdünnt kann der Rhus Toxicodendron Erbrechen, Koliken, Blutharn und Magen-Darm-Entzündungen auslösen. In homöopathischer Dosis helfen die Rhus Toxicodendron Globuli gegen Ischiasbeschwerden und Hexenschuss, rheumatische und Nervenschmerzen. Auch gegen Herpes sind Rhus Toxicodendron Globuli nützlich, ebenso bei Unruhe und Verstimmung, fieberhaften Infektionen und selbst juckenden Hauterkrankungen. Die betroffenen Personen sind allgemein unruhig, klagen über Hautprobleme mit Blasen, geschwollene und brennende Hautstellen, Ekzeme, Acne rosacea, eine Gürtelrose und Windpocken. Bewegungsintensiven Menschen helfen Rhus Toxicodendron Globuli bei Krämpfen, Muskelkater und Verstauchungen. Bei den Folgen von Überanstrengung gilt Rhus Toxicodendron als Hauptmittel. Die typischen Leitsymptome und Erkrankungen sind:
- grippaler Infekt mit Gliederschmerzen
- juckende Hautausschläge
- Die betroffene Person ist unruhig und zappelig.
- Ein Betroffener leidet unter Durst und will Milch.
Auch eine dunkelbraune Zunge roter Spitze, Nackenschmerzen und Verspannungen in Schulter, Rücken und Extremitäten sind für Rhus Toxicodendron Menschen typisch. Des Weiteren haben Betroffene oft ein leeres Gefühl im Kopf und fühlen sich nach Kälte und Nässe besonders schlecht.
Anwendung von Rhus Toxicodendron Globuli
Bei Juckreiz, Gicht, Verstauchungen und Gelenksentzündungen werden Rhus Toxicodendron Globuli angewendet, ebenso nach dem einer Augenoperation folgenden Kopfschmerz. Scharlach, Neuritiden und Neuralgien sowie sämtliche rheumatischen und arthritischen Schmerzen inklusive des Hexenschusses lassen sich ebenso mit Rhus Toxicodendron Globuli behandeln wie Nesselfieber und Nesselsucht. Für die Einnahme von Rhus Toxicodendron Globuli gibt es folgende Anwendungsgebiete:
- Schlaflosigkeit und Schlafstörung mit Bewegungsdrang
- Erkältung, Grippe und fieberhafte Infekte mit Gliederschmerzen
- Zerrung mit reißenden Schmerzen
- Zahnschmerzen inklusive schmerzendem Zahnfleisch
- Muskelkrämpfe durch Sport
- Schwindel infolge von körperlicher Überanstrengung, Drehschwindel beim Liegen, verbunden mit Angst
- Tennisarm
- Ischias
- Muskel- und Gelenkschmerzen nach Nässe
- steifer Hals nach Zugluf
- Erkältung und Fieber bei Kindern, verbunden mit Gliederschmerzen
- Mumps bei Klein- und Schulkindern, verbunden mit unstillbarem Durst, Fieber und trockenem Mund
Auch bei Allergien mit brennender Haut, einer Reizblase und Scharlach wird Rhus Toxicodendro eingesetzt.
Daniel van Laethem meint
Wenn ich das Krankheitsbild „Bänder und Sehnen“ aufmache (durch anklicken) dann öffnet sich diese Seite und die Anwendungsgebiete für Rhus Toxicodendron wird aufgemacht. Hier kann ich aber gar nichts über Medication bei zB Bänderrisse lesen ?? Habe ich da was falsch gemacht?