Die humanistische Psychotherapie
Die humanistische Psychotherapie wird als sogenannter „3. Weg“ im Kanon der psychotherapeutischen Therapieverfahren verstanden. Neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie spielen humanistische Therapieverfahren eine immer größere Rolle.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die mittlerweile weit verbreiteten systemischen und hypnosystemischen Verfahren ein eigenes Feld darstellen.
Was macht die humanistische Therapie aus?
Diese Therapierichtungen verstehen sich als ganzheitliche Therapieformen, in der Körper, Seele und Geist gleichermaßen angesprochen werden. Sie nimmt eine am Wachstum, anstatt am Defizit oder Symptom orientierte Betrachtungsweise ein.
Zentral bei dieser Therapieform ist das Menschenbild: es wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch die für ihn beste Lösung, die Fähigkeit zu Wachstum und Heilung in sich trägt. Diesen kreativen und gesunden Ort aufzusuchen ist ein Teil des therapeutischen Prozesses. Ob nun in der Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers, in der Gestalttherapie oder in körperorientierten Therapieformen wie der Atemtherapie oder der Bioenergetik, immer geht es darum eine direkte Erfahrung zu machen. Es wird also nicht im herkömmlichen Sinne ÜBER etwas gesprochen, sondern aus dem Gespräch ergibt sich das Thema, welches direkt erlebbar und erfahrbar gemacht wird. Der Klient kann also im HIER und JETZT spüren, welcher Art die Belastung ist. Auch wenn die Verhaltensweise und die Gefühle aus der Kindheit herrühren, so hat er doch JETZT das Problem und kann es auch nur JETZT lösen. Früher gibt es nichts mehr zu lösen, Veränderung ist nur jetzt möglich.
Es geht weniger um ein WARUM sind die Dinge so wie sie sind, sondern WIE mache ich es, dass ich mich, meine Umwelt, Menschen und Situationen genau auf diese Art und Weise erlebe. Wenn ich das WIE kenne, dann habe ich ein Instrument zur Veränderung in der Hand. Ich kann die Erfahrung des „wieder ganz Werdens“ wirklich erleben. Indem Altes und Aktuelles angeschaut und (wieder) erlebt werden darf, kann es sich – wie von selbst – verändern. „ Sehen was ist, bewirkt Veränderung“, so Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie.
Wann ist diese Therapieform wirksam?
Wann immer Sie das Gefühl haben an einem Punkt zu stehen, an dem Sie sich lieber verändern möchten, anstatt alles beim Alten zu lassen. Das können zum einen Themen sein, die der persönlichen Entwicklung im Weg stehen, ebenso wie klassische „Krankheitsbilder“ wie Depressionen, Angstzustände oder Burn-Out. Wunderbar arbeiten kann man auch mit psychosomatischen Erkrankungen und körperlichen Symptomen. Hier muss vorher aber eine entsprechende Diagnose und Abklärung der Beschwerden durch einen Arzt oder Heilpraktiker erfolgt sein. Besonders bewährt hat sich eine solche psychotherapeutische Begleitung neben einer naturheilkundlichen Behandlung. Denn diese Symptome haben eine „eigene Sprache“ – herausfinden, welche Botschaft im Körper bzw. im Symptom steckt, was uns die Krankheit mitteilen möchte, kann heilsam und unterstützend beim Genesungsprozess wirken.
Vielleicht bemerken Sie auch, dass sich gewisse Dinge in ihrem Leben immer wiederholen oder dass Sie bestimmte Verhaltensweisen verändern möchten. Zu einem Therapeuten, der in humanistischen Verfahren ausgebildet ist, können sie letztendlich mit allem kommen. Denn es geht immer darum, durch das Sichtbarmachen dessen was wirkt, Veränderung zu ermöglichen und zu mehr Bewusstsein zu gelangen.
Stefanie Uzler, Heilpraktikerin (eingeschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie), Gestalttherapeutin
Angela Hopfe-Vollmer meint
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