Die Ernährung hat eine zentrale Bedeutung in der chinesischen Medizin.
Die Verbindung zwischen Ernährung und Medizin bestand bereits in den Anfängen der chinesischen Medizin und lässt sich mindestens bis ins 3. JH v. Chr. zurückverfolgen. Damals wurde so gut wie kein Unterschied zwischen Arznei- und Nahrungsmitteln gemacht. Eine klare Unterscheidung zwischen Arznei- und Nahrungsmitteln gibt es erst seit der Tang-Dynastie (618-907).
Der chinesische Arzt Sun Simiao (581-682), der mit „Rezepturen, die tausend Goldstücke wert sind“ das erste spezielle Werk zur Diätetik schuf, schrieb: „Damit der menschliche Körper seine Ausgewogenheit und Harmonie beibehält, ist es einzig erforderlich, sich um seine angemessene Ernährung zu kümmern.“
Dieses uralte Wissen hat bei uns im Westen seit einigen Jahren als so genannte 5 Elemente Ernährung Einzug gehalten. Man findet inzwischen auch vermehrt Kochbücher dazu. Sie hat viele Besonderheiten und Vorteile gegenüber vielen anderen Ernährungsrichtlinien, denn sie ist:
- keine kurzfristige Diät, sondern eine Ernährungsform für das gesamte Leben
- individuell und flexibel, da sie die jeweilige Konstitution und Lebensumstände des einzelnen berücksichtigt
- alltagstauglich und auf die westliche(n) Küche(n), auch die vegetarische und vegane, anwendbar
- eine wertvolle Orientierung angesichts immer neuer Ernährungsempfehlungen, der wachsenden Convenience-/Fast-Food-Gewohnheiten und vieler Lebensmittelskandale
Die Grundprinzipien sind einfach und eigentlich gar nichts „Neues“, sondern eine ursprüngliche, natürliche Ernährungsweise, die auch unsere Vorfahren in der westlichen Kultur früher ähnlich praktizierten. „Eure Nahrung soll Eure Medizin sein“ empfahl auch der berühmte deutsche Arzt und Philosoph Paracelsus vor rund 500 Jahren.
Gemäß der chinesischen Medizin sind wir gesund, wenn das Qi, die Lebensenergie, ungehindert im Körper fließen kann und Yin und Yang im Gleichgewicht sind. Das Yang steht für Wärme, Bewegung/Prozesse und Aktivität, während das Yin Substanz, Körpersäfte/Blut und Ruhe verkörpert. Beide Aspekte müssen harmonisch in einem Menschen vorhanden sein, damit er sich wohl fühlt.
Das Qi, die Lebensenergie, die wir täglich (ver)brauchen, müssen wir ständig wieder auffüllen. Und das tun wir hauptsächlich über die Ernährung. Eine gute Ernährung muss also das Qi nähren und dabei sowohl das Yang als auch das Yin ausgewogen stärken.
Da jeder Mensch seine eigene individuelle Konstitution hat und entweder eher das Yin oder das Yang stützen muss, gibt es in der 5 Elemente Ernährung keine Nahrungsmittel, die grundsätzlich „gut“ oder „schlecht“ sind. Je nach persönlichem Gesundheitszustand, der Lebenssituation und äußeren Einflüssen kann man mit einem individuell passenden Speiseplan die Basis für Gesundheit und Wohlbefinden schaffen.
Ernährungsberatung
Für gesunde Menschen ohne spürbare Ungleichgewichte bieten die einschlägigen (Koch)-Bücher zur 5-Elemente-Ernährung einen Einstieg. Für Laien ist es aber oft schwierig, anhand der in einigen Büchern enthaltenen Selbsttests und Beschreibungen eine Eigendiagnose zu stellen.
Für eine Ernährungsumstellung, die zu einem spürbar besseren Befinden oder zur gezielten Behandlung von Krankheiten und Beschwerden führen soll, ist eine individuelle Beratung durch einen qualifizierten TCM-Therapeuten unerlässlich. Dabei muss auch die bisherige Lebensführung und Ernährung des Patienten betrachtet werden. Nach einer ausführlichen Anamnese wird die Diagnose gestellt und die passende Ernährungsempfehlung erarbeitet.
Eine gute Ernährungsberatung sollte das Ziel haben, einen für den Patienten umsetzbaren Weg zu finden – unter Berücksichtigung seiner häuslichen und beruflichen Situation und seinen Möglichkeiten im Alltag. Und in dem Tempo, das für den Patienten stimmt.
Autorin:
Sabine Kakizaki, Heilpraktikerin, 5-Elemente-Ernährungsberaterin und Mitglied im Globuliwelt Expertenkreis
Web: http://www.praxis-kakizaki.de
Facebook: https://www.facebook.com/HP.Sabine.Kakizaki
Anita Hoff meint
tips für dir 😉
Jochum meint
Können Sie jemanden bezüglich Ernährungsberatung auf Basis einer TCM-Ausbildung empfehlen?