Ipecacuanha ist die „Brechwurzel“, die in hoher Dosierung tatsächlich Erbrechen auslöst. Die Pflanze kommt aus Brasilien, die Schulmedizin setzt ihren Extrakt zum Schleimlösen ein.
Ipecacuanha ist ein homöopathisches Einzelmittel, dass bei Brechreiz und Übelkeit eingesetzt wird. Hergestellt wird das Mittel aus Brechwurz.
Der Hauptwirkungsort ist der Magen-Darm-Trakt und der Atemwegsapparat. Potentielle Patienten erkennt man an ihrer geringen Geduld, Übellaunigkeit und Reizbarkeit. Oft leiden Ipecacuanha Patienten unter Migräne oder gastrischen Kopfschmerzen mit Übelkeit bis hin zu Erbrechen und Nasenbluten. Auch Koliken und andere Magenbeschwerden nach dem Konsum von fettreichen Mahlzeiten und Obst, sowie Schweinefleisch, Eis und kalten Getränken können Ipecacuanha Indikatoren sein.
Anwendungsmöglichkeiten
Bei Übelkeitsbeschwerden, die nach dem Erbrechen nicht besser werden, kann Ipecacuanha eingesetzt werden. Die Zielgruppe dieses Mittels sind ungeduldige, oft übellaunige und reizbare oder ängstliche Personen. Sie sind oft an einer aufgedunsenen oder eingefallenen Gesichtshaut mit blauen Augenringen erkennbar. Weitere Symptome sind häufige Kopfschmerzen bis hin zu Mirgäne. Sämtliche Ausscheidungen (Menses, Stuhl, Speichel) sind hell und werden massenhaft ausgeschieden. Andere typische Patienten sind beispielsweise Frauen mit Blutungen an den Geschlechtsorganen.
Ipecacuanha ist dem Sypathikus sehr ähnlich, der Magen-Darm- und Atembeschwerden erzeugt. Mit dem Homöopathikum können deshalb unter anderem die Symptome Übelkeit, Kurzatmigkeit behandelt werden.
Bei potentiellen Ipecacuanha-Patienten treffen mindestens zwei der folgenden Beschwerden und ein Symptom zu:
– Krämpfe mit schneidenden Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen
– Angstattacken bei Fieber, Erbrechen, Übelkeit, Schüttelfrost, Gliederschmerzen,
Temperaturempfindlichkeit
– Nahrungsmittelvergiftungen, -unverträglichkeit, Koliken
– eingefallenes Gesicht, unterschiedlich warme Gesichtshälften
– bei Erkältung Husten und Heiserkeit, Bluthusten bis zum Erbrechen
– Mirgäne, gastrische Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen, Nasenbluten
– Atemnot, Einschnürung der Brust, Atemgeräusche, Lungenblutung und Übelkeit
– oft flaues Gefühl im Magen, Abscheu gegenüber Nahrung
– Schleimhautentzündungen von Magen und Darm, Übelkeit, Erbrechen
– Übelkeit und Erbrechen wärhend der Schwangerschaft, Krämpfe in der Menstruation
– Uterusblutungen, drohender Abort
– keine belegte Zunge
Die Symptome verbessern sich durch Ruhe oder Bewegung im Freien, durch Druck und beim Trinken kalter Getränke. Schlechter wird der Zustand der Betroffenen durch Drogen- und Morphiumkonsum. Auch viel Essen, Liegen, Obst, fettiges Essen, Schweinefleisch und Erbrechen verschlimmern den Zustand. Negative Auswirkungen sind außerdem im Winter oder bei trockenem Wetter zu beobachten. Wärme und Feuchtigkeit sind den Betroffenen unangenehm.
Es gibt keine Einschränkung des Alters bei der Anwednung von Ipecacuanha. Ein Zurateziehen eines Arztes wird aber vor allem bei Kleinkindern empfohlen.
Dosierung und Einnahme
Wie alle homöopathischen Mittel ist Ipecacuanha für alle Altersgruppen sehr gut verträglich und hat keine Nebenwirkungen. Auch Stillende und Schwangere können das Mittel bedenkenlos einnehmen. Bei LM und Q Potenzen sowie Potenzen ab D30 sollte ein Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zu Rate gezogen werden.
Eine Selbstbehandlung ist grundsätzlich bedenkenlos möglich bei Potenzen D6-D12. Es sollte allerdings immer nur ein Mittel zeitgleich verwendet werden.
Bei einer Verschlechterung der Symptome sollte die Einnahme abgebrochen werden. Wichtig ist, dass ein schulmedizinisches Medikament niemals sebstständig und ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt oder durch ein homöopathisches Mittel ersetzt werden darf. Da Homöopathika sehr anfällig für äußere Reize sind, müssen bei der Einnahme einige Regeln befolgt werden. 15 min vor der Einnahme sollte nichts mehr gegessen oder getrunken werden. Auch auf Rauchen sollte verzichtet werden, damit die Mundschleimhäute frei sind. Die Mittel sollten mit einem Plastiklöffel eingenommen werde. Ätherische Öle und Lösungsstoffe, sowie Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol sollten im Anwendungszeitraum vermieden oder die Anwednung zumindest soweit es geht beschränkt werden.
Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder: Säugline unter einem Jahr bekommen ein Globulikügelchen. Kinder zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr bekommen 2 Kügelchen. Globuli werden dabei in die Wangentasche gelegt bis sie sich von selbst auflösen. Tropfen müssen mit Wasser verdünnt und mit einem Plastiklöffel oder einer Pipette verabreicht werden. Ein Trick ist, den Schnuller in die Arzneilösung zu tauchen oder das Mittel in die normale Trinkflasche zu geben.
Einnahmefür Erwachsene: Die Homöopathika sollten mit einem Plastiklöffel eingenommer werden. Tabletten und Globuli werden in die Wangentasche gegeben, wo sie sich nach und nach von allein auflösen. Auch ein Lösen im Wasser und anschließendes Trinken des Mittels ist möglich. Homöpathische Mittel sollten nur so lange eingenommen werden wie die Beschwerden auftreten. Oft wird dabei die Einnahmehäufigkeit bei Verbesserung der Beschwerden gesenkt.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Als energetische Arzneien wirken homöopathische Mittel anders als schulmedizinische Medikamente. Letztere reizen das Immunsystem um es anzuregen,während Homöopathika das Immunsystem unterstützen um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Die Heilkraft der Natur wird genutzt um die Beschwerden zu lindern. Aus diesem Grund sind homöopathische Mittel der eigentlichen Krankheit sehr ähnlich. Deshalb tritt anfangs oft sogar eine Verschlimmerung der Symptome auf.
Wenn die Mittel nach der heilung weitergenommen werden, kann es außerdem zu Spätverschlimmerungen kommen. Spästens jetzt sollte das Homöopathikum abgesetzt werden, die erneuten Beschwerden enden nach spätestens vier Wochen.
Alternative Homöopathische Mittel
Typha latifolia: Der breitblättrige Rohrkolben wird bei Darmentzündungen und Durchfall angewandt.
Euphorbia hypericifolia: Die grobgefleckte Wolfsmilch wird bei Beschwerden des Vertrauungstraktes, weiblicher Organe oder der Atemwege eingesetzt.
Lippia mexicana: Das mexikanische Lippienkraut ist alternativ zu Ipecacuanha bei Husten, Bronchitis und Asthma einsetzbar.
Lobelia inflata: Der Indianertabak wirkt heilend bei Bauchschmerzen und weichem, grünlichem Stuhl.
Emetikum: Basierend auf einem Alkaloid, das auch in Ipecac enthalten ist, wirkt dieses Mittel bei Durchfall und Koliken mit starker Übelkeit.
Arsenicum album: Zubereitet aus Arsen(III)-Oxid,wird dieses Homöopathikum angewandt, wenn die Beschwerde bei Wärme besser werden. Hauptanwednungsbereiche sind Durchfall und schmerzhafter Stuhlgang.
Pulsatilla nigricans: Die Wiesenanemone wird bei wechselnden Stühlen eingesetzt.
Tabacum
Der virginische Tabak wird bei plötzlich auftretendem Durchfall und Blähungen im Bauchraum empfohlen.
Chamomilla: Das Mittel aus Kamille wird bei grünem, schleimigen Stuhlgang und schlechtem Geruch, sowie bei zahnenden Kindern eingesetzt.
Antimonium tartaricum: Der Brechweinstein, hergestellt aus Antimon(III)-Kaliumtartrat wird bei kränklich erscheinenden Personen eingesetzt. Auch bei Durchfall wirkt dieses Mittel heilend.
Squilla maritima: Die Meerzwiebel behandelt Blähungen und schneidende Bauchschmerzen, sowie Durchfall.
Convallaria majalis: Maiglöckchen helfen gegen Bauchschmerzen.
Wie Ipecacuanha helfen gegen Asthma auch andere homöopathische Mittel, wie Lobelia inflata und Blatta orientalis.
Hintergrundinformationen
Die Brechwurzel oder Ruhrwurzel wächst ca. 50cm hoch und ist in den mittel- und südamerikanischen tropischen Regenwäldern beheimatet. Geerntet werden die immergrünen Sträucher im Januar und Februar. Da viele Alkaloide enthalten sind, wirkt die Pflanze sekretionsfördernd und kann auch Würgereflexe auslösen. In der Schulmedizin wird die Brechwurzel gegen festsitzenden Husten, Sommerdurchfälle, Schleim in den Atemwegen und Vergiftungen verabreicht. Auch als Abführmittel kann die Pflanze eingesetzt werden.
Die Pflanze ist stark giftig, deshalb sind viele Mittel mit Brechwurzel verscheibungspflichtig.
In der homöopathischen Medizin hat sich Ipecacuanha bei Übelkeit und Erbrechen sowie den begleitenden Schmerzen bewährt, besonders wenn die Patienten keine belegte Zunge haben. Husten mit Würgereiz und Erbrechen lässt sich damit gut bekämpfen.
Einsatz von Ipecacuanha
Ipecacuanha nehmen Menschen ein, die voller Verachtung und schnell reizbar sind. Sie fühlen ein großes Verlangen nach allen möglichen Dingen, die sie oft nicht exakt benennen können. Dabei tendieren sie zur Kurzatmigkeit, bei dem Atemzug husten sie manchmal. Typischerweise wenden diese Personen Ipecacuanha als homöopathisches Mittel an, wenn alle auftretenden Beschwerden von Übelkeit und teilweise Erbrechen begleitet werden. Die Betroffenen haben das Gefühl, ständig eingeschnürt zu sein, weswegen sie immer Angst haben. Bei ihrem Husten bildet sich rasselnder Schleim in ihrer Lunge, der sich nicht aushusten lässt und das Gefühl von Erstickung verursacht. Manchmal übergeben sie sich, dennoch bessert sich nicht ihr Allgemeinbefinden. Gerade nach Erkältungen erscheint das Husten unaufhörlich, die Personen leiden unter Fieber, das nicht mehr nachlassen will. Ihr Mund ist feucht, der Kehlkopf wirkt für sie wie gespalten. Beim Essen von Kalbfleisch und durch Hinlegen verschlechtern sich die Beschwerden, ebenso durch Hitze und Kälte, abends, nachts sowie periodisch. Verbesserungen gibt es an frischer Luft. Eingesetzt wird Ipecacuanha auch bei starker Monatsblutung mit Ohnmachtsgefühl sowie gegen die Morgenübelkeit von schwangeren Frauen, bei Keuchhusten, Asthma und Bronchitis, Salmonellen und Magen-Darm-Grippe.
Leitsymptome von Ipecacuanha
Das häufigste Leitsymptom ist dauernde Übelkeit, begleitet manchmal von anhaltendem Erbrechen, das keine Erleichterung bringt. Dabei hat der Betroffene meistens eine saubere Zunge und durch Speichelbildung einen sehr feuchten Mund. Sonstige typische Leitsymptome sind:
- Husten mit gleichzeitiger Übelkeit und Brechreiz
- Husten verschlimmert sich mit jedem Atemzug, erzeugt Engegefühl
- Kinder werden blau beim Husten -> sofort Notarzt!
- Nasenbluten (hellrot) und Stimmverlust beim Husten
- Husten rasselt
- hellrote Menstruationsblutungen (kommen aus der Gebärmutter)
Der lateinische Name der Brechwurzel lautet Ipecacuanha.
Der Wirkstoff stammt aus einer brasilianischen Pflanze, und wird in geringer Konzentration als schleimlösendes Mittel eingesetzt. Bei hoher Konzentration kann die Brechwurzel Übelkeit und/oder Erbrechen auslösen.
Daher kommt auch der Name „Brechwurzel“
Ipecacuanha hilft außerdem bei Beschwerden und/oder Schmerzen, die in Begleitung von Übelkeit und Erbrechen auftreten. Insbesondere wenn die Zunge des Patienten nicht sichtbar mit Belag bedeckt ist. Das Mittel hilft also z.B. bei Husten, der mit Würgen und Erbrechen einher geht.
Das homöopathische Mittel Ipecacuanha wird oft bei Menschen eingesetzt, die schnell reizbar und ungeduldig sind, die voller Verachtung und voller Verlangen sind . Oft wissen sie jedoch nicht, was sie eigentlich genau wollen.
Verwendungsgebiete von Ipecacuanha Globuli
- Kopfschmerzen / Migräne
- Reise-Übelkeit
- Erbrechen nach dem Essen oder nach Operationen (Narkose)
- anhaltende Übelkeit mit Erbrechen
- Magen-Darm Beschwerden / Entzündung
- anhaltende, starke Regelblutungen / Menstruations-Beschwerden
Zyklus-Störungen (Blutungen hellrot – stark) - Atemnot
- Asthma (Anfall-weise)
- Grippe, Husten, Bronchitis
Keuchhusten, Krupp-Husten - Durchfall (oft bei Frauen in der Schwangerschaft)
- Magen-Darm Grippe / (Brech-) Durchfall
- Schwangerschafts-Erbrechen
- Gebärmutter Blutungen
- Geburts-Begleitend
- Bronchitis, spastische blasse Haut, bläulicher Auswurf, Übelkeit
- Bluthusten mit Würgereiz, Übelkeit / Erbrechen
- Blut-Erbrechen mit starker Übelkeit (Angst)
- Lebensmittel Vergiftung (durch verdorbene Nahrung) Salmonellen Infektion
Fließ-Schnupfen mit Niesen - Zahnungs-Beschwerden (bei Kindern)
- Verschleimung
- Bindehautentzündung
Verbesserung bei
- frischer Luft
- Ruhe
Verschlimmerung bei
- am Abend
- sich hinlegen
- Wärme bzw. wechselnde Temperaturen
- Feuchtigkeit
- Bewegung
- fette Speisen
- nass-kaltes Wetter
- aber auch bei feuchtem, warmen Wetter
Symptome
- der Patient hat oft eine saubere Zunge, der Mund ist feucht mit viel Speichel-Bildung
- der Patient leidet an Husten und Übelkeit (er muß sich übergeben)
- Erbrechen und Übelkeit sind andauernd und erleichtern nicht
- der Patient hat Husten (mit Atemnot und einem Gefühl der Enge in der Brust), der sich durch jeden Atemzug verschlimmert (er glaubt zu ersticken)
- der Patient leidet unter Nasenbluten (meist hellrot beim Husten)
- Kinder bekommen beim Husten ein blaues Gesicht (Körper wird steif) => sofort den Notarzt rufen!
- der Patient ist Heiser und leidet unter Stimmverlust (in Verbindung mit Husten)
- der Husten ist anfänglich trockenen und wird später rasselnd (kann nur schwer abgehustet werden)
- der Patient leidet hat Blutungen im Magen, in der Lunge und der Gebärmutter (hell-rot)
- der Patient verspürt keinen Durst und ist Hitze-empfindlich
- der Patient leidet an einem krampfartigen Husten (oft mit Atemnot und schleimigen Bronchialkatarrh)
- der Patient hat leichten Schüttelfrost, mit starkem Hitzeempfinden
- der Patient leidet unter Magen-Darm-Problemen mit ständiger Übelkeit
- der Patient leidet unter Durchfall (häufig nach Diätfehlern)
- der Patient ist reizbar und ungeduldig
- der Patient hat Migräne-Kopfschmerzen mit starker Übelkeit und Erbrechen
- der Patient leidet an Kopfschmerzen (ziehen sich bis hin zum Gesicht)
- der Patient leidet unter Bronchitis oder Krupp-Husten, bzw. Keuchhusten (mit Würgen und Erbrechen)
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