Nux Vomica Globuli

Die Brechnuss gehört zu den Strychnos-Pflanzen, daher kommt auch der Name des darin enthaltenen Giftes Strychnin, das in niedriger Dosierung harntreibend und verdauungsfördernd wirkt.

Globuli Nux Vomica

Die Nux vomica oder gewöhnliche Brechnuss ist ein sehr vielseitig einsetzbares homöopathisches Heilmittel: Die Anwendungsgebiete reichen von Verdauungsbeschwerden über Atemwegs- und Erkältungskrankheiten bis hin zu neurologischen Beschwerden.

Inhaltsverzeichnis

• Anwendungsmöglichkeiten
• Dosierung und Einnahme
• Wirkungsweise und Nebenwirkungen
• Alternative Homöopathische Mittel
• Hintergrundinformationen

Das bekannte Gift treibt in niedrigen Dosen den Harn und wirkt verdauungsfördernd. Viele Menschen kennen Nux Vomica Globuli als Allheilmittel gegen einen Kater, tatsächlich sind diese Globuli sehr gut für hoch aktive Managertypen und Stadtmenschen geeignet, die ständig unter Anspannung und Stress stehen und sich viel zumuten (müssen).

„Manager-Globuli“ Nux Vomica: Führungskräfte, aber auch Frauen in ihrer Mehrfachrolle als Berufstätige, Mutter und Hausfrau (ebenso pflichtbewusste Väter und Ehemänner) leiden heutzutage unter gewaltigem Organisationsdruck. Die Multitasking-Gesellschaft hat daher längst Nux Vomica Globuli als wichtiges homöopathisches Mittel entdeckt, um dem Hamsterrad unserer Gesellschaft wenigstens nervlich entfliehen zu können.

Anwendungsmöglichkeiten

Arzneimittel mit Nux Vomica empfehlen sich vor allem für nervöse, leicht reizbare Männer und Frauen, die im Alltag erhöhtem Stress ausgesetzt sind. Außerdem pflegen Nux-Vomica-Patienten einen eher ungesunden Lebensstil mit sitzenden Tätigkeiten und einem erhöhten Konsum von fettigen Speisen, Alkohol, Nikotin und bisweilen auch Rauschmitteln.

Aus diesem Lebensstil resultieren häufig Verdauungsbeschwerden wie etwa Verstopfung, Flatulenzen und Übelkeit mit Erbrechen. Die Nux Vomica wirkt in diesen Fällen regulierend auf das gesamte Verdauungssystem ein, bringt Magen und Darm zur Ruhe und unterstützt die Leber.

Das zweite große Einsatzgebiet für Nux Vomica sind Nervenleiden und (chronische) Schmerzen wie etwa Neuralgien oder auch Migräne, denn das Arzneimittel beruhigt und besänftigt die Nerven und wirkt ausgleichend auf das überreizte Gemüt.

Darüber hinaus ist Nux Vomica ein beliebtes Erkältungsmittel. Es empfiehlt sich insbesondere bei starkem, anfallsartigem Husten, der mit starken Kopfschmerzen verbunden ist; außerdem bei Kleinkindern, die unter chronischem Schnupfen leiden.

Dosierung und Einnahme

Homöopathische Medikamente auf Basis von Nux Vomica liegen als Globuli, Tabletten oder Tropfen vor. Für die Selbstmedikation greift man meist zu den Potenzen D6 bis D12. Erwachsene nehmen, falls nicht anders verordnet, in der Regel dreimal täglich fünf Globuli ein. Kinder erhalten im ersten Lebensjahr ein Kügelchen, im zweiten und dritten Lebensjahr zwei. Ältere Kinder können drei Globuli einnehmen.

Die Globuli werden in die Wangentasche gelegt und können dort langsam zergehen. Möglich ist es auch, die Globuli zuerst in Wasser aufzulösen und dann zu trinken. Während der Einnahme homöopathischer Medikamente sollte man auf Kaffee, Nikotin und Alkohol möglichst verzichten. Nach Mahlzeiten oder Getränken sollte man mit der Einnahme 15 Minuten warten. Löffel und andere Hilfsmittel bei der Einnahme sollten aus Plastik sein.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen

Die Wirkungsweise von Nux Vomica beruht auf demselben Prinzip, das auch für alle anderen homöopathischen Heilmittel gilt: Similia similibus curentur; Gleiches wird mit Gleichem geheilt. Das bedeutet, dass man Beschwerden mit Mitteln begegnet, die bei Gesunden genau diese Beschwerden auslösen.

Das jeweilige homöopathische Mittel wird dabei stark verdünnt, im Fachjargon: potenziert, sodass es im fertigen Arzneimittel nur noch in Spuren vorhanden ist. Wird dieses Mittel nun verabreicht, so der Ansatz der homöopathischen Heilkunst, werden durch diesen Reiz die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert.

Nebenwirkungen wie bei Erzeugnissen der pharmazeutischen Industrie sind bei homöopathischen Arzneimitteln nicht zu erwarten. Bevor allerdings eine Besserung der Beschwerden eintritt, wird bisweilen eine so genannte Erstverschlimmerung beobachtet. Diese Erstverschlimmerung der Symptome wird in der Homöopathie als Hinweis darauf betrachtet, dass die gewünschte Reaktion des Körpers eingeleitet wurde.

Alternative Homöopathische Mittel

Ähnlich wie Nux Vomica wirkt auch Ignatia Amara bei allgemeiner Gereiztheit und Überempfindlichkeit im Bereich von Magen und Darm. Anders als Nux Vomica wird es jedoch vorrangig Frauen verordnet.

Strychninum kommt bei der Behandlung von Reizbarkeit und Kopfschmerz zum Einsatz. Es wirkt jedoch eher über das Rückenmark und ist deshalb gut geeignet, um Krämpfen und Muskelspasmen zu begegnen, weniger jedoch bei Problemen mit den inneren Organen.

Hintergrundinformationen

Die Nux Vomica gehört zu der Familie der Brechnussgewächse und wächst vor allem in Indien und Malaysia. Medizinisch wirksam sind insbesondere die Samen der Nux Vomica. Sie enthalten die Alkaloide Strychnin und Brucin, die unverdünnt zu gesteigerten Sinneswahrnehmungen, erhöhter Reflex-Erregbarkeit und Muskelspasmen führen können. Weiterhin verursachen diese Alkaloide, wenn sie nicht in homöopathischen Arzneimitteln verdünnt werden, eine Lähmung des zentralen und vegetativen Nervensystems bis hin zur Atemlähmung.

Verbesserung bei

• abends
• Schlaf (besonders mittags)
• Liegen
• sich beschäftigen
• Wärme
• Feuchtigkeit
• Druck (festen)

Verschlimmerung bei

• Berührung
• Lärm
• Genussmittel (Alkohol, Kaffee, Nikotin, Essen)
• Frost
• Sorgen / Aufregung
• Milch
• morgens
• im Sitzen
• Sonne / im Sommer
• Überanstrengung
• nasses und kaltes Wetter

Symptome

• der Patient hat einen starken inneren Drang zu arbeiten, ist ehrgeizig, neigt aber zur Wut und zerstört dann Dinge
• der Patient hat ist nervös
• der Patient hat ist aggressiv und / oder cholerisch
• der Patient hat Magenbeschwerden und Sodbrennen (bis 3 Stunden nach dem Essen) und, muß aufstoßen
• der Patient hat ein Gefühl von Schwere im Magen
• die Beschwerden treten nach zu viel oder zu fettigem Essen, nach dem Genuss von Alkohol, Kaffee oder Nikotin auf
• die Beschwerden treten nach Missbrauch von Medikamenten und/oder Drogen auf
• der Patient an Übelkeit (kann sich aber nicht übergeben)
• der Patient hat hat eine Verstopfung (krampfartig, aber keinen Stuhldrang)
• der Patient leidet an kater-artigen Kopfschmerzen (besonders am morgen)
• der Patient ist empfindlich gegen Licht, Lärm und Berührung
• der Patient hat schnell eine Erkältung und friert häufig
• der Patient leidet unter Schlafstörungen
• der Patient hat einen beginnenden Schnupfen (mit verstopfter Nase nachts und im Freien , sie fließt morgens)
• der Patient ist empfindlich gegen Zugluft
• der Patient hat Lust auf Alkohol und Kaffee, verträgt diese aber nicht
• der Patient hat Verstopfung und Hämorrhoiden (jedoch keinen Stuhldrang)
• der Patient leidet an Erschöpfungszuständen (Kollaps verursacht durch zu viel Arbeit)
• der Patient hat eine Allergie, Heuschnupfen oder Asthma
• der Patient hat Magenschmerzen (verschlechtern sich durch Wut und enge Kleidung, verbessern sich durch Wärme oder warme Getränke verbessern )
• der Patient hat leidet an einer Blasenentzündung, dazu ständiger Harndrang (Entleerung jedoch nur kleiner Menge mögl.), verbessert sich durch ein warmes Bad
• der Patient hat Grippe, dazu hohes Fieber, heftiger Schüttelfrost ) verschlechtert sich durch Bewegung und an kalter Luft)