Alternative Therapieformen bei Erhöhtem Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie)
Beschreibung
Cholesterin ist ein Körperfett, das zusammen mit den Triglyzeriden einen wichtigen Bestandteil der Zellmembranen bildet, die jede Zelle des Körpers umfassen. Daneben ist Cholesterin relevant für den Energiehaushalt und es ist Bestandteil einiger lebenswichtiger Hormone. Schließlich werden aus Cholesterin Gallensäuren hergestellt, die über die Gallenblase in den Darm entleert werden und dort hilfreiche Dienste bei der Verdauung der aufgenommen Fette leisten.
Die Gesamtmenge von Cholesterin im Blut wird durch den Cholesterinspiegel ausgedrückt. Das ‚gute Cholesterin‘ HDL (High Density Lipoprotein) ist zu unterscheiden vom ‚schlechten Cholesterin‘ LDL (Low Density Lipoprotein). Spricht man von einem erhöhten Cholesterinspiegel, so ist regelmäßig gemeint, dass zuviel LDL im Blut vorhanden ist, also der LDL-Wert erhöht ist.
Ausführliche Information zum Thema erhöhter Cholesterinspiegel
Früher wurde die Cholesterinmenge in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) angegeben, heute ist die Angabe von Millimol pro Liter (mmol/l) die gängigere Variante.
Ab welchem Wert ein erhöhter Cholesterinspiegel angenommen wird, ist davon abhängig, ob noch andere Risikofaktoren für eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) vorliegen. Dies können Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen oder Übergewicht sein. Besteht ein moderates kardiovaskuläres Risiko, so ist der Cholesterinspiegel erhöht ab einem Wert von <3,0 mmol/l bzw. 115 mg/dl. Bei einem hohen kardiovaskulären Risiko ist der Grenzwert bereits bei <2,5 mmol/l bzw. 100 mg/dl erreicht. Patienten, die an einer koronaren Herzerkrankung (KHK), Diabetes Mellitus oder einer mäßigen bis schweren chronischen Niereninsuffizienz leiden, haben ein sehr hohes kardiovaskuläres Risiko. Bei ihnen liegt der kritische Punkt schon bei <1,8 mmol/l bzw. 70 mg/dl. Alle genannten Werte beziehen sich nur auf das ‚schlechte Cholesterin‘ LDL. Ideal-Werte für das HDL-Cholesterin wurden bisher konkret noch nicht festgelegt, allerdings gilt in der Literatur ein Richtwert von >1,0 mmol/l bzw. 40 mg/dl für Männer; für Frauen wird ein Wert von >1,3 mmol/l bzw. 50 mg/dl empfohlen. Ein zu niedriger HDL-Cholesterinwert erhöht das Herzinfarkt-Risiko von KHK-Patienten selbst dann, wenn das LDL-Cholesterin unter 1,8 mmol/l bzw. 70 mg/dl liegt.
Nahrung und körpereigene Cholesterinproduktion in der Leber sind die maßgeblichen Faktoren für die Höhe des Cholesterinspiegels. Das Cholesterin im Blut ist an bestimmte Eiweißstoffe (Proteine) gebunden. Erst durch diese Verbindung, sog. Lipoproteine, wird der Transport der wasserunlöslichen Fette im Blut möglich. Je nachdem, ob Fett- oder Eiweißanteil bei den Lipoproteinen überwiegt, spricht man von LDL, HDL oder VLDL (Very Low Density Lipoprotein).
Beim LDL wird das Cholesterin von der Leber in die Gefäße transportiert, wo es sich ablagert und zur Arteriosklerose führt. Im Gegensatz dazu befördert HDL das Cholesterin in umgekehrter Richtung von den Gefäßen in die Leber. Dieser Umstand bewirkt, dass ein hoher HDL-Spiegel für ein vermindertes Arteriosklerose-Risiko sorgt.
Ursachen
Insbesondere in den westlichen Industrieländern wird ein erhöhter Cholesterinspiegel immer mehr zum Problem. Dies hängt in erster Linie mit den steigenden Zahlen an übergewichtigen Personen, mit hohem Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und fettreicher Ernährung zusammen. Zum Teil wird die Neigung zu einem erhöhten Cholesterinspiegel auch innnerhalb der Familie vererbt. Insgesamt führen sämtliche Faktoren zusammen dazu, dass bei mehr als der Hälfte aller Personen in den westlichen Industrieländern jenseits der 40 Jahre ein erhöhter Cholesterinspiegel gemessen wird. Es ist mit einer weiteren Steigerung der Fallzahlen in den kommenden Jahren zu rechnen.
Erhöhte Cholesterinwerte sind oftmals zurückzuführen auf zu fettreiche Ernährung. Jede einzelne Körperzelle ist normalerweise mit einem Rezeptor ausgestattet, der sich Fette wie unter anderem das LDL-Cholesterin aus dem Blut angelt. Fehlen mehrere oder alle LDL-Rezeptoren, wie es bei Personen mit einer Veranlagung zu einem erhöhten Cholesterin (familiäre Hypercholesterinämie) der Fall ist, so wird das Cholesterin nicht ausreichend aus dem Blut gefiltert. Stattdessen sammelt sich LDL-Cholesterin im Blut und in der Folge steigt der Cholesterinspiegel.
In anderen Fällen ist der erhöhte Cholesterinspiegel ausschließlich auf Erbfaktoren zurückzuführen. Die oft von Geburt an betroffenen Patienten können ihn nur mit medikamentöser Behandlung oder mit einer Diät beeinflussen.
Symptome
Von einem erhöhten Cholesterinspiegel betroffene Personen bemerken diesen meist nicht. Er verursacht anfänglich keine spürbaren Beschwerden. Eine dauerhafte Erhöhung des Cholesterinwertes kann allerdings zu schwerwiegenden Erkranungen führen.
Arteriosklerose
Das Risiko, eine Arterienverkalkung zu erleiden, steigt durch einen erhöhten Cholesterinspiegel. Die Arterienverkalkung wiederum kann zur Koronaren Herzerkrankung (KHK) oder auch zum Herzinfarkt führen. Doch nicht nur das Herz kann betroffen sein, auch in den Beinen kann es zu einer Gefäßverengung kommen, sog. periphere arterielle Verschlusskrankheit oder Schaufensterkrankheit. Sollte eine Arterie von der Verkalkung betroffen sein, die das Gehirn mit Sauerstoff und Blut versorgt, so kann ein Schlaganfall die Folge sein.
Das Herzinfarktrisiko verdoppelt sich ab einem Gesamt-Cholesterinspiegel (LDL + HDL) von 250 mg/dl, ab einem Gesamtwert von 300 mg/dl ist es um das Vierfache erhöht im Vergleich zu einer Person mit normalem Cholesterinspiegel.
Ablagerungen
Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist auch verantwortlich für Ablagerungen in der Haut, sog. kutane Xanthome. Diese treten meist an Zwischenfingerfalten oder Augenlidern auf und werden als gelbliche Knötchen sichtbar. Betroffen von Cholesterinablagerungen sind daneben auch Achilles- und Fingerstrecksehnen. In solchen Fällen spricht man von Sehnenxanthomen.
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