In den westlichen Industrieländern ist die Koronare Herzkrankheit (KHK) eine der häufigsten Todesursachen.
Arteriosklerose (‚Gefäßverkalkung‘) führt zu einer Einengung der Herzkranzgefäße (Koronararterien). Ein anderer Begriff für die koronare Herzerkrankung ist Ischämische Herzkrankheit. Dies rührt daher, dass eine Engstelle in einem Herzkranzgefäß einen Sauerstoffmangel (Ischämie) in Teilen des Herzens hervorrufen kann. Die Koronare Herzkrankheit kann schlimmstenfalls zu einem Herzinfarkt führen.
Beschreibung
Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sind die Folge dieser schwerwiegenden Erkrankung des Herzens. Diese wiederum sind auf verengte Herzkranzgefäße zurückzuführen. Die Herzkranzgefäße sind Schlagadern, die auch als Koronararterien oder Koronarien bezeichnet werden und den Herzmuskel kranzförmig umgeben. Sie versorgen ihn mit Nährstoffen sowie Sauerstoff.
Die Koronare Herzkrankheit wird verursacht durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) der Herzkranzgefäße. Wenn sich Blutfette, Bindegewebe und Blutgerinnsel (Thromben) in den Innenwänden der Gefäße einlagern, verringert sich dadurch der innere Gefäßdurchmesser, wodurch wiederum der Blutfluss behindert wird.
Typischerweise macht sich die Koronare Herzkrankheit mit einem Engegefühl in der Brust bemerkbar (Angina pectoris). Dieses nimmt unter körperlicher Anstrengung zu, da dann zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch ein verstärktes Missverhältnis besteht (Koronarinsuffizienz). Ein Herzinfarkt oder auch der plötzliche Herztod sind mögliche Folge der Koronaren Herzkrankheit. Diese gehört zu den häufigsten Volkskrankheiten und führt schon mehrere Jahre die Todesursachenstatistik in Deutschland an. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, sie erkranken im Durchschnitt auch früher als Frauen.
Definition
Die Koronare Herzkrankheit wird definiert als ein Zustand, bei dem es durch Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) zu einer Mangeldurchblutung und infolgedessen zu einem gravierenden Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch (Koronarinsuffizienz) im Herzmuskel kommt.
Einteilung
Die Koronare Herzkrankheit lässt sich entsprechend dem Ausmaß der arteriosklerotischen Veränderungen in die folgenden Schweregrade einteilen:
- Bei der Eingefäßerkrankung ist einer der drei Hauptäste der Herzkranzgefäße von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen.
- Bei derZweigefäßerkrankung sind zwei der drei Hauptäste der Herzkranzgefäße von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen.
- Bei der Dreigefäßerkrankung sind alle drei Hauptäste der Herzkranzgefäße von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen.
Symptome
Je nachdem, wie stark die Herzkranzgefäße durch die Koronare Herzkrankheit verengt sind und wo genau der Engpass sich befindet, variieren die Symptome der Koronaren Herzkrankheit. Bei leichten Verengungen treten häufig gar keine Symptome auf, starke Verengungen der Gefäße verursachen jedoch die im Folgenden aufgezeigten typischen Beschwerden:
- Brustschmerzen
Typischerweise macht sich die Koronare Herzkrankheit anhand von Brustschmerzen, einem Engegefühl in der Brust oder einem Brennen hinter dem Brustbein bemerkbar. Der medizinische Ausdruck für diesen Zustand lautet Angina pectoris. Die genannten Symptome treten in erster Linie auf bei erhöhtem Sauerstoffbedarf des Herzens, wenn also eine körperliche oder seelische Belastung vorliegt. Häufig strahlen die Symptome in den linken Arm aus, zum Teil darüber hinaus auch bis in Hals, Nacken, Rücken, Kiefer, Zähne oder Oberbauch. Hierbei kommt es dann bei der betroffenen Person zu einem Gefühl, als hätte sie einen Ring um die Brust. Der Sauerstoffmangel in der Herzmuskulatur, der auf die Verengung der Herzkranzgefäße zurückzuführen ist, ist verantwortlich für die Schmerzen. Nehmen die Schmerzen nach der Einnahme des gefäßweitenden Arzneimittels Nitroglyzerin ab, ist dies ein deutlicher Hinweis dafür, dass eine Angina pectoris vorliegt. Wenn ein Herzkranzgefäß um 70 % seiner normalen Weite verengt ist (Stenose), treten die beschriebenen Angina-pectoris-Symptome meist auch im Ruhezustand auf. Kurze Stiche im Brustkorb (sog. Herzstiche) müssen allerdings kein Hinweis auf das Vorliegen einer Koronaren Herzkrankheit sein.
- Herzrhythmusstörungen
Nicht selten löst die Koronare Herzkrankheit auch Herzrhythmusstörungen aus. Die elektrischen Impulse (Erregungsleitung) im Herzen werden durch den Sauerstoffmangel im Herzmuskel beeinträchtigt. Ein Elektrokardiogramm (EKG) kann die Herzrhythmusstörungen und ihre Herkunft bestätigen und Grundlage für die Beurteilung ihres Gefahrenpotenzials sein. Viele Menschen leiden nämlich auch unter harmlosen Herzrhythmusstörungen, die nicht die Folge einer Koronaren Herzkrankheit sind.
Diabetiker und ältere Menschen mit einer Koronaren Herzkrankheit sind oftmals vollständig symptomlos. In diesen Fällen spricht man von einer stummen Ischämie (Mangeldurchblutung). Bei Diabetikern sind die Nerven am Herzen und im gesamten Körper durch die Zuckerkrankheit meist so geschädigt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Schmerzsignale der Koronaren Herzkrankheit weiterzuleiten (Diabetische Neuropathie). Die Schädigung des Herzmuskels erfolgt dann also unbemerkt von der betroffenen Person. Menschen, die jenseits der 75 Jahre sind, zeigen teilweise untypische Symptome. Es kommt zu Schwindel und Übelkeit, ohne dass diese von Schmerzen in der Brust oder im linken Arm begleitet werden.
Ursachen und Risikofaktoren
Das Zusammenspiel verschiedener Ursachen und Risikofaktoren lässt im Laufe der Jahre die Koronare Herzkrankheit entstehen. Der Zusammenhang zwischen den im Folgenden genannten Risikofaktoren und der Koronaren Herzkrankheit wird von zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt. Ein entsprechend angepasster Lebensstil kann das Risiko für die Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit deutlich verringern.
Menschen mit Koronarer Herzkrankheit haben eine gestörte Durchblutung im Herzmuskel. Diese ist zurückzuführen auf eine Verengung der Herzkranzgefäße durch Fett- oder Kalkablagerungen. Diese Ablagerungen, die sich in der Gefäßwand der Herzkranzgefäße befinden, bilden eine sogenannte Plaque, die den Gefäßdurchmesser an mindestens einer Stelle einengt. Zu wenig Blut kann daher durch die Herzkranzgefäße fließen, wodurch ein Sauerstoffmangel im Herzmuskel (Ischämische Herzkrankheit) entsteht. Der Sauerstoffbedarf ist letztendlich höher als das Sauerstoffangebot, sog. Koronarinsuffizienz. Bemerkbar macht sich diese insbesondere bei Belastung. Wenn der Durchmesser der Herzkranzgefäße um die Hälfte vermindert ist, treten regelmäßig auch Durchblutungsstörungen auf.
Beeinflussbare Risikofaktoren für die Koronare Herzkrankheit:
- Bewegungsmangel
Sportliche Aktivität kann den Blutdruck senken, die Cholesterinwerte verbessern und die Insulinempfindlichkeit der Muskelzellen verbessern. Bei Bewegungsmangel entfallen diese schützenden Effekte, weshalb nach Jahren der Inaktivität eine Koronare Herzkrankheit die Folge sein kann.
- Diabetes mellitus
Bei einem schlecht eingestellten Diabetes sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht, was wiederum die Gefäße schädigt und eine Koronare Herzkrankheit begünstigt.
- Erhöhter Blutdruck
Erhöhter Blutdruck (Hypertonie) führt unmittelbar zu Schäden an den Gefäßwänden.
- Erhöhter Cholesterinspiegel
Die Plaquebildung wird durch hohe LDL-Cholesterinwerte und niedrige HDL-Cholesterinwerte gefördert, was für die Entstehung der Koronaren Herzkrankheit von erheblicher Bedeutung ist.
- Rauchen
Instabile Ablagerungen (Plaques) in den Gefäßen werden gefördert von Stoffen aus Tabakrauch – egal ob Zigarette, Pfeife oder Zigarre. Lösen sich diese instabilen Ablagerungen, können sie ein Herzkranzgefäß verstopfen. Nach der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) verkürzt sich die Lebenszeit mit jeder gerauchten Zigarette um eine halbe Stunde.
- Ungesunde Ernährung und Übergewicht
Übergewicht geht meist einher mit erhöhten Blutfettwerten. Überschüssige Cholesterinpartikel lagern sich in den Gefäßwänden der Schlagadern ab und führen dort zu Entzündungen und Verkalkungen. Dadurch werden die Gefäße starrer und enger. Darüber hinaus werden im Bauchfett Entzündungsbotenstoffe gebildet, die unmittelbar schädigend an den Gefäßwänden wirken und so eine Koronare Herzkrankheit mitverursachen können.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren für die Koronare Herzkrankheit:
- Männliches Geschlecht
Vor der Menopause haben Frauen ein weitaus geringeres Risiko als Männer, an der Koronaren Herzkrankheit zu erkranken, da weibliche Geschlechtshormone (vor allem Östrogen) sie davor schätzen. Das Risiko für Männer ist ungleich höher.
- Genetische Veranlagung
Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen in einigen Familien gehäuft vor. Es ist davon auszugehen, dass die Gene auch für die Koronare Herzkrankheit eine Rolle spielen.
- Alter
Bei Männern steigt die Erkrankungshäufigkeit ab dem 45., bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr an. Je älter ein Mensch wird, desto größer wird auch sein Erkrankungsrisiko.
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