Allgemeines zu Gelsemium sempervirens Globuli– Giftjasmin, gelber Jasmin (Gels)
Gelsemium sempervirens heißt der Caroline-Jasmin lateinisch. Gelsemium sempervirens wird auch als gelber Jasmin bezeichnet und gehört zur Familie der Gelsemiaceae. Die Pflanzenart ist hauptsächlich in Guatemala sowie in einigen Arealen der USA beheimatet. Der frische Wurzelstock liefert das homöopathische Mittel und wird beispielsweise zu Globuli Gelsemium verarbeitet. Die Globuli des Caroline-Jasmins werden vorwiegend zur Behandlung von Erwartungsängsten, Erschöpfungssyndrom, Lähmungen (Paresen) sowie diversen Muskelschwächen eingesetzt. Zu den Erwartungsängsten zählen beispielsweise Prüfungs- und Flugangst. Weitere Indikationen für das Präparat werden nachfolgend aufgeführt.
Gelsemium sempervirens besitzt die Alkaloide Gelsemicin, Gelsedin, Gelsemin und Sempervirin. Die basischen Substanzen wirken bei Menschen auf Augen, Schleimhäute, Motorik sowie Nervensystem.
Anwendungsmöglichkeiten
Gelsemium wirkt auf Schleimhäute, Augen, Motorik und Nervensystem. Das homöopathische Mittel kann bei nachfolgend genannten Beschwerden eingesetzt werden. Psychische Beschwerden: Abneigung gegen Gesellschaft, Erwartungsangst, emotionale SchwächeKörperliche Beschwerden: Infekte (inkl. Fieber), Atemwegsinfekte, Kopfschmerzen (inkl. Augensymptome), Zittern, Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), Migräne, Schwindel, Heuschnupfen, Paresen (Lähmungen), Muskelschwäche, Tremor, Ptosis (herabhängendes oberes Augenlid), körperliche und geistige Schwäche.Gelsemium sempervirens kann zur Selbstbehandlung eingesetzt werden. Chronische Beschwerden sollten allerdings von einem geschulten Homöopathen behandelt werden. Es ist generell ratsam, gesundheitliche Beschwerden von einem Arzt abklären zu lassen. Eine homöopathische Behandlung ersetzt keine ärztliche Konsultation. Das homöopathische Mittel ist für alle Altersklassen gedacht.
Dosierung und Einnahme
Homöopathische Präparate sind in verschiedenen Potenzen erhältlich. Die Potenzen D6 bis D12 werden zur Selbstbehandlung eingesetzt. Höher potenzierte Präparate ab D30 sowie Q- oder LM-Potenzen sollten nur nach Rücksprache mit einem Homöopathen oder einem Arzt eingenommen werden. Viele homöopathische Präparate sind für alle Altersklassen geeignet. Des Weiteren können auch Schwangere und Stillende die Mittel anwenden. Generell ist die Rücksprache mit einem Arzt sowie Homöopathen ratsam.
Wird ein homöopathisches Mittel zur Selbstbehandlung eingesetzt, sollte nur ein Mittel eingenommen werden. Es dürfen nicht mehrere homöopathische Präparate per Selbstversuch gleichzeitig ausprobiert werden. Tritt eine Verschlechterung der Symptomatik auf und hält diese über mehrere Tage an, sollte das Präparat abgesetzt werden. Unter keinen Umständen darf ein schulmedizinisches Präparat durch ein homöopathisches Mittel ersetzt oder komplett abgesetzt werden.
Homöopathische Mittel mit den Potenzen D6 bis D12 können zur Selbstbehandlung eingesetzt werden. Die Anwendung von Präparaten bei Kindern, Schwangeren und Stillenden sollte immer unter Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Homöopathische Präparate sind empfindlich und die Wirksamkeit der Mittel wird durch die Umwelt negativ beeinflusst. Der Patient sollte während der Einnahme nachfolgend genannte Regeln beachten.
Kaffee und Alkohol sollten während der Behandlung mit homöopathischen Mitteln nicht oder nur geringfügig konsumiert werden. Auch Minze, Zahnpasta und Kaugummi haben negativen Einfluss auf die Wirksamkeit. Es ist ratsam, den Gebrauch der Mittel zu reduzieren. Ca. 15 Minuten vor der Präparateinnahme sollten die Mundschleimhäute nicht mit Speisen, Nikotin, Alkohol oder Getränken in Berührung kommen. Ein homöopathisches Mittel darf nicht mit einem Löffel aus Metall appliziert werden. Tropfen, aufgelöste Tabletten sowie Globuli sollten mit einem Plastiklöffel eingenommen werden. Starke ätherische Öle sowie Lösungsmittel und stark riechende Substanzen sollten während der Behandlung vermieden werden. Darunter fallen Substanzen wie beispielsweise Latschenkiefer, Menthol, Kampfer, Lacke, Farben und Benzin.
Einnahme- und Dosierungsempfehlung für Säuglinge und Kleinkinder
Säuglinge und Kleinkinder können homöopathische Mittel bekommen. Es ist ratsam, die Gabe eines Präparats mit dem behandelnden Kinderarzt abzusprechen. Globuli können Säuglingen und Kleinkindern idealerweise in die Wangentasche gelegt werden. Wer Tropfen geben möchte, der sollte das homöopathische Präparat vorher in Wasser aufgelöst haben. Die verdünnten Tropfen können in eine Trinkflasche gegeben oder auf den Schnuller geträufelt werden. Bei der oralen Verabreichung sollte grundsätzlich ein Plastiklöffel genutzt werden. Bis zum 12. Lebensmonat dürfen Säuglinge ein Kügelchen bekommen. Kleinkinder bis zum 2. und 3. Lebensjahr können mit zwei Kügelchen behandelt werden.
Einnahme- und Dosierungsempfehlung für Erwachsene
Kinder über das 3. Lebensjahr hinaus sowie Jugendliche und Erwachsene dürfen drei Globuli einnehmen.Tropfen, aufgelöste Tabletten und Globuli sollten mit einem Plastiklöffel oral eingenommen werden. Tabletten dürfen in Wasser aufgelöst oder einfach in die Wangentasche gelegt werden. Damit ein homöopathisches Mittel ausreichend aufgenommen wird, sollte es langsam im Mund zergehen. Die Empfehlung gilt für Globuli und Tabletten.
Homöopathische Mittel sollten bis zum vollständigen Abklingen der Beschwerden eingenommen werden. Es wird empfohlen, das Einnahmeintervall zu verändern und ein Präparat bei akuten Beschwerden häufiger anzuwenden. Tritt eine Besserung der Symptome ein, kann das Einnahmeintervall verlängert werden. Es ist ratsam, einen Arzt oder Homöopathen zum richtigen Einnahmeintervall zu befragen. Des Weiteren dürfen Präparate ab C200 Potenzen nur von Homöopathen oder Ärzten verschrieben werden.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Homöopathische Mittel arbeiten nicht gegen ein Symptom oder gegen den menschlichen Körper. Die Präparate folgen dem „Ähnlichkeitsprinzip“, nach welchem die Selbstheilungskräfte aktiviert werden und dem Immunsystem geholfen wird. Um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, wird dem Körper durch das jeweilige homöopathische Mittel ein Reiz gegeben. Der Reiz ähnelt den zu behandelnden Symptomen. Homöopathische Wirkstoffe sollten nach dem Abklingen der Symptome abgesetzt werden. Die weitere Einnahme führt zur „Spätverschlimmerung“, infolge derer die Symptome wiederkehren können.
Homöopathische Präparate nutzen die „Lebensenergie“. Die „Lebensenergie“ wird von Verdünnung zu Verdünnung potenziert. Das erklärt die längere und tiefere Wirkung hochpotenter Mittel. Durch die Einnahme hoher Potenzen und bei chronischen Erkrankungen kann es zur Erstverschlimmerung der Symptome kommen. Die verstärkten Symptome bilden sich nach wenigen Tagen zurück.
Alternative Homöopathische Mittel
Es stehen folgende homöopathische Präparate als Alternative für Globuli Gelsemium zur Verfügung:
Cactus
Homöopathische Cactus-Präparate werden beispielsweise bei Problemen mit Harnblase, Speiseröhre und Magen eingesetzt.
Ipecacuanha
Ipecacuanha wird aus dem Wurzelteil der Brechwurzel gewonnen und wird beispielsweise bei Brechreiz und Übelkeit angewendet.
Sepia
Sepia ist ein Präparat, welches aus der Tinte des Tintenfisches gewonnen wird. Das Mittel wird beispielsweise zur Behandlung sozialer Probleme eingenommen.
Hintergrundinformationen
Carolina-Jasmin und gelber Jasmin sind die umgangssprachlichen Bezeichnungen für Gelsemium sempervirens. Die Pflanzenart gehört zur Gattung Gelsemium. Das Gewächs hat in Guatemala sowie in einigen Teilen der USA ideale Wachstumsbedingungen. Gelsemium sempervirens ist eine immergrüne Pflanzenart, die in kalten Wintern teilweise ihre Blätter verliert. Die Pflanze ist als verholzende Kletterpflanze und immergrüne Liane bekannt. Zur Gewinnung des homöopathischen Präparates wird der frische Wurzelstock (Gelsemii rhizoma) verwendet.
Gelsemium gehört zur Pflanzenfamilie der Loganeacae (Brechnussgewächse), die u.a. bekannte homöopathische Mittel wie Nux vomica, Ignatia oder Spigelia hervorgebracht hat.
Der Name kommt aus der italienischen Sprache. Gelsomino bedeutet Jasmin und sempervirens steht für immergrün. Die schnell wachsende Kletterpflanze ist im Südwesten der USA und Nordmexiko beheimatet, hat aber als Zierpflanze auch den Weg in unsere Region gefunden.
Alle Teile der Pflanze, einschließlich der Blüten und des Nektars, sind hochgiftig. Die toxische Wirkung der Alkaloide ist durch Krämpfe und eine sedierende Wirkung auf Herz und Kreislauf gekennzeichnet. Das Gift kann auch über Hautkontakt (insbesondere offene Wunden) aufgenommen werden.
Substanz
Das homöopathische Mittel wird aus dem frischen Wurzelstock hergestellt.
Bevor die Pflanze homöopathische Bedeutung erlangte, wurden ihre Heilkräfte in den USA eher zufällig Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt. Eine Anekdote besagt, dass ein Plantagenbesitzer in Mississippi durch den Griff seines Dieners zur falschen Wurzel, zunächst durch den Teeaufguss eine heftige Verschlimmerung seines Gallenfiebers erlitt, danach aber völlige Genesung erfuhr. Nach eingehender Beschäftigung mit Gelsemium entwickelte er später ein eigenes Therapeutikum (Electrical febrifuge – elektrisches Antipyretikum), welches erfolgreich eingesetzt wurde. Im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-65) wurde Gelsemium häufig als Opium-Ersatz eingesetzt, der frisch ausgepresste Pflanzensaft macht unempfindlich für Schmerzen.
Leitsymptome/Persönlichkeit
Gelsemium wirkt speziell auf den Kreislauf, Hinterkopf, Nacken, Augenmuskeln, Augenlider, Schleimhäute der Nase und der Gallengänge. Es ist ein rechtseitiges Mittel.
Homöopathische Mittel werden gemäß dem Prinzip der Ähnlichkeit ausgewählt und verabreicht, d.h. der größtmöglichen Übereinstimmung zwischen dem Wirkspektrum des Arzneimittels und der Gesamtheit der Symptome des erkrankten Menschen.
Bei Auftreten der folgenden Symptome kann Gelsemium in die engere Wahl gezogen werden.
• Beschwerden treten auf infolge von Aufregung, Anspannung, schlechten Nachrichten, Nervosität, Schreck oder der Angst vor kommenden Ereignissen;
• Zittrige Hände und Beine, begleitet von Schwäche der Muskeln und schwerer Glieder;
• Geistige Schwerfälligkeit bis hin zur Apathie;
• Schmerzen sind plötzlich, heftig, einschießend, entlang der Nervenbahnen;
• Schwere Augenlider, Sehstörungen und Schwindel;
• Beschwerden verschlimmern sich durch Aufregung, Anspannung und Schreck;
• Beschwerden bessern sich durch Ruhe, Alleinsein, im Dunkeln, Liegen mit erhöhtem Kopf und nach Wasserlassen;
Der psychische Zustand von Menschen, die Gelsemium benötigen kann mit dem „Kaninchen vor der Schlange“ beschrieben werden. Schlechte Nachrichten, Schreck und Aufregung versetzen den Betroffenen in einen lähmungsartigen Zustand. Ängstlichkeit und Verzagtheit überwiegen. Die Nerven sind schwach. Auf Weinerlichkeit und Furcht folgen Rückzug und Teilnahmslosigkeit. Erst nach mehrfachem Wasserlassen oder einer ausgedehnten Ruhephase erholen sich die Menschen und können sich neuen Herausforderungen stellen. Ihr Nervenkostüm ist allerdings stets empfindlich.
Mögliche Anwendungen
• Durchfall infolge von Aufregung;
• Kopfschmerzen, Migräne vom Nacken ausgehend;
• Erkältung, Grippe;
• Fieber;
• Augenentzündungen;
• Lampenfieber, Prüfungsangst;
• Menstruationsbeschwerden;
• Reisekrankheit
Der Gelbe Jasmin ist ein Strauch-Gewächs, welches seinen Ursprung in Afrika und Asien hat.
Wegen seiner kleinen gelben und intensiv riechenden Blüten wurde es auch in Europa als Zierpflanze immer beliebter. Gelsemium ist eines der bedeutensten Mittel die in der Homöopathie gegen Grippe und Erkältungen eingesetzt werden.
Auch bei Lampenfieber, Prüfungsangst, Kopfschmerzen und nervösen Störungen wird es häufig eingesetzt.
Die Patienten sehen wie betäubt aus, sind zittrig und verspüren trotz Fieber keinen Durst. Besonders empfehlenswert ist Gelsemium bei körperlichen und/oder geistigen Erschöpfungszuständen, wenn die Muskeln dem Willen nicht mehr gehorchen.
Ein typisches Merkmal für Gelsemium ist auch, wenn der Patient das Gefühl hat, als würde sich ein Band um den Kopf immer enger zusammenziehen. Gelsemium Globuli ist bis zur Potenz D3 verschreibungspflichtig.
Verwendungsgebiete von Gelsemium Globuli
- Grippe mit Gliederschmerzen und/oder Fieber
- Angst mit Herzrasen
- Menstruations- oder Schwangerschafts-Beschwerden (Geburts-begleitend)
- Durchfall (wegen Nervosität oder Aufregung)
- Magen und Darm Entzündungen
- beginnende Halsschmerzen
- (Prüfungs-) Angst, Lampenfieber,
- Reiseübelkeit
- Heuschnupfen
- Sonnenstich (mit dunkel-rotem Kopf)
- Augenentzündungen, schwere Augenlieder
- Mittelohrentzündung
- (hämmernde) Kopfschmerzen
- Nacken Schmerzen mit steifem Nacken
- Schlafstörung
- Schüttelfrost
- häufiger Drang nach Wasser lassen (ohne Durst)
- Heiserkeit mit Stimm-Verlust
Verbesserung bei
- Wasser lassen / urinieren
- Schwitzen
- nach vorne beugen des Körpers
- Bewegung
- Genuss- bzw. Reizmittel
- im Freien (frische Luft)
Verschlimmerung bei
- emotionale Aufregung
- Sonne oder Wärme
- Nebel / rauchen
- schlechte Neuigkeiten
- vor Gewittern
- Nässe und Kälte
- Grübeln über (gesundheitliche) Beschwerden
Symptome
- der Patient hat Kopfschmerzen vom Hinterkopf bis hin zu den Augen / hinters Ohr
- der Patient leidet unter Sehstörungen
- der Patient verspürt eine große Benommenheit
- der Patient ist schläfrig, erschöpft und hat schwere Augenlider
- der Patient hat wenig bzw. keinen Durst
- Die Beschwerden treten in Folge von Angst, Erregung oder Schreck auf
- der Patient hat Schmerzen am ganze Körper und fühlt sich schwach (wie gelähmt)
- der Patient ist sprachlos / apathisch
- der Patient leidet unter Durchfall bei Prüfungen / Lampenfieber
- der Patient zittert vor Schreck, Anstrengung oder einer Erwartungsspannung
- der Patient hat zittrige Händen und Füßen vor Schwäche
- der Patient hat das Gefühl das Herz bleibt stehen
- der Patient hat ein (dunkel) rotes, etwas geschwollenes Gesicht
- der Patient leidet unter Schwindel und Nackenschmerzen
- der Patient hat mittelhohes, langanhaltendes Fieber
- es treten klebrige Schweißabsonderung am ganzen Körper auf
- der Patient hat abwechselnd Frostschauer und Hitze-Attaken
- der Patient verspürt Lähmungen in den Extremitäten
- Man hat das Gefühl, als läge ein Band um den Kopf (das sich immer enger zieht)
andrea heiss meint
Leider haben sie eine vollkommen falsche Pflanze abgebildet für den Gelben Jasmin.
Abgebildet ist der Frankipanie Baum der Tempelbaum auf Bali.
Sollte hoffentlich nicht die Regel sein.
Gruß A. Heiss