Die Weinraute ist eine Pflanze aus der Familie der Rautengewächse (=Ruta) und gehört zu den Gewürz-Pflanzen bzw. zu den pflanzlichen Heilmitteln. Heute wird sie jedoch fast nur noch Zierpflanze gezüchtet.
Anwendungsmöglichkeiten
Das Homöopathikum Ruta kann bei verschiedenen Ermüdungs- und Verletzungserscheinungen hilfreich sein. In erster Linie wird es bei Augenbeschwerden wie Rötungen oder unscharfem Sehen angewendet, welche durch Überanstrengung, beispielsweise durch langes Lesen bei schlechtem Licht oder durch andauerndes Arbeiten am Bildschirm, auftreten. Derartige Beschwerden werden nicht selten von latenten Kopf- und Nackenschmerzen begleitet. Weitere Möglichkeiten der Anwendung der Globuli Ruta bestehen bei rheumatischen Beschwerden oder Verstauchungen, Prellungen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, die oftmals mit einer allgemeinen Erschöpfung und Unruhe, manchmal sogar mit Lähmungserscheinungen einzelner Gelenke einhergehen. Ein drittes Anwendungsgebiet ist der sogenannte Prolaps – ein Heraus- bzw. Hervordrängen des Enddarms während des Stuhlgangs. Die Beschwerden können plötzlich auftreten oder zeitweise bei Frauen nach der Entbindung auftauchen. Die Globuli Ruta versprechen bei korrekter Anwendungsweise eine schnelle Linderung aller genannten Symptome.
Dosierung und Einnahme
Je nach Beschwerdebild kommen die Potenzen D6 – D12 in Frage. Säuglinge erhalten bei Bedarf bis zu dreimal täglich jeweils 1 Kügelchen, Kleinkinder bis 3 Jahre erhalten 2 Kügelchen und ältere Kinder und Erwachsene 3 Kügelchen. Erwachsene und Kinder legen die Globuli unter die Zunge oder in die Wangentasche, wo sie sich auflösen. Sie sollten nicht gekaut werden. Bei Säuglingen können die Globuli in Wasser aufgelöst und mit einem Löffel, einer Pipette oder durch eine Trinkflasche verabreicht werden. Um eine optimale Aufnahme der wirksamen Substanzen zu gewährleisten, sollte man mindestens 15 Minuten vor der Einnahme keine Speisen oder Getränke zu sich nehmen. Die Behandlungsdauer richtet sich ebenfalls nach Auftreten und Intensität der Beschwerden. Nach einer üblicherweise auftretenden Erstverschlechterung der Symptome sollte bald darauf eine Besserung festzustellen sein. Nach dem Abklingen der Symptome sollte die Einnahme beendet werden, da ansonsten eine Spätverschlimmerung droht. Sollte diese Spätreaktion eintreten, sollte sie nicht behandelt werden sondern verschwindet nach spätestens drei bis vier Wochen nach Absetzen des Mittels von selbst.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Da bei allen homöopathischen Mitteln in der Regel keinerlei Nebenwirkungen zu erwarten sind, sind auch die Globuli Ruta für alle Altersklassen und sogar stillende oder schwangere Frauen geeignet. Trotzdem sollte vor allem bei der Anwendung von Hochpotenzen entweder ein fachkundiger Arzt, Homöopath oder eine Hebamme konsultiert werden. Generell sollte man nicht mehr als ein homöopathisches Mittel zur gleichen Zeit einnehmen. Globuli und andere Homöopathika sind nicht als Ersatz für verschreibungspflichtige schulmedizinische Medikamente anzusehen, sondern allenfalls als sinnvolle Ergänzung der Therapie. Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden. Vor allem bei den hochpotenzierten Homöopathika kann es nach der ersten Einnahme zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen. Dies wird als positive Rückantwort des Körpers auf die Medikation gewertet. Wenn die Beschwerden über mehrere Tage hinweg weiter zunehmen, sollte die homöopathische Behandlung abgebrochen und ein Mediziner hinzugezogen werden.
Alternative Homöopathische Mittel
Arnica
Arnica (auch Arnica montana), ist ein unter Naturschutz stehender Korbblütler, der vor allem in den europäischen Gebirgen vorkommt. Arnica wird oftmals sogar eine Wunderwirkung nachgesagt, da es bei Beschwerden vielerlei Art schnell Ergebnisse zeigt. Es wirkt sich positv auf das Herz-Kreislauf-System sowie auf den gesamten Bewegungsapparat aus. Als Alternative zum Homöopathikum Ruta kann es bei Verletzungen und Schmerzen infolge von Quetschungen und Prellungen zur Linderung und Unterstützung der raschen Abheilung eingesetzt werden.
Phytolacca
Globuli Phytolacca, deren Inhaltsstoffe auf die Kermesbeere zurückgehen, wird zwar in erster Linie bei Entzündungen der Mandeln oder Brustdrüsen angewendet, kann aber auch bei Gelenkentzündungen, die mit einer Rötung oder einem Hitzegefühl einhergehen, als Alternative zu Globuli Ruta angewendet werden.
Rhus toxicodendron
Symptome der Überanstrengung oder Zerrung können alternativ mit Rhus toxicodendron behandelt werden. Die homöopathische Arznei wird auf der Basis des Kletternden Giftsumachs hergestellt und gehört zu den wichtigsten Globuli überhaupt. Es lindert zahlreiche Beschwerden darunter Erschöpfungs- und Ermüdungserscheinungen, Schmerzen in den Augen sowie Gelenkschmerzen, vor allem im Bereich des Ischias.
Symphytum
Ebenfalls wirksam bei Verletzungen wie Prellungen, Quetschungen und Knochenbrüchen ist das Symphytum, der Beinwell. Es unterstützt den Heilungsprozess von Knochenhaut und Bändern und lindert wirkungsvoll Schmerzen, darunter beispielsweise auch Phantomschmerzen nach Amputationen.
Hintergrundinformationen
Der Wirkungsstoff der Globuli Ruta wird aus der giftigen Ruta graveolens gewonnen, einer vor allem in Südwesteuropa und Nordamerika vorkommenden Strauchpflanze, die bis zu 50 cm hoch wächst. Weitere Bezeichnungen der Ruta graveolens sind Gartenraute, Wein- und Augenraute. Die Weinraute blüht im frühen Sommer und die Blüten haben einen sehr starken und herben Duft. Die Heilwirkung ist dabei schon seit langer Zeit bekannt. Bereits im 8. Jahrhundert vor Christi wurde das Heilkraut in Klöstern angebaut und zur Behandlung von Sehschwäche, Schwindel, Epilepsie und Bluthochdruck eingesetzt. Aufgrund des starken Geruchs wurde es wirkungsvoll zur Abschreckung von Flöhen und Läusen verwendet. Auch heute noch wird es oft in Anspruch genommen. So erfolgt auch heutzutage oftmals ein Anbau in Kräutergärten, um die Pflanze auf Vorrat zu haben. Der Wirkstoff wird dann aus dem Kraut extrahiert. Vor allem die enthaltenen ätherischen Öle und weitere krampflösende Inhaltsstoffe sorgen für die beruhigende und regenerative Wirkung.
In der Homöopathie wird sie oft gegen Verletzungen der Knochen und bei Prellungen angewandt. Genau so wie Rhus ist Ruta graveolens ein Heilmittel, das man gegen Sportverletzungen einsetzen kann. Auch nach Unfällen ist Ruta sehr empfehlenswert, wenn ein mögliches Schleudertrauma nicht auszuschließbar ist. Sie ist DAS Mittel (auch im Notfall) bei Verletzungen an der Knochenhaut, den Sehnen, bei Prellungen, Quetschungen und/oder Verrenkungen.
Der Betroffene leiden oft an einem Lähmungs-Gefühl im Körper und neigt zu Unruhe. Ebenfalls typisch ist, dass abends ein Angst-Gefühl auftreten kann, das bis hin zur Panik führen kann. Die Patienten sind häufig unzufrieden mit sich selbst, sind Streit-süchtig, ängstlich und/oder verzweifelt. Sie neigen zu Depressionen und weinen oft.
Verwendungsgebiete von Ruta graveolens
- Augenüberanstrengung
- Menstruationsbeschwerden die auf psychische Belastung zurückzuführen sind
- Reizhusten
- Verstauchung
- Mastdarmprolaps
- Gelenksbeschwerden – Wie zerschlagen, überanstrengt oder verrenkt
- Knochenbrüche
- Augenschmerzen
- Folgen von Quetschungen
- Quetschungen der Augen
- Geburtsbegleitung
- Tennis-Arm / Tennis-Ellbogen
- Räusperzwang
- Nackenschmerzen
- Netzhautblutungen
- Sehnenverletzungen
- Kehlkopfentzündung
- Prellungen, Quetschungen
- Schmerzen und Steifheit gerissener Muskeln
- Venenerkrankungen
- Nervöse Stasen
- Entzündungshemmend
- Stark schmerzhafte Leiden der Knochen und Muskeln
- Verletzungen – Sehnen, Bänder, Knochenhaut
- Rückenschmerzen
- Krampfadern
- Knochenprellungen
- Halsentzündung
- Sehnenscheidenentzündung
- Ischias
- Schienbeinprellung
- Schleimbeutelentzündung (besser bei Kälte)
- akute rheumatische Beschwerden
- Depressionen
- Kopfschmerz
- Spannungsgefühle im Magen die sich durch Milch verbessern
- Hexenschuss
- Husten
- Gelenkentzündung
- Knochenhautentzündung
- Schwäche der Gelenke
- Sehschwäche
- Muskelrheuma
- Kitzelhusten
- Überanstrengte Augen
- Sehnenzerrung
- Muskeln
- Venen
- Krampflösend
- Knochen und Knochenhaut verletzt
- Verstauchungen, Verletzungen, Verrenkungen
Verbesserung bei
- Bewegung
- Liegen auf dem Rücken
- Reiben
- Wärme
Verschlimmerung bei
- Beim Liegen
- Sitzen
- Anstrengung der Augen
- Regnerisches Wetter
- Kälte und Nässe
- Anstrengung
Symptome
- der Patient leidet an Überanstrengung des Handgelenks
- der Patient hat sich verrenkt
- der Patient leidet unter Sehnenschmerzen
- der Patient hat Verstauchungen
- der Patient leidet unter einer Sehnen-Zerrung
- der Patient hat eine Sehnenscheidenentzündung
- der Patient hat ein Überbein
- der Patient leidet unter Rheuma
- der Patient leidet unter Überanstrengung der Augen (mit Kopfschmerzen, roten brennenden Augen, und Nacken-Verspannung)
- der Patient fühlt sich überanstrengt und wie zerschlagen
- der Patient hat Schmerzen im ganzen Körper (am Torso, in den Gliedern, den Muskeln und den Gelenken) Die Schmerzen fühlen sich an, als wäre man tief gefallen oder geschlagen worden) worden.
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