Homöopathische Mittel werden aus verschiedenen Ursubstanzen hergestellt. Es gibt Mittel, die aus Tieren, Pflanzen, Metallen, Mineralien, krankhaftem Gewebe oder Absonderungen (siehe Nosoden) hergestellt werden. Weiterhin gibt es auch homöopathische Mittel aus Röntgenstrahlen, Mondlicht oder Meerwasser.
Zum Einsatz kommen die jeweiligen Mittel, wenn der Grundsatz der Ähnlichkeit erfüllt ist und die Schnittmenge zwischen Gesamtheit der Symptome des Arzneimittelbildes und der Gesamtheit der Symptome des Erkrankten am größten ist. Eine 100% Übereinstimmung gibt es meist nicht.
Auch bei der Zuordnung zu bestimmten Arzneifamilien spielt die Ähnlichkeit eine Rolle und wird in der Anamnese herangezogen.
Besonderheiten von Pflanzen sind zum Beispiel ihr besonderes Anpassungsvermögen, ihre enorme Stärke, sich auch bei widrigen Umweltbedingungen am Leben zu halten, ihre Reaktion auf klimatische Veränderungen sowie ihr schnelles Regenerationsvermögen. So ist es nicht verwunderlich, daß homöopathische Mittel aus Pflanzen gewonnen zum Beispiel in der Behandlung von Verletzungen und akuten Beschwerden eine wichtige Rolle spielen (z.B. Arnica, Belladonna, Bellis perenis, Calendula).
Betrachtet man dahingegen Mineralien, die sich tief im Boden langsam durch äußere Einflüsse verändern und entwickeln. Die in sich recht statisch und wenig reaktionsfreudig sind oder durch klare Strukturen gekennzeichnet sind, so kann man verstehen, daß homöopathische Mittel aus mineralischen Substanzen eher zur Behandlung chronischer oder langwieriger Erkrankungen eingesetzt werden (z.B. Silicea, Calcium, Natrium). Auch bei akuten Erkrankungen können mineralisch basierte Arzneien zum Einsatz kommen, wenn die Ähnlichkeit gegeben ist. Meist benötigt der Organismus dann einen starken und tiefgreifenden Arzneireiz, z.B. Entzündung mit Eiterbildung).
Homöopathische Mittel aus tierischen Substanzen kommen sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden in Frage. Wenn ein Mensch ein homöopathisches Mittel aus dem Tierreich benötigt, sollten Aspekte wie Status in der Gruppe und Gruppenzugehörigkeit, Konkurrenzverhalten, Sexualität oder Anpassung an die Umwelt (Tarnen, Auffallen) eine Rolle spielen. Für die Behandlung akuter Beschwerden kennen wir Mittel wie Apis, Lachesis oder Cantharis. Hier sind die Mittel besonders wirksam, wenn der behandelte Patient in seiner Konstitution große Ähnlichkeit zu den „tierischen“ Aspekten aufweist.
Innerhalb der einzelnen Familien gibt es natürlich noch einmal Unterteilungen. Alleine bei den Pflanzen gibt es viele verschiedene Familien, wie z.B. die Nachtschattengewächse (die sog. Solanaceen: Belladonna, Hyoscyamus, Stramonium, Dulcamara) oder die Korbblütler (die sog. Asteraceen: Arnica, Bellis perennis, Calendula, Echinacea, Eupatorium perfoliatum). Innerhalb der jeweiligen Pflanzenfamilien, zeichnet sich jede Pflanze zwar durch ihr individuelles Symptomenbild aus, es gibt aber auch gemeinsame „Themen“ die bei der Wahl des Mittels mit berücksichtigt werden müssen.
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