Colocynthis hat sich bei Bauchschmerzen, Ischias und einer schmerzhaften Periode bewährt.
Die Koloquinte (auch: Teufelsapfel, Bittergurke, Purgiergurke oder Koloquintenkürbis) ist ein giftiges Kürbisgewächs aus Südwestasien und Nordafrika, das als traditionelles Abführ- und Abtreibungsmittel genutzt wird und auch in Südeuropa, Australien, Indien und Zentralafrika eingebürgert wurde.
Anwendungsmöglichkeiten
Zu den Leitsymptomen zählen plötzliche, krampfhafte, reißende, starke Schmerzen, die bis zur Ohnmacht führen können. Betroffene winden und krümmen sich vor Schmerz zusammen. Lokaler Druck, Wärme, Ruhe, sanfte Bewegung sowie Stuhl- und Blähungsabgang können Linderung verschaffen. Die Nervenschmerzen fühlen sich bohrend, schneidend oder umklammernd an und führen im Anschluss zur lokalen Gefühllosigkeit. Der Körper der Betroffenen kann stellenweise brennen, kribbeln oder pulsieren. Colocynthis kann auch bei Blasenkrämpfen nach Operationen in diesem Bereich eingesetzt werden. Liegen die Patienten auf der schmerzlosen Seite, ärgern sie sich oder sind entrüstet, kommt es zur Verschlechterung. Die Beschwerden können auch in der Nacht, vor und nach dem Wasserlassen, bei Zugluft sowie Erkältungen schlimmer werden.
Colocynthis wirkt sich ebenfalls positiv auf den Geist sowie Gemütszustand (besonders bei schnell reizbaren Personen) aus und kann Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen, Augenschmerzen sowie bitteren Mundgeschmack lindern. Weitere Symptome sind Koliken, häufig Blähungskoliken, Wadenkrämpfe sowie wässrige und faulig riechende Durchfälle. Chronische Durchfälle treten vor allem morgens auf. Auch Harnwegsinfekte und ein Brennen sowie Jucken im Bereich der Harnröhre sind typische Anwendungsgebiete. Geschlechtsspezifische Beschwerden zeigen sich bei Frauen durch Schmerzen und kleine, zystische Tumore in den Eierstöcken, starke Ruhelosigkeit, Ausbleiben der Menstruation oder des Wochenflusses (nach Entbindung) sowie durch schmerzhafte Knötchen in den Brüsten. Männer verspüren ein drängendes Gefühl von beiden Seiten des Unterbauches bis zum Samenabgang. Auch die zu enge Vorhaut kann hinter dem Eichelkranz eingeklemmt sein und mit einer Wasseransammlung sowie Durchblutungsstörung einhergehen. Am Bewegungsapparat können ebenfalls Symptome auftreten. Dazu zählen zum Beispiel verkrampfte Glieder, Hüftschmerzen mit eventueller Luxation, steife Gelenke, verkürzte Bänder, Kreuzschmerzen (Ischias) sowie kalte Füße oder Knieschmerzen. Auch Schlaflosigkeit und Unruhe sind ein Indiz für Colocynthis.
Dosierung und Einnahme
Homöopathische Mittel werden meist sehr gut vertragen und sind für alle Altersklassen, Schwangere sowie Stillende geeignet. Dennoch sollte vor der ersten Einnahme ein Arzt, Kinderarzt oder die Hebamme zurate gezogen werden. Vor allem hoch dosierte Mittel sollten nur nach fachkundiger Beratung eingenommen werden.
Damit die Wirkung der Globuli nicht beeinträchtigt wird, sollten die Mundschleimhäute fünfzehn Minuten vorher frei von Speisen, Getränken, Alkohol, Nikotin, Zahnpasta, Minze Kaugummi oder Ähnlichem sein. Auch stark riechende ätherische Öle oder Lösungsstoffe sollten gemieden werden und die Globuli, Tabletten oder Tropfen sollten mit einem Plastiklöffel verabreicht werden.
Babys unter zwölf Monaten erhalten lediglich einen Globulus, welcher in die Wangentasche gelegt wird. Ab dem zweiten bis zum dritten Jahr können zwei Globuli gegeben werden, ältere Kleinkinder dürfen sogar drei bekommen. Tropfen werden von einem Plastiklöffel gereicht oder in eine Trinkflasche gegeben. Auch Erwachsenen wird die Einnahme von einem Plastiklöffel empfohlen. Die Globuli sowie Tabletten lösen sich im Mund langsam auf. Eine weitere Variante stellt das Auflösen der Tabletten in Wasser dar, woraufhin die Flüssigkeit auch ganz normal geschluckt werden kann. Generell gilt, dass die Häufigkeit der Einnahme abnimmt, je besser sich der Patient fühlt. Erfolgt die Einnahme unter ärztlicher oder therapeutischer Beobachtung, kann die Behandlungsdauer gegebenenfalls abweichen.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Die homöopathischen Mittel basieren auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Dabei arbeiten die verabreichten Substanzen nicht gegen das Immunsystem, wie es in der Schulmedizin gehandhabt wird, sondern unterstützen und aktivieren die Selbstheilungskräfte. Um das zu erreichen, wird ein Reiz eingesetzt, der dem Krankheitsbild ähnelt. Die Mittel werden auch als „energetische Arzneien“ bezeichnet, da sie die Vix Medaitrix Naturae (Heilkraft der Natur) beleben sollen. Des Weiteren beruht das Prinzip auf der Annahme, dass jeder Mensch mit seinem Umfeld interagiert (die sogenannte harmonische Resonanz). Die Homöopathie nutzt die positiven sowie negativen Auswirkungen und schließt Lebensenergie in flüssige oder trockene Medien ein. Mit jedem Verdünnungsschritt erhöht sich die Potenz und damit auch die Energie. Das Mittel ist umso stärker, je höher die Potenzierung.
Nebenwirkungen sind in der Homöopathie sehr selten und kaum bekannt. Lediglich die sogenannte Erstverschlimmerung, die wenige Tage nach der ersten Einnahme eintreten kann und die anfängliche Verschlimmerung der Symptome beschreibt, sowie die Spätverschlimmerung, welche einen erneuten, aber nicht behandlungsbedürftigen Ausbruch der Beschwerden bezeichnet, könnten als Nebenwirkungen aufgefasst werden. Die Erstverschlimmerung wird zudem als positives Zeichen für die Wirksamkeit des Mittels interpretiert. Bleibt diese aus, ist es jedoch kein Anhaltspunkt für eine unzureichende Wirkung. Bei sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen) ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen anfänglichen Verschlechterung relativ hoch.
Alternative Homöopathische Mittel
Indikationen für Chamomilla sind vor allem geistige und emotionale Beschwerden, wie Kinderkrankheiten, Unruhe, Koliken, Ärger, Verdruss oder schlechte Laune. Auch Schmerzen in Verbindung mit Taubheitsgefühl sowie eine errötete und eine blasse Wange sprechen für die echte Kamille.
Magnesium phosphoricum wirkt krampflösend und kommt bei Muskelkrämpfen mit ausstrahlenden Schmerzen, Bewegungsschwindel, Ohrenschmerzen, Blähungskoliken, Menstruationskoliken sowie Schmerzen in den Eierstöcken zum Einsatz. Die Patienten erlangen durch Wärme, Reibung sowie Druck Linderung.
Bei unterschiedlichen Schmerzen, vor allem bei Koliken und heftigen Beschwerden in den Bauch- und Beckenorganen wird auf Dioscorea villosa (Yamswurzel) zurückgegriffen. Typische Indikationen sind auch Kreuz- und Gelenkschmerzen sowie Gelenksteifheit.
Hintergrundinformationen
Colocynthis trägt die deutschen Bezeichnungen Koloquinte, wilder Kürbis, Ziegenkürbis, Bittergurke, Teufelsapfel oder Bitterapfel und gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Die Pflanze ist in Arabien, Südwestasien und Nordamerika beheimatet. Ende Februar beginnt das Gewächs mit der Ausbildung der Triebe, welche zu circa zwei Meter langen Pflanzenranken werden und sich auf dem Boden ausbreiten. Die Ranken tragen große, rau behaarte Blätter. Die grünen, unreifen Früchte erreichen ungefähr die Größe eines Apfels. Im reifen Zustand nehmen sie eine gelbe Farbe an und besitzen saftiges, bitteres, weißes und giftiges Fruchtfleisch. Nach der Ernte, welche von Oktober bis Februar stattfindet, werden die Früchte aufgeschnitten, geschält, entkernt und getrocknet. Anschließend werden sie für das homöopathische Mittel verwendet. Nicht geerntete Früchte vertrocknen und werden durch die Wüste geweht. Auf diesem Weg verbreiten sie ihre Samen. In der Koloquinte sind Curcurbitacine enthalten, von denen einige Bitterstoffe sind und die Pflanze vor Insektenfraß schützen. Die Entwicklung der Insekten wird durch die gegensätzliche Wirkung der Bitterstoffe zu den Steroidhormonen der Tiere gehemmt. Derzeit finden Untersuchungen zur Antikrebswirkung von Curcurbitacine statt. In der Schulmedizin wurde die Pflanze als stark reinigendes, abführendes Mittel eingesetzt. Außerdem wird ihr eine entzündungshemmende, leberschützende, wurmabtötende (anthelminthisch) und antiallergische Wirkung zugeschrieben. In der ethnologischen Medizin kommt sie bei Asthma, Wassersucht, Hautausschlägen, Rheuma, Geschwüren und Leber- sowie Gallenleiden zum Einsatz.
Colocynthis im Einsatz
Die Bittergurke eignet sich für gereizte, ungeduldige und ärgerliche Menschen. Diese Personen geraten aus kleinsten Anlässen in Wut. Als homöopathisches Mittel wird sich Colocynthis nach einer starken Empörung angewendet, wenn sich die betroffene Person so sehr geärgert hat, dass gesundheitliche Beschwerden folgen. Das sind häufig Bauchschmerzen, die unter dem typischen Zorn in einen schneidenden Schmerz übergehen. Der Mensch windet sich und empfindet Beklemmung, als wäre er mit Eisenbändern verschnürt. Die eigene Wut richtet sich nach innen auf den gesamten Magen-Darm-Trakt, auch schmeckt den Betroffenen jede Speise bitter. Es folgen Krämpfe und Gallenkoliken, manchmal auch zu Ischias-Beschwerden, begleitet von Muskelverspannungen und einem in den Rücken ausstrahlenden Schmerz. Die gesamten gesundheitlichen Probleme sind eine Folge von Ärger und Zorn. Der Patient krümmt sich nun vor Schmerzen zusammen, die aber durch Druck und Wärme gelindert werden können. Schlimmer werden sie durch Essen und Trinken, abends und nachts sowie durch leichte Berührungen. Typischerweise verlaufen die Beschwerden sehr qualvoll und schneidend, die betroffene Person hat ein Gefühl, als trüge sie Steine im Bauch und als würde dieser gleich platzen. Auch Wadenkrämpfe treten begleitend auf. In diesem Fall hilft Colocynthis, ebenso bei Durchfall, wenn dieser nach Mahlzeiten auftritt, des Weiteren bei krampfartigen Hüftschmerzen und bohrenden Schmerzen im Bereich der Eierstöcke. Sämtliche Beschwerden verschlimmern sich durch Ärger und bessern sich durch Zusammenkrümmen, Wärme, im Liegen und durch Vorbeugen des Kopfes. Colocynthis gilt als homöopathisches Hauptmittel bei Ischias sowie wichtiges Mittel gegen Bauchkrämpfe und Schmerzen im Hüftgelenk, Koliken, Durchfall und alle krampfartigen Schmerzen unter dem Bauchnabel. Übelkeit und Erbrechen werden gelindert, ebenso Durchfallerkrankungen mit grünlich-gelbem Stuhl.
Leitsymptome von Colocynthis
Flatulenzen und sanfter Druck auf den Bauch bringen Linderung. Bei Koliken von Säuglingen ist Colocynthis ebenfalls hilfreich, wenn das Baby seine Beine zum Bauch hochzieht. Weitere Anwendungsgebiete sind Menstruationsbeschwerden und Krämpfe in den Eierstöcken und der Gebärmutter sowie rechtsseitige Neuralgien. Als weitere Leitsymptome gelten:
- anfallweise neuralgische Schmerzen
- Schmerzen im Hüftgelenk
- Magendrücken, krampfartige Bauchschmerzen
- Alle Beschwerden sind Folgen von Ärger, und Zorn.
Colocynthis ist die lateinische Bezeichnung der Koloquinte. Der Wirkstoff für diese Globuli wird aus den Blättern der Colocynthis Pflanze gewonnen.
Die Globuli mit dem Wirkstoff aus der Colocynthis werden vor allem bei Bauch-Beschwerden angewendet.
Verwendungsgebiete von Colocynthis Globuli
- Menstruationsbeschwerden
- Koliken mit Krämpfen unterhalb des Bauchnabels
- Übelkeit
- Erbrechen oder Durchfall mit schmerzenden Krämpfen
- Ischias-Schmerzen oder heftige Schmerzen im Hüftgelenk
Verbesserung bei
- Wärme
- Wärmflasche
- Ablassen von Blähungen
- festen Druck
- Ruhe
- Kaffee
- den Körper zusammen krümmen
Verschlimmerung bei
- Kälte
- Gefühle wie Ärger und Zorn
- Trinken und Essen
- Bewegung
- Berührungen
Symptome
- Patient krümmt sich vor Schmerz
- Die Beschwerden treten in Folge von Ärger oder Wut auf
- der Patient leidet unter krampfartigen Schmerzen die anfallweise auftreten und periodisch wiederkommen
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