Acidum Phosphoricum – Phosphorsäure (Phos ac.)
Substanz
Die Phosphorsäure ist eine anorganische Säure, die in der Regel in Form von Kristallen oder als klare, Sirup artige Flüssigkeit verwendet wird. Es gibt grundsätzlich zwei Herstellungsverfahren. Normale Qualitäten werden hergestellt, indem rohes Phosphatgestein mit Schwefelsäure versetzt wird. Für hoch reine Qualitäten wird weißer Phosphor verbrannt, hydrolysiert und nach Abkühlung der Dampf eingesammelt.
Die Säuren sind eine wichtige Gruppe unter den homöopathischen Mitteln. Neben Nitricum acidum (Salpetersäure), gehören u.a. Phosporicum acidum (Phosphorsäure), Benzoicum acidum (Benzoesäure), Acidum formicicum (Ameisensäure) oder Acidum sulphuricum (Schwefelsäure) zu den bekannteren Vertretern. Die Säuren haben gemeinsame Themen, die in den Arzneimittelbildern immer wieder zu finden sind. Säuren sind ätzend und meist hoch giftig, daher verwundert es nicht, dass ihre Leitthemen Schwäche, Erschöpfung, Zerstörung und Selbstzerstörung sind. Das homöopathische Mittel Phosphoricum Acidum wird aus der Phosphorsäure hergestellt, Hahnemann entwickelte sogar ein eigenes Verfahren zur Herstellung.
Leitsymptome/Persönlichkeit:
Das homöopathische Mittel wirkt besonders auf das Gemüt, die Nerven, die Wirbelsäule (sensorische Nerven und Muskeln), Knochen und Fortpflanzungsorgane.
Homöopathische Mittel werden nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgewählt und verabreicht, d.h. der größtmöglichen Übereinstimmung zwischen dem Wirkspektrum des Arzneimittels (vgl. Arzneimittelbild in unserem Homöopathie-Lexikon) und der Gesamtheit der Symptome des erkrankten Menschen.
Bei Auftreten der folgenden Symptome kann Phosphoricum acidum in die engere Wahl gezogen werden:
- Schwäche mit Unentschlossenheit, Apathie, körperlicher und geistiger Stumpfheit;
- heftiger Schmerz der Knochenhaut (Periost), als würde mit einem Messer darüber geschabt;
- Schwächegefühl in der Brust beim Husten und Sprechen;
- starkes Verlangen Obst, saftigen und erfrischenden Dingen;
- Kopfschmerzen, mit dem Gefühl eines zermalmenden Gewichts auf dem Scheitel;
- Gefühl von Ameisenlaufen über den ganzen Körper;
- Reichliche Schweiße morgens und nachts;
- Schwindel beim Liegen mit dem Gefühl, als ob man schwimmt, die Glieder sich heben, der Kopf aber auf dem Kissen liegen bleibt;
- Akute und chronische Durchfälle: wässrig, schmerzlos und ohne Erschöpfung;
- Regelblutung zu früh, zu lange oder Ausbleiben der Regel (Amenorrhoe);
- Beschwerden infolge von Kummer, Liebeskummer;
- Kinder wachsen zu schnell;
- Schwäche beginnt im emotionalen Bereich;
- Beschwerden verschlimmern sich durch Schwäche, Flüssigkeitsverlust, Kummer, Schock, schlechte Nachrichten, Zugluft und Kälte;
- Beschwerden bessern sich durch Wärme, kurzen Schlaf, Bewegung
Phosphoricum Acidum passt für Menschen, die ursprünglich robust waren, dann aber durch Kummer und Ausschweifungen geschwächt sind. Schlechte Nachrichten, Liebeskummer, Heimweh oder ein emotionaler Schock führen zu Schwäche und Teilnahmslosigkeit gegenüber allem. Sie verweilen bei den Enttäuschungen, machen anderen Menschen Vorwürfen.
Bei diesen Menschen treten häufig Beschwerden auf, wenn Veränderungen in ihrem Leben anstehen. Der Phosphor-Anteil steht für schnelle Begeisterung, Euphorie und eine Energie, die genauso schnell wieder verpufft, wie sie verfügbar war. Diese Menschen sind leicht durch emotionale Ereignisse überwältigt und wenn diese mit Enttäuschungen oder Verlust einhergehen, bedingt der Säure-Anteil den tief sitzenden, nagenden und schwächenden Kummer. Es verwundert nicht, dass dieses Mittel recht hilfreich für Jugendliche in der Pubertät sein kann.
Phosphoricum acidum kann den Menschen unterstützen, Kummer zu überwinden und sich wieder für neue Beziehungen und Menschen zu öffnen. Veränderungen können angenommen und bewältigt werden, Gefühle können gelebt werden, ohne dabei auszubrennen oder sich zu erschöpfen. Mögliche Anwendungen:
- Liebeskummer;
- Heimweh;
- akute und chronische Durchfälle ohne Schwäche;
- Haarausfall;
- Depression (therapeut. Begleitung wichtig);
- chronisches Erschöpfungs-Syndrom (CFS);
- Kopfschmerzen;
- Schulkopfschmerz (nach zu viel Lernen, auch bei Studenten);
- Husten;
- Schwindel;
- Knochenschmerzen (insbes. Knochenhaut);
- Regelbeschwerden;
- Ausgebranntsein (Burnout-Syndrom; therap. Begleitung wichtig);
Allgemeiner Hinweis:
Homöopathische Mittel sollten nicht ohne Vorkenntnisse über deren Wirkung sowie Potenzen und deren Dosierung eingenommen werden. Auch wenn die Homöopathie zu den Therapieverfahren mit den geringsten Nebenwirkungen gehört, können falsch gewählte Mittel in falscher Potenz und zu häufiger Gabenwiederholung den Heilungsprozess hemmen bzw. ungewollte Erstverschlimmerungen oder Arzneimittelsymptome hervorrufen (vgl. Globuliwelt Homöopathie-Lexikon „Erstverschlimmerung“, „Prüfsymptome“). Bitte wenden Sie sich für die Behandlung Ihrer Beschwerden an homöopathisch arbeitende Heilpraktiker oder Ärzte. Für den sachgemäßen Einsatz von homöopathischen Hausapotheken zur Behandlung alltäglicher Beschwerden, wird die Schulung durch ausgebildete Therapeuten empfohlen.
Magnesium Phosphoricum wird aus gesättigter Phosphorsäure (Phosphorsalz) gewonnen und zu Magnesiumsalz umgewandelt.
Das homöopathische Heilmittel spielt eine wesentliche Rolle bei der Behandlung von Neuralgien und krampfartigen Schmerzen wie z.B. Muskelkrämpfen.
Das Funktionsmittel Magnesium phosphoricum hilft besonders dabei neuro-vegetative Beschwerden zu heilen. Phosphorsalz wird auch in unserem Körper für Muskeln und Nerven gebildet. Es ist besonders gut für Menschen geeignet, die kraftlos, müde, mager und alt sind.
Verwendungsgebiete von Magnesium Phosphoricum
- Koliken / Magenkoliken / Krämpfe (Besserung durch Wärme)
- Bauch- & Magenkrämpfe
- Blähungen
- Allgemeine Krämpfe
- Wadenkrämpfe
- Nervenschmerzen
- Neigung zu Krämpfen
- Bauchbeschwerden (Blähbauch & Krämpfe)
- Bauchschmerzen – krampfartig
- Periodenkrämpfe
- Baby (Koliken & Blähungen)
- Regelschmerzen
- Kinder – Bauchweh und Bauchkrämpfe
- Neuralgien
- krampfartige Schmerzen vor der Regel
- Kiefersperre durch Muskelverkrampfung beim Kauen
- Nierenkoliken / Nierensteine
- Schmerzende Magenkrämpfe und/oder Krämpfe des Magen- Darm- Traktes
- Magenpförtnerkrampf (besonders bei Kindern mit krampfenden Schmerzen)
- Tetanie nervös Krämpfe
- Schluckauf akut (krümmt sich)
- Wadenkrämpfe in der Nacht
Verbesserung bei
- Massagen
- Wärme
- warme Auflagen
- Druck
- Sich zusammen krümmen
- Reiben
Verschlimmerung bei
- Berührungen
- Kälte
- Zugluft
- in der Nacht
Symptome
- der Patient leidet unter Bauchkrämpfen und starken Blähungen
- die Beschwerden treten abwechselnd auf
- der Patient findet keine Linderung durch das Ablassen der Blähungen
- die Patientin hat krampfartige Menstruationsbeschwerden
- der Patient hat Anfälle von schießenden und/oder bohrenden neuralgische Schmerzen (entlang der Nervenbahnen)
- der Patient hat häufig Schreibkrämpfe
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