Immer wieder kommt es vor, dass verschriebene Arzneien irrtümlich als „homöopathisch“ bezeichnet werden.
Es gibt Mittel, wie z.B. die Schüsslersalze oder Komplexmittel, die homöopathisch nach der HAB (Homöopathisches Arzneimittelbuch) hergestellt wurden, ein homöopathisches Mittel im klassischen Sinn muß allerdings folgende Kriterien erfüllen
- Es handelt sich um ein Einzelmittel (keine Mischungen verschiedener Substanzen);
- Das Mittel wird gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip verordnet;
- Das Mittel wird in der kleinstmöglichen Dosis verordnet.
Damit sind folgende Mittel keine homöopathischen Mittel im eigentlichen Sinn:
- Schüssler-Salze: sie werden zwar als Einzelmittel gemäß dem HAB hergestellt, es handelt sich hier aber um eine Substitutionstherapie. Schüssler-Salze werden verordnet, um einen Mineralstoffmangel im Körper zu beseitigen. Durch die Potenzierung in D6 oder D12 können die jeweiligen Stoffe besser von den Zellen aufgenommen und verwertet werden. Weiterhin werden die einzelnen Mineralstoffe in größerer Zahl, meist mehrere gleichzeitig, über einen längeren Zeitraum eingenommen;
- Komplexmittel: hier handelt es sich um Mischungen verschiedener Einzelsubstanzen, die für sich gemäß dem HAB hergestellt wurden. Die ausgewählten Substanzen haben sich meist zur Behandlung bestimmter Beschwerden bewährt. Verordnung dieser Mittel erfolgt daher nach der jeweiligen Beschwerde und der Mensch wird gesund, wenn die passende Substanz im Mittel enthalten ist. Bei Komplexmitteln aus der anthroposophischen Medizin spielen zusätzliche Aspekte zur Verschreibung mit in die Auswahl. Die Gabe erfolgt meist nicht nach dem Grundsatz der kleinstmöglichen Dosis;
- Phytotherapeutika: dabei handelt es sich um einzelne Substanzen, die in Urform oder in homöopathischer Potenzierung hergestellt werden. Für die Verordnung ist das Wirkspektrum der Pflanze und manchmal die Signatur der Pflanze ausschlaggebend. Die Dosierung erfolgt in regelmäßigen Abständen, es werden Kuren durchgeführt, die auch nach Besserung der Beschwerden zur Stabilisierung fortgesetzt werden können.
Alle diese Therapieformen bieten gute Möglichkeiten zur Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen und haben sich in der Praxis vielfach bewährt, sie sind aber von der Homöopathie abzugrenzen.
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