Die Küchenschelle ist nicht nur eine hübsche Blume, sondern auch ein homöopathischer Alleskönner.
Man setzt ihn bevorzugt als wirksames Akutheilmittel bei Magen-Darm-Grippe, Bronchitis, bei einer Rheumaattacke, beim prämenstruellen Syndrom (PMS), akuter Sinusitis, bei akuten und hormonell bedingten Depressionen, als Schwangerschaftsmittel, bei akuten Hormonstörungen, Nebenhöhlenentzündungen, Menstruationsstörung, Konjunktivitis oder im Klimakterium ein. Pulsatilla Globuli gehören zu den bekanntesten Heilmitteln der Homöopathie. Insbesondere Kinder und Frauen profitieren von den verschüttelten Potenzen, die Samuel Hahnemann aus der Pulsatilla entwickelt hat. Für Männer ist diese Heilpflanze aber ebenso geeignet. Obwohl die Kuhschelle in homöopathischer Verdünnung gerne als Akutmittel eingesetzt wird, versagt sie auch bei einem Einsatz gegen chronische Erkrankungen wie Gelenkrheumatismus nicht ihre Mithilfe. Bei einem akuten Rheumaschub ist man damit bestens bedient. Interessant ist auch die hormonelle Wirkung der Küchenschelle. Selbst in der starken Potenzierung, der Homöopathika traditionsgemäß unterzogen werden, ist die hormonelle Wirkung der Pulsatilla noch beachtlich. Ähnliches gilt für das homöopathische Präparat Sepia. In Kombination miteinander ergeben diese beiden Präparate ein unschlagbares Team, wenn es an die Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden oder unangenehmen Begleitsymptomen hormoneller Umstellungen im Klimakterium oder der Pubertät geht. Beschwerden, die in der Pubertät, der Schwangerschaft, im Wochenbett, in der Stillzeit oder zu Beginn der Menopause gehäuft auftreten, bekommt man mit Sepia und Pulsatilla Globuli meist gut in den Griff. Die typischen Menstruationsbeschwerden junger Mädchen werden gerne mit Globuli behandelt. Bei älteren Frauen sind Regel-Unregelmäßigkeiten oder Schmerzen während der Regel eine Indikation für Pulsatilla Globuli oder Flüssigverdünnungen, die bei Laktoseintoleranz bevorzugt eingenommen werden.
Erstaunlich sind auch die Wirkungen der Pulsatilla-Globuli, wenn es um das venöse System geht.
Venöse Stauungen entstehen durch beengende Kleidung, zu langes Sitzen, chronischen Bewegungsmangel und erschlaffende Gefäße. Als geignete Gegenmaßnahmen empfehlen sich regelmäßige Bewegung, viel Frischluft, Kaltgüsse nach Kneipp, Venensalben, das regelmäßige Tragen von Kompressionsstrümpfen, das Vermeiden schwerer Lasten und überheizter Räume – und Pulsatillagaben, vor allem im warmen Sommer. Pulsatilla kann außerdem bei allen Formen akuter oder chronifizierter Katarrhe eingesetzt werden. Ohrenentzündungen, Nasenbeschwerden, Augenentzündungen, Bronchialkatarrhe oder Reizungen an den Harnorganen mit gelblichen Absonderungen sind damit kurierbar. Viele Heilpraktiker berichten von einer erfolgreichen Behandlung von nicht mit anderen Therapien behandelbaren oder therapie-resistenten Mittelohrentzündungen. Die therapeutisch nutzbare Bandbreite der Pulsatilla Globuli erstreckt sich auch auf alles, was mit dem Magen-Darmtrakt in Verbindung steht. Bei Magen-Darm-Beschwerden nach zu viel, nach unverträglichem oder verdorbenem Essen, nach durcheinander Gegessenem bei Kindern oder bei Völlegefühl nach einem Festtagsbraten ist Pulsatilla angezeigt. Dies gilt insbesondere, wenn die Beschwerden mit leichtem Frösteln oder Aufstoßen einher gehen.
Pulsatilla ist immer dann angezeigt, wenn als Leitsymptom eine ständige Veränderung in der Beschwerdelage bemerkt wird.
Wenn der Durchfall sich in Farbe oder Konsistenz ständig verändert, wenn die Krankheitssymptome kommen und gehen, mal schwächer und dann wieder stärker ausgeprägt sind, können Pulsatilla Globuli ihre heilende Wirkung am besten entfalten. Menstruationsstörungen und unregelmäßige Monatsblutungen im Klimakterium sind daher eine klassische Indikation. Was sich außerdem oft verändert, ist unsere Stimmungslage. Das hat zum Teil hormonelle Gründe, die wir als solche oft nicht erkennen. Fühlen wir uns in unserem Körper unwohl oder werden krank, kann die Gemütlage ebenfalls veränderlich sein. Pulsatilla Globuli sind hier und bei hormonell bedingten Depressionen wirksame Helfershelfer. Auch hier kann Sepia begleitend oder ersatzweise gewählt werden. Die Pulsatilla wird immer dann als geeignetes Therapeutikum bevorzugt, wenn der positive Eigenimpuls, der vom Patienten ausgeht, stark in Richtung auf einen Heilungswunsch weist. Nicht jeder Patient sieht einen Gewinn darin, sich unwohl zu fühlen und bemitleidenswert zu sein. Wo Unterstützung benötigt wird, leistet die Pulsatilla diese.
In der Homöopathie ist auch der seelische Zustand des Patienten wichtig für die Wahl des Präparats.
Damit unterscheidet sich die ganzheitlich und individuell behandelnde Homöopathie ebenfalls von der Schulmedizin. Wer der Zuwendung, des Trostes und der Unterstützung durch ein sanftes Therapeutikum bedarf, ist in der Schulmedizin nicht sehr gut bedient. Bei chronischen Patienten ist häufig zu bemerken, dass sie ihre Symptome, Beschwerben und Schmerzschübe leichter ertragen, wenn sie ein Homöopathikum nehmen statt eines Schmerzmittels. Es ist unter anderem dieses Phänomen, das zunehmend Schulmediziner dazu veranlasst, eine Zusatzqualifikation für Homöopathie zu erwerben. Kein Arzt kann daran interessiert sein, dass seine Patienten sich gewohnheitsmäßig mit Schmerzmitteln „zudröhnen“, wenn ihnen anders viel besser geholfen werden könnte. Nur im Notfall greift man dann zum konventionellen Schmerzmittel. Chronische Sinusitis, Gelenkrheuma, Konjunktivitis oder Mittelohrentzündung und andere Schmerzzustände sind Indikationen für die tröstenden Pulsatilla Globuli.
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