Alternative Therapieformen bei Niedrigem Blutdruck (Hypotonie)
Im Gegensatz zum Bluthochdruck ist niedriger Blutdruck kein Anlass zur Besorgnis.
Er ist weder lebensgefährlich, noch verursacht er andere, ggf. schwerwiegende Krankheiten. Im Gegenteil wird ihm sogar nachgesagt, er sei eine Art Lebensversicherung, da er vor diversen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie etwa Schlaganfall oder Herzinfarkt, schützt.
Trotzdem bringt ein niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie) teilweise Beschwerden mit sich, unter denen die betroffenen Personen durchaus leiden können. Dazu gehören Müdigkeit, Schwindelanfälle und Konzentrationsstörungen. Die geistige Leistungsfähigkeit kann ebenfalls sinken aufgrund von schlechter Konzentration und langsamer Reaktion.
Jüngere Frauen, die familiär womöglich auch noch vorbelastet sind, leiden überdurchschnittlich häufig unter der sogenannten primären (essenziellen) Hypotonie. Diese ist die häufigste Form von niedrigem Blutdruck. Sie wird nicht als Krankheit definiert.
Ausführliche Information zum Thema niedriger Blutdruck
Blutpumpe Herz
Mit jedem seiner bis zu 70 Schläge pro Minute pumpt das Herz das Blut in die Körperschlagader (Aorta) und in die anderen Gefäße. Damit das Blut bis in die Organe und die Muskulatur gelangen kann, ist ein gewisser Druck erforderlich. Dieser Druck in den Blutgefäßen, die vom Herzen in den Körper führen (Arterien), wird als Blutdruck bezeichnet. Wie hoch dieser ist, hängt maßgeblich vom Widerstand der Blutgefäße und von der Schlagkraft des Herzens ab.
Der Blutdruck steigt, wenn sich die Blutgefäße verengen bzw. zusammenziehen oder wenn das Herz kräftiger schlägt. Wenn die Gefäße sich erweitern oder das Herz sich beruhigt, sinkt dementsprechend der Blutdruck.
Bei der Blutdruckmessung wird zwischen dem systolischen und dem diastolischen Wert unterschieden. Der systolische Wert ist derjenige betreffend die Anspannungs- und Auswurfphase des Herzens, der diastolische Wert betrifft die Entspannungs- und Füllungsphase des Herzens. Idealerweise liegt der Blutdruck bei 120/80 mmHg, wobei mmHg für Millimeter Quecksilbersäule steht. Die Begrifflichkeit geht auf historische Blutdruck-Messgeräte zurück, die noch mit Quecksilber gearbeitet haben.
Definierte Werte
Zwar hat die Weltgesundheitsorganisation WHO für Frauen Werte von 100/60 mmHg und für Männer Werte von 110/70 mmHg festgelegt, bei deren Vorliegen von niedrigem Blutdruck (arterieller Hypotonie) gesprochen wird. Dies ist jedoch nur ein Messwert, es liegt keine Erkrankung vor. Beschwerden wie Schwindelgefühl und Benommenheit können je nach Konstitution und Empfindlichkeit der betroffenen Person auch schon bei Werten darüber eintreten.
Ursachen
Oftmals ist ein dauerhaft niedriger Blutdruck angeboren. Die primäre (essenzielle) Hypotonie betrifft in erster Linie schlanke, junge Frauen, die die Neigung hierzu häufig von ihrer Mutter geerbt haben. Es ist wissenschaftlich noch nicht abschließend erforscht, aus welchen Gründen der Blutdruck ausgerechnet bei dieser Personengruppe so niedrig bleibt.
Die primäre Hypotonie ist harmlos, sofern sie keine spürbaren Beschwerden verursacht. Erkrankungen, die durch hohen Blutdruck gefördert werden (Gefäßverkalkung, koronare Herzerkrankung, Schlaganfall, Herzinfarkt, periphere Verschlusskrankheit u.a.) hilft sie zu verhindern.
Die sekundäre Hypotonie tritt als Medikamentennebenwirkung oder in Folge einer Erkrankung auf.
Als verursachende Krankheiten kommen u.a. in Betracht:
– Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit)
– lange Bettlägerigkeit
– Herzerkrankungen (Rhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Perikarditis u.a.)
– Flüssigkeitsmangel (Hypovolämie)
– Salzmangel (Hyponatriämie)
– Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
– Unterfunktion der Hirnanhangdrüse (Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz)
Sekundäre Hypotonie kann daneben ausgelöst werden u.a. durch folgende Medikamente:
– Antiarrhythmika (gegen Herzrhythmusstörungen)
– Antihypertonika (gegen Bluthochdruck)
– Diuretika (wassertreibende Medikamente)
– Koronarmittel (bei Angina pectoris, z.B. Nitro-Sprays)
– Psychopharmaka (gegen Ängste, Depressionen, Schlaflosigkeit)
– Vasodilatanzien (gefäßerweiternde Mittel)
Neben primärer und sekundärer Hypotonie gibt es noch die orthostatische Hypotonie (Orthostase = aufrechtes Stehen). Hier versackt das Blut bei schnellem Aufstehen oder Aufsetzen in den unteren Körperpartien, was dazu führt, dass das Gehirn kurzzeitig mit weniger Blut versorgt wird. In der Folge kann es zu Schwindelanfällen oder gar zu einer Ohnmacht kommen. Orthostatische Hypotonie tritt häufig gemeinsam mit sekundärer Hypotonie auf. Ein sog. Schellong-Test kann die Ursache der Kreislaufstörung meist aufklären.
Orthostatische Hypotonie wird hervorgerufen u.a. durch:
– Krampfadern (Varikosis)
– Nervenzellschädigung im Gehirn (etwa durch Alkoholmissbrauch, bestimmte Formen der Parkinson-Erkrankung und des Hydrozephalus)
– postthrombotisches Syndrom (nach tiefer Beinvenen-Thrombose)
– sekundäre Hypotonie
– Störung des autonomen Nervensystems (bspw. durch Diabetes)
Niedriger Blutdruck kann oftmals mittels der Umstellung von Alltagsgewohnheiten und mit einigen einfachen Tricks bekämpft werden. Ziel sollte immer sein, das Kreislaufsystem anzuregen. In den seltensten Fällen steckt eine ernstzunehmende Erkrankung hinter dem niedrigen Blutdruck.
Globuliwelt zeigt Ihnen, welche Behandlungsmöglichkeiten aus der Alternativ- und Komplementärmedizin bei diesen Beschwerden sinnvoll eingesetzt werden können und was Sie selber zur Linderung beitragen können.