Kalium bromatum (Kaliumbromid)
Bei Kalium bromatum handelt es sich um das Kaliumsalz der Bromwasserstoffsäure. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es unter anderem für die Therapie epileptischer Anfälle (Antiepileptikum) und als Beruhigungsmittel verwendet. In der Homöopathie dient Kalium bromatum der Behandlung von verschiedenen Krankheitsbildern, die mit Angstzuständen, Krampfneigung, eitrigen Hautproblemen oder Husten mit Atemnot zusammenhängen.
Für die Mittelwahl wichtige Symptome
Um eine schnelle und wirksame homöopathische Behandlung zu erreichen muss ein Mittel gefunden werden, dessen Arzneimittelbild möglichst mit dem Beschwerdebild des Patienten übereinstimmt. Aus diesem Grund wird zu Beginn jeder Behandlung ein ausführliches Anamnesegespräch geführt, in dem alle Symptome (körperliche, geistige und psychische) zusammengetragen werden. Auf diese Weise wird nicht nur die Erkrankung behandelt, sondern der gesamte Mensch.
Bei folgenden Symptomen ist Kalium bromatum angezeigt:
Beschwerden entstehen infolge von…
- Bronchitis mit Atemnot
- eitrigen Hauterkrankungen
- Erkrankungen des Nervensystems
Leitsymptome
- Gedächtnisschwäche
- Sprachstörungen
- langsame Bewegungen
- bellender Husten
- Luftnot und Erstickungsanfälle
Beschwerden verschlimmern sich durch…
- Kälte
- kalte Zugluft
- zwischen 3 und 5 Uhr
- nachts
- morgens
- nach dem Aufstehen
- Liegen auf der schmerzenden Stelle
- Husten
Beschwerden bessern sich durch…
- Wärme
- frische Luft
- Beschäftigung
- Vornüberbeugen
- Aufsetzen
- tagsüber
- Gehen
Der typische Patient, für den sich Kalium bromatum eignet, befindet sich in ständiger Bewegung und kommt selten zur Ruhe. Durch seinen gesteigerten Bewegungsdrang und die gesteigerte Erregbarkeit der Reflexe sieht man häufig eine ausgeprägte Gestikulation, zitternde Finger, die immer beschäftigt werden müssen, unkontrollierte Bewegungen sowie Muskelverkrampfungen bis hin zu Wadenkrämpfen. Dazwischen treten immer wieder auch Lähmungserscheinungen auf.
Der Gang ähnelt dem eines Alkoholisierten: der Kalium bromatum Patient stolpert oder taumelt. Nicht selten zeigt er sich paranoid oder wahnhaft, hat Angst davor, vergiftet zu werden, ist aber dem Alkohol zugetan. In der Nacht wird er von Alpträumen geplagt und wacht nicht selten mit einem Schrei auf. Er klagt über Ohrensausen, stottert beim Sprechen und hat einen starren Blick mit erweiterten Pupillen. Seine Haut ist fettig und mit dunklen Eiterpusteln übersät. Diese können auch untereinander verschmelzen und Furunkel bilden. Der Schweiß ist klebrig und kalt. Wenn er hustet, dann kommt es oft zu Atemnot. Auch das Schlucken bereitet ihm Schwierigkeiten.
Weiterführende Informationen zu Kalium bromatum
Kaliumbromid wurde früher als Beruhigungsmittel und Antiepileptikum eingesetzt. Da zu dieser Zeit noch sehr hohe Dosen verabreicht wurden, kam es häufig zu Vergiftungserscheinungen. Die Bromvergiftung (Bromismus) äußerte sich in Form von Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Gedächtnisproblemen bis hin zu Halluzinationen und starker Sedierung. Auch Hautprobleme traten auf, die sich als eitrige Hautknoten äußerten. In der heutigen Zeit beschränkt sich die schulmedizinische Anwendung von Kaliumbromid auf die Behandlung von frühkindlichen Grand-Mal-Anfällen, einer speziellen Form von Epilepsie. Da die Dosierung wesentlich niedriger ist, kommen Vergiftungserscheinungen nur noch in Ausnahmefällen vor.
In der Homöopathie wird der Ausgangsstoff stark verdünnt, so dass keinerlei negative Auswirkungen zu befürchten sind. Kalium bromatum wird insbesondere bei manisch-depressiven Erkrankungen, erhöhter Krampfneigung oder bei Angstzuständen begleitend eingesetzt. Auch bei Husten oder Bronchitis kann es die Symptomatik lindern, insbesondere wenn Luftnot oder Erstickungsanfälle auftreten.
Kaliumbromid (auch Bromkalium oder Kalium Bromatum genannt) wird in der Homöopathie eher selten eingesetzt.
Natürlich vorkommende Mineral-Salze bilden die Grundlage verschiedener homöopathischer Heilmittel, so auch bei Kalium Bromatum. Für die Zubereitung wird die Substanz zuerst zu feinem Pulver verrieben, dann in Laktose eingearbeitet und schließlich mehrfach verdünnt.
Die therapeutische Wirkung von Kalium Bromatum bezieht sich hauptsächlich auf den psychischen Bereich. Man kann auffällige Verhaltensweisen mit diesem homöopathischen Mittel präzise behandeln. Außerdem besitzt Kaliumbromid beruhigende Eigenschaft in Bezug auf psycho-motorische Erregtheit. Auch hyperaktive Kinder, die unter ADS (Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom) leiden, einen übermäßigen Bewegungsdrang haben und vermehrte motorische Unruhe aufweisen, können erfolgreich mit Kalium Bromatum erfolgreich behandelt werden. Ein weitere positiver Effekt ist eine allgemein verbesserte Ausgeglichenheit und schulische Leistungssteigerung.
Das hömöopathische Heilmittel Kaliumbromid wird verabreicht, wenn sich die betroffene Person schwer unter Kontrolle hat, wenn er/sie ununterbrochen ruhelos und nervös ist, wenn die Hände und Füße ständig geschäftig sind. Auch gegen Angstzustände, Depressionen, nervöser Müdigkeit sowie Gedächtnis-Schwäche kann Kalium Bromatum hilfreich sein. Besonders empfehlenswert ist die Verabreichung, wenn der Patient beim Sprechen oder beim Schreiben einzelne Silben oder sogar ganze Worte vergisst bzw. auslässt.
Oft gehen körperliche Symptome wie gesteigerte Nervosität und/oder Reizbarkeit bis hin zur Schlaflosigkeit mit der psychomotorischen Aufruhr einher. Man könnte Kalium bromatum als einen Alliierter für Patienten mit bipolaren Störungen und Bewusstseins-Störungen bezeichnen.
Zu den Leitsymptomen dieses Homöopathikums gehören unter anderem Delirien unterschiedlichster Art, Halluzinationen, Psychosen und Wahnvorstellungen (wie der Verfolgungswahn). Das Mittel passt auch sehr gut zur Nymphomanie, zu oft auftretenden sexuellen Gedanken und zu Überhand-nehmenden erotischen und/oder unanständigen Phantasien.
Verwendungsgebiete von Kalium Bromatum
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Furunkulose (wiederholtes Auftreten zahlreicher Furunkel an diversen Körperstellen)
- innere Unruhe
- Ekzeme
- Akne (dunkel, bräunlich, hart)
- Magen-Darm-Grippe
- Schlafwandeln (sucht Ruhe)
- Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung)
- Schlafstörungen
- Krupphusten
- Neigung zu Krämpfen
- Haarausfall (nervös / Schilddrüsen-Überfunktion)
- Manisch-depressive Episoden
- Pseudokrupp
- Furunkel (tiefe und schmerzhafte Entzündung des Haarbalgs)
- Stimmungsschwankungen
- Unruhige Arme und Beine
- Schuppenflechte
- Keuchhusten
- Epilepsie
- Seborrhoe (Überproduktion von Hautfetten )
- Akne
- Durchfall
- Nervosität
- Asthma
- Magen-Darm Entzündung
- Speichelfluss
- Missbrauch von Psychopharmaka (Tranquilizer)
- Gangunsicherheit
- Atemnot
- Schlaflosigkeit
- Schluckauf
- Paresthesien (ein typisches Früh-Symptom bei Multipler Sklerose)
- Brechdurchfall
- Akne (bei Jugendlichen)
- Abszesse
- Krämpfe
- schwerer Husten (Anfall-weise)
- Pickel
- Krampfhusten
Verbesserung bei
- Wärme
- sich beschäftigen
- sich nach vorne überbeugen
- sich aufsetzen
- frischer Luft
- am Tag
- Gehen
Verschlimmerung bei
- Am Morgen
- Kälte
- kalter Zugluft
- Husten
- besonders zwischen 3-5 Uhr
- nach dem Aufstehen
- Liegen auf der schmerzenden Stelle
- in der Nacht
Symptome
- der Patient hat ein schwaches Gedächtnis
- der Patient leidet an Sprachstörungen
- der Patient wirkt langsam
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