Homöopathie für Tiere wird schon seit Jahren immer bedeutsamer, weil Tierliebhaber, Landwirte und Tierärzte, nach einer gut verträglichen, sanften Therapie für die vierbeinigen Freunde suchen. Auch bei chronischen Erkrankungen stellt Homöopathie für Tiere inzwischen eine bewährte Alternative dar. Landwirte profitieren unter anderem davon, dass homöopathische Mittel keinerlei Rückstände hinterlassen.
Anwendung homöopathischer Mittel für Tiere
Auch bei Tieren sollen homöopathische Arzneimittel nur nach gesicherter Diagnose eines Tierarztes verabreicht werden, eine unsachgemäße Eigenmedikation wäre wie bei Menschen nicht indiziert. Ansonsten konzentriert sich die Tier-Homöopathie darauf, die Ursachen von Krankheiten zu beseitigen und nicht nur Symptome zu behandeln. Sie stellt damit ein ganzheitliches Konzept dar, das individuell jeweils auf das Tier eingeht, wie dies auch bei der Human-Homöopathie praktiziert wird. Ebenso wie bei Menschen regen auch bei Tieren die homöopathischen Mittel die Selbstheilung an und stabilisieren das körpereigene Abwehrsystem. Die Anwendung der Homöopathie für Tiere erfolgt bei akuten und chronischen Erkrankungen. Hierbei können die Tierbesitzer klassische homöopathische Heilmethoden einzeln oder in Kombination mit der schulmedizinischen Behandlung für Tiere einsetzen.
Die homöopathische Behandlung von Tieren
Für die Anwendung klassischer Homöopathie für Tiere erstellt der Tierarzt bei Behandlungsbeginn eine Anamnese. Dabei nimmt er alle Details auf, die das Tier, sein Umfeld, die Erkrankung inklusive Vorgeschichte und auch die Abstammung betreffen. Die Geschwister des Tieres fließen ebenso in die Beurteilung mit ein wie dessen Alter, Charakter, das regionale Umfeld sowie die Beziehung zum Tierhalter. Damit lassen sich individuelle Zusammenhänge leichter erfassen. Damit die Homöopathie für Tiere richtig wirkt, ist eine genaue Beobachtung sehr entscheidend, da Tiere im Gegensatz zu ihren menschlichen Freunden keine verbale Auskunft über ihren Zustand erteilen können. Damit ein Tierarzt mit Naturheilkunde den Tieren helfen kann, muss er zu ihnen Vertrauen aufbauen und die entscheidenden Fragen beantworten können, also beispielsweise, warum das Tier erkrankt ist. Homöopathie für Tiere basiert auf der Betrachtung der einzigartigen Ganzheit eines Tieres.
Die homöopathischen Mittel der Tiermedizin
Homöopathie für Tiere setzt wie diejenige beim Menschen Arzneimitteln ein, wobei in der Tier-Homöopathie überwiegend Globuli angewendet werden. Die Arzneien sind denen der Human-Homöopathie identisch, spezielle Entwicklungen für Tiere gibt es nicht, bestenfalls leicht veränderte Dosierungen und Potenzierungen aufgrund der gänzlich verschiedenen Physis zwischen Mensch und einzelnen Tierarten. Auch in der Tier-Homöopathie greift das Simile-Prinzip des Erfinders der Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann, nach dem Ähnliches durch Ähnliches geheilt wird („similia similibus curentur“). Wenn also beispielsweise ein Tier Fieber hat, sucht der Tier-Homöopath nicht ein fiebersenkendes Mittel, wie es die Schulmedizin vorschreibt. Vielmehr wird nach Mitteln geforscht, die das Fieber verursachen, um diese Mittel in potenzierter (homöopathisch verdünnter) Form anzuwenden. Schon die Heiler Hippokrates (460 – 370 v.Chr.) und Paracelsus (1493 – 1541) hatten diese Prinzipien geahnt und teilweise angewendet, die schließlich Samuel Hahnemann (1755 – 1843) in seine homöopathische Lehre goss. Wenn ein passendes Mittel gefunden wurde, so muss der Tierarzt oder Tier-Homöopath schließlich noch die richtige Potenzierung festlegen, also diejenige homöopathische Verdünnung, die am effizientesten wirkt. Nach der Ersteinnahme sollte der Tierhalter das Tier genau beobachten, denn wie auch beim Menschen kann es zu einer Erstverschlimmerung kommen, die im Prinzip die Wirksamkeit des Mittels belegt und in der Regel nach wenigen Stunden wieder abklingt. Das Mittel kann zwischenzeitlich abgesetzt und in seiner Dosis verändert oder auch gewechselt werden, nichts anderes passiert in der Homöopathie für Menschen. Bei Tieren ist wie erwähnt die genaue Beobachtung sehr entscheidend, da Tiere sich nicht äußern können. Die Mithilfe des Tierhalters ist bei einer homöopathischen Behandlung von Tieren also unerlässlich. Die eingesetzten Mittel sind Globuli (potenzierte Streukügelchen) oder homöopathische Tropfen. Tiere nehmen Globuli, die unter das Futter gemischt werden, gut und gerne ein.
Homöopathie für einzelne Tierarten
Bei Katzen kommen homöopathische Verfahren beispielsweise bei einem Katzenschnupfen zum Einsatz und werden unter anderem eingesetzt, wenn die Katze bestimmte Medikamente der schulischen Tiermedizin nicht verträgt und andere Therapieversuche abgebrochen wurden. Auch hier wird selbstverständlich der Tierarzt konsultiert, ebenso begutachten die Heiler und Besitzer den Gemütszustand der Katze. Die homöopathische Substanz wird in potenzierter (verdünnter) Form innerhalb eines Trägermittels wie Wasser oder Milchzucker verabreicht. Behandelt werden können bei Katzen Atemwegserkrankungen, Beschwerden des Kreislaufs und im Harnapparat (Harngrieß), Erbrechen und Durchfall von Jungkatzen, Gesäuge- und Gebärmutterentzündungen, Ohren- und Hauterkrankungen. Auch Hyperaggressivität (ständiges Anfauchen anderer Tiere) sind mit homöopathischen Mitteln gut zu lindern.
Homöopathie für Hunde wirkt ähnlich wie die Pflanzen und Mineralien, die etwa Wölfe fressen, um Beschwerden zu lindern. Mit den homöopathischen Mitteln kann eine tierärztliche Behandlung optimal ergänzt und der Selbstheilungsprozess des Hundes angeregt werden. Globuli sind an Hunde gut zu verabreichen, die Behandlung richtet sich auf einzelne Symptome. Vor der Behandlung analysieren ein Tierarzt oder Tierhomöopath das Verhalten und die Eigenschaften des Hundes, die Mittel erhält das Tier schließlich über einen längeren Zeitraum. Hunde sprechen unter anderem gut auf eine Behandlung mit Bachblüten an, die über längere Fristen sehr gute Wirkungen erzielt. Verhaltensauffällige Hunde finden nach der Bachblütentherapie gewöhnlich gut zu sich selbst und passen ihr Verhalten nachfolgend an. Spezielle Blütenauszüge für Hunde enthalten keinen Alkohol, sie sind auch als Globuli erhältlich und enthalten sowohl einzelne Bachblüten als auch Mischungen gegen bestimmte Beschwerden. Globuli und Bachblüten für Hunde helfen auf sanfte Weise dem Hund, sein eigentliches Gleichgewicht wiederzufinden. Inzwischen existieren mit dieser Therapie langjährige Erfahrungen, wobei eine Bachblütentherapie für Hunde von der für Menschen etwas abweicht.
Homöopathie für Pferde beruht heutzutage auf sicheren Methoden, es kommen ähnliche Potenzen wie bei Menschen zum Einsatz. Wie bei jeder Homöopathie für Tiere ist hier der Ratschlag eines erfahrenen Heilpraktikers gefragt, denn die Mittel können unterschiedliche Wirkungen und auch eine Erstverschlimmerung erzielen. In dieser Phase setzt der Tierhalter das Mittel zunächst ab. Bei ernsten Erkrankungen oder einer lang andauernden Erstverschlimmerung ist stets der Tierarzt zu konsultieren. Durch eine homöopathische Behandlung von Pferden kann beispielsweise deren Kleben an einer Herde beeinflusst werden, auch andere Auffälligkeiten sind gut zu lindern. Im tiergerechten Umfeld, bei Besitzer- und Stallwechsel erweist sich die Homöopathie für Pferde als sehr wirksam, übergreifende Krankheiten wie die Hepar sulfuris eines lerneifrigen Dressurpferdes sind gut heilbar. Sollte eine Krankheit zu akutem oder chronischem Leistungsabfall des Pferdes führen, stellt der Heilpraktiker mit homöopathischen Mitteln die Ursachen ab. Dasselbe betrifft Sommerekzeme und Schmerzzustände, bei denen ein Typmittel die Konstitution des Pferdes auf Heilung umstimmt. Zuvor erfolgt eine Wesensanalyse sowie die klinische Untersuchung des Tieres. Zum Einsatz kommen bei Pferden unter anderem:
- bei Nageltritt, Verstauchungen und Prellungen: Arnica montana D6
- bei sommerlichen Augenreizungen : Euphrasia C 30
- bei Erkältungen: Aconitum D12
- bei Fieber, Schwäche und Entzündungen: Belladonna D 6
- bei Koliken: Nux vomica D 1
Sebastian meint
Hallo!
Sie schreiben im letzten Absatz, dass die Wirksamkeit vieler Mittel als erwiesen gilt. Könnten Sie mir entsprechende Literatur nennen? Ich versuche schon seit Jahren zwei meiner Freunde, die Homöopathie für Tiere ablehnen, zu überzeugen.
Marie Meyer meint
Hallo!
Welche Dosierung empfehlen Sie bei absoluten Notfällen wenn man Katzen hat(Beispiel beim Feld Webseite hinterlegt)?
Welche Globuli empfehlen Sie bei Katzen, die man sich für die Notfallapotheke anschaffen sollte?