Weiterentwicklung der Bach-Blüten-Therapie ab 1980
Die Therapie Bachs geriet nach seinem Tod fast in Vergessenheit, erst um 1980 publizierte sie erneut der Journalist Wulfing von Rohr. Mechthild Scheffer, eine Hamburger Heilpraktikerin, griff sie in ihrer Tätigkeit wieder auf, die Presse begann sich dafür zu interessieren, in den 1990er Jahren popularisierte zusätzlich das Fernsehen das Konzept. Zu den heute verwendeten Essenzen gehören nach wie vor die 38 Bachblüten (in alphabetischer Reihenfolge:
- Agrimony (Gemeiner Odermennig)
- Aspen (Espe)
- Beech (Rotbuche)
- Centaury (Tausendgüldenkraut)
- Cerato (Bleiwurz)
- Cherry Plum (Kirschpflaume)
- Chestnut Bud (Rosskastanienknospe)
- Chicory Wegwarte)
- Clematis (Gewöhnliche Waldrebe)
- Crab Apple (Holzapfel)
- Elm (Englische Ulme)
- Gentian (Herbstenzian)
- Gorse (Stechginster)
- Heather (Schottisches Heidekraut)
- Holly (Europäische Stechpalme)
- Honeysuckle (Geißblatt)
- Hornbeam (Hainbuche)
- Impatiens (Springkraut)
- Larch (Europäische Lärche)
- Mimulus (Gefleckte Gauklerblume)
- Mustard (Ackersenf)
- Oak (Eiche)
- Olive (Ölbaum)
- Pine (Schottische Kiefer)
- Red Chestnut (Rote Kastanie)
- Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen)
- Rock Water (Fels-Quellwasser)
- Scleranthus (einjähriger Knäuel)
- Star of Bethlehem (Doldiger-Milchstern)
- Sweet Chestnut (Ess- oder Edelkastanie)
- Vervain (Eisenkraut)
- Vine (Weinrebe)
- Walnut (Walnuss)
- Water Violet (Wasserfeder)
- White Chestnut (Weißblühende Rosskastanie)
- Wild Oat (Waldtrespe)
- Wild Rose (Hecken-Rose)
- Willow (Gelbe Weide)
Edward Bach hatte den negativen Seelenzuständen jeweils eine bestimmte Essenz zugeordnet, die englischen Namen werden bis heute verwendet. Sie unterscheiden sich in der Anwendung vom Simile-Prinzip der Homöopathie: Während diese ein Gift mit dem potenzierten (homöopathischen) Gegengift bekämpft, wirken Bach-Blüten als direktes Gegenmittel zu seelisch unausgewogenen Zuständen. Zu den 38 Ur-Essenzen von Edward Bach hat die moderne Bach-Blüten-Therapie eine Reihe neuer Essenzen hinzugefügt. Das Prinzip der Notfalltropfen – einer Kombination von fünf Essenzen – ist erhalten geblieben. Auch die Gemütszustände nach Bach betrachtet die moderne Bach-Blüten-Therapie adäquat. Es sind dies:
- Angst
- Niedergeschlagenheit
- Interesselosigkeit
- Einsamkeit
- Sorge um Andere (übertrieben)
- Überempfindlichkeit
- Unsicherheit
Die Essenzen helfen bei der Überwindung solcher Gemütszustände. Anwendungsbeispiele wären etwa:
- Angst: Agrimony (Gemeiner Odermennig)
- Überempfindlichkeit: Larch (Europäische Lärche)
- Niedergeschlagenheit oder Interesselosigkeit: Wild Rose (Hecken-Rose)
Auch heute sammelt man die Blüten noch dort, wo Bach sie bereits gefunden hatte, auch die Potenzierung findet nach seinen Vorschriften statt. Es gibt die Sonnenmethode, bei der die Blüten in eine Wasserschale gelegt und rund vier Stunden in die Sonne gestellt werden, außerdem die Kochmethode (halbstündiges Auskochen holziger Pflanzenbestandteile). Die entstehende Urtinkur erfährt eine Potenzierung von 1:240 unter Hinzufügen von Alkohol.
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