Häufig sehen wir sie nur bei Nacht. Die Kleinsten unter den Säugetieren sind nicht selten nachtaktiv.
Neben Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, gehören auch Ratten, Hamster, Mäuse, Vögel und viele mehr dazu. Egal ob es das Aussehen, das flauschige Fell, der niedliche Blick oder die lustige Art der Fortbewegung ist; irgendetwas Besonderes hat jedes Tier, dass wir Menschen toll finden.
Schafft man sich ein Kleintier an, wird überlegt was alles benötigt wird. Ein toller Käfig oder ein ansprechendes Gehe muss organisiert werden. Eine Tränke, Futternapf, Stroh usw. usw. Wir erfreuen uns an unserem neuen Haustier, füttern es täglich, reinigen den Käfig und sind ganz begeistert, was wir unserem Tier alles Gutes tun. Alles sieht toll aus; der Hamster erfreut sich an seinem Laufrad und legt jede Nacht Kilometer um Kilometer zurück, der Hase mümmelt genüsslich an seiner Karotte, der Vogel zwitschert uns ein tolles Lied und die Maus oder Ratte erfreut sich an ihrem Rohr, in das es sich verkriechen kann. Und eines Tages passiert es doch. Das Tier wird krank.
Wie bei jedem anderen Tier auch, gibt es eine riesige Anzahl an Erkrankungen, die auch bei den Kleintieren auftreten. Ich möchte hier nur die gängigsten Erkrankungen erwähnen und Ihnen zeigen, was Sie Ihrem Kleintier sonst noch Gutes tun können.
Wenn Sie sich ein Kleintier anschaffen, ist die Größe des Käfigs enorm wichtig. Informieren Sie sich deshalb vorab gut, wie groß der Käfig sein sollte. Für Kaninchen und Hase ist ein Freigehe am sinnvollsten. Ist Ihnen dieses nicht gewährt, sind Erkrankungen keine Seltenheit. Vögel dürfen nicht nur im Käfig gehalten werden und brauchen ihren Freiflug. Bevor Sie sich ein entsprechendes Tier anschaffen, überlegen Sie deshalb auf jeden Fall, ob Sie den Ansprüchen der Haltung gerecht werden können.
Die Tränke und der Futternapf müssen täglich mit lauwarmen Wasser gereinigt werden; das alte Futter und Wasser muss entsorgt werden und täglich erneuert werden.
Der Käfig oder Auslauf muss je nach Verschmutzung dementsprechend oft gereinigt werden. Dies sollte jedoch mindestens einmal in der Woche sein. Zur Reinigung des Käfigs (inkl. Häuschen, Laufrad usw.) eignet sich am besten lauwarmes Wasser.
Füttern Sie Ihr Tier abwechslungsreich.
Neben all den Pellets, die man füttern kann, ist es wichtig, dass Ihr Tier ausreichend Stroh zur Verfügung hat. Damit die Zähne beim Kauen abgerieben werden können. Für Vögel müssen Mineral-, Sepiaschalen oder Hölzer zum Abrieb des Schnabels angeboten werden. Bieten Sie Ihrem Tier auch frisches Gemüse, Kräuter (auch getrocknet) und Obst an. Achten Sie jedoch darauf, dass es manche Tierarten gibt, die nicht jedes Obst und Gemüse vertragen. Obst enthält viel Fruchtzucker und sollte deshalb als Leckerli nur einmal in der Woche verfüttert werden. Manches Gemüse, wie z. B. Blattspinat oder Chicorée enthält viel Oxalsäure, die zu Nierenerkrankungen und Blasensteinen führen kann.
Neben Faktoren wie schlechte Hygiene im Käfig, falsche Fütterung oder fehlerhafte Käfigeinrichtung gibt es weitere Faktoren, die zu Erkrankungen führen können. Zugluft, Stress und trockene Heizungsluft in der kalten Jahreszeit sind weiter Faktoren, an die häufig nicht gedacht wird. Achten Sie darauf, wo der Stall/Freilauf Ihres Tieres ist. An diesem Standort sollte ein Windzug hindurch kommen. Ein Käfig sollte nicht im Kinderzimmer stehen, sowie auf oder neben der Heizung. Die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute Ihres Tieres aus; dort können sich wunderbar Krankheitserreger absetzen und sich vermehren.
Ist Ihr Tier nachtaktiv und schläft bei Tag?! Achten Sie darauf, dass das Tier seinen Schlaf-Wachrhythmus einhalten kann. Diese Tiere sollten am Tag nicht gestört werden.
Ihr Tier sollte sich auch ausreichend beschäftigen können. Langeweile ist für Tiere tödlich. Auch Kleintiere sind sehr neugierige und aktive Tiere, die sich sehr gut beschäftigen können.
Bieten Sie das Futter nicht immer nur im Futternapf an; verstecken Sie dies in einer Röhre, Pappkarton (unbedruckt). Am besten noch etwas Stroh dazu, damit Ihr Tier suchen muss. Legen Sie kleine Hindernisse (max. 10cm hoch) in den Weg, die Ihr Tier umlaufen muss oder darüber klettern muss. Bauen Sie kleine Labyrinthe und verteilen Futter darin. Lassen Sie Ihr Tier in speziellen Boden oder Sand graben. Auch Vögel kann man wunderbar mit Futterverstecken im Pappkartons oder Holzgebilden verstecken beschäftigen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.
Was kann ich sonst noch tun, damit mein Tier gesund bleibt? Beobachten Sie Ihr Tier gut.
Wie viel und wie frisst es? Wie sehen die Zähne Ihres Tieres aus? Futterverweigerung oder unkontrolliertes Entleeren der Backentaschen kann ein wichtiger Hinweis für Schnupfen, Atemwegerkrankungen, Zahnfehlstellungen, Abszessen im Kieferbereich sein.
Schauen Sie regelmäßig das Fell oder die Federn Ihres Tieres durch. Sind irgendwo kahlen stellen oder Schädlinge erkennbar. Mausert sich der Vogel richtig? Ist das Fell/die Federn irgendwo verklebt?
Dies kann ein Hinweis auf Pilz, bakterielle oder virale Hauterkrankungen, Parasiten, Stoffwechselstörung, Durchfall und ähnliches sein.
Wie ist die Atmung Ihres Tieres? Atmet es gleichmäßig? Hat das Tier eine starke Flankenatmung kann dies ein Hinweis auf eine Atemwegerkrankung sein.
Aber auch Nasenausfluss oder entzündete Augen oder eine Nase kann ein Hinweis auf eine Atemwegerkrankung oder eine Augenerkrankung sein.
Uriniert das Tier häufig und/oder riecht der Harn übel? Leckt oder putzt sich das Tier häufig im Anogenitalbereich? Dann sollten Sie daran denken, dass solch ein Verhalten ein Hinweis für eine Blasen- oder Nierenerkrankung sein kann.
Dies ist eine kleine Auflistung der möglichen Anzeichen und Ursachen. Zeigt Ihr Tier eines dieser Symptome oder Sie finden das Verhalten Ihres Tieres nicht normal, sollten Sie einen Tierheilpraktiker oder Tierarzt aufsuchen.
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