Bindegewebsdurchlässigkeit und Ausscheidungsförderung
Schüssler-Salz Nr. 12 – Calcium sulfuricum
(Calciumsulfat, Gips)
Die Substanz
Calciumsulfat ist ein Mineral, das u.a. zur Herstellung von Stuckgips, künstlichem Marmor, als Füllstoff in Farben und Lacken sowie bei der Herstellung von Papier, Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Hefe verwendet wird. Das permanente Einatmen von Gips führt u.a. zu Atemwegsreizungen, Nasenbluten, Bindehautentzündungen, Einschränkungen von Geruchs- oder Geschmacksinn sowie Veränderungen im Lungengewebe.
Dr. Schüssler entfernte das Salz ab 1887 aus seiner Reihe der biochemischen Salze, nachdem er gelesen hatte, dass dieser Mineralstoff nicht im Organismus vorkommt. Nach seinem Tod bestätigten Versuche, dass der Mineralstoff sehr wohl im menschlichen Körper existiert und dort auch wichtige Funktionen ausübt.
Funktionen im menschlichen Organismus
Calcium sulfuricum ist hauptsächlich in Leber und Galle gespeichert.
Der Mineralstoff Nr. 12 ist wichtig für das Bindegewebe und seine Durchlässigkeit. Es handelt sich um ein den gesamten Organismus durchziehendes System aus Bindegewebszellen (diese bilden die verschiedenen Fasern und Gewebetypen), Nervenfasern, Blutgefäßen und der Zwischenzellflüssigkeit. An Letztere ist das Lymphsystem angeschlossen. Die Flüssigkeit zwischen den Zellen ist nicht nur für den Transport von Nährstoffen aus den Blutgefäßen zu den Zellen hin wichtig. Über sie und das Lymphsystem erfolgt der Abtransport von Schadstoffen, Säuren und anderen „Abfallprodukten“. Damit ist dieser Flüssigkeitsraum ein wichtiges „Ausleitungsorgan“.
Calcium sulfuricum trägt dazu bei, seine Durchlässigkeit aufrecht zu erhalten. So können die Zellen ausreichend versorgt und unbrauchbare Stoffe ausgeschieden werden.
Ein überlastetes Bindegewebe kann sich in Form von Cellulite („Orangenhaut“) zeigen. Da die Übersäuerung des Bindegewebes auch zu den Ursachen von Gicht und Rheuma gehört, hilft Calcium sulfuricum dabei, Ablagerungen abzubauen und auszuscheiden. Der Mineralstoff hat ebenfalls eine Schleim lösende Wirkung bei Entzündungen der Schleimhäute in den oberen Atemwegen und in den Ohren (z.B. Hals, Rachen, Nasennebenhöhlen, Mittelohr).
Schließlich kann das Schüssler-Salz Nr. 12 auch zur Behandlung offener Eiterungen (z.B. bei Abszessen, Fisteln, Hauteiterungen) angewendet werden. Hier allerdings nur in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker. Auch bei stagnierenden Prozessen kann Calcium sulfuricum eingesetzt werden, um Heilungs- oder Ausscheidungsprozesse in Gang zu setzen.
Mögliche Persönlichkeitsstrukturen
Die Erfahrung mit den biochemischen Mineralstoffen hat gezeigt, dass ein hoher Bedarf an Calcium sulfuricum u.a. durch ein Schockerlebnis entstehen kann. Dieses kann zu einer Abkapselung von anderen Menschen und einer gewissen Starre führen. Im Kontakt mit anderen kommen wir mit unseren Gefühlen in Kontakt und werden auch mit traumatisierenden Ereignissen konfrontiert. Sich dem zu stellen ist nicht immer einfach.
Das Zulassen von Gefühlen kann der erste Schritt zur Verarbeitung sein, mit alten Dingen abzuschließen und damit wieder offen für Begegnungen und Erfahrungen zu werden.
Anwendungsmöglichkeiten
Das Schüssler-Salz Nr. 12 wird in der Potenz D6 gegeben.
Bei folgenden Beschwerden kann der Einsatz von Calcium sulfuricum in Betracht kommen
• Cellulite;
• Gicht;
• Rheuma;
• Nasennebenhöhlenentzündung;
• Mittelohrentzündung;
• Abszesse;
• Fisteln;
• Nagelbetteiterung;
• Akne;
• Schlecht heilende Wunden;
• Offene Hautstellen;
• Zahnwurzeleiterung;
• Eitrige Entzündungen aller Art
Calcium sulfuricum benötigt eine längere Anwendung. In der Behandlung von Eiterungen zeigt es allerdings eine schnelle Wirkung – hier bitte nicht ohne Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker einnehmen.
Schüssler-Salze werden innerlich und äußerlich angewendet, denn die Mineralstoffe werden über Haut und Schleimhäute aufgenommen. Daher gibt es neben den Mineralstoff-Tabletten oder Mineralstoff-Globulis auch Cremes und Salben.
Wichtiger Hinweis
Die Biochemie nach Dr. Schüssler findet zunehmend ihren festen Platz in den „Apotheken“ privater Haushalte. Es handelt sich um eine Therapieform ohne Gefahr von Nebenwirkungen. Trotzdem: Die Einnahme sollte nicht ohne Vorkenntnisse bzw. in Absprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt erfolgen! Für die Feststellung eines Mineralstoffmangels führt der Arzt oder Heilpraktiker eine Antlitzanalyse durch. Eine begleitende Anamnese gibt Aufschluss über die möglichen Ursachen der aufgetretenen Mängel. Bei Beschwerden ist es nicht angeraten, zur Selbstmedikation zu greifen.
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