Bindegewebe, Haut und Haare
Schüssler-Salz Nr. 11 – Silicea
(Kieselerde, Siliziumdioxid, Bergkristall)
Die Substanz
Silizium ist ein nicht metallisches Element, das nach Sauerstoff am zweithäufigsten in der Erdkruste vorkommt. In der Natur tritt es als Kieselerde in Quarz, Sand oder Sandstein bzw. als Silikat u.a. in Granit oder Kaolinit auf. Silicea ist ein Mineralquarz, der u.a. in der Herstellung von Beton und Ziegeln, Keramik, Glas und Emaille verwendet wird. Auch bei Reinigungsmitteln, Handcremes, Deodorants oder Haar- und Hautpflegemitteln kommt er zum Einsatz. Bei den Mineralstoffen nach Dr. Schüssler bezeichnet man Silicea daher häufig als das „Schönheits-Salz“. Viele Pflanzen haben einen hohen Gehalt an Kieselerde. Diese gibt ihnen Halt, Stärke und eine gewisse Resistenz gegen den Befall von Pilze oder Insekten und schützt sie vor größeren Wasserverlusten. Pflanzen mit einem Silicea-Anteil sind beispielsweise Schachtelhalm, Bambus oder Getreide (insbesondere Hafer, Weizen und Gerste). Im menschlichen Organismus gehört Kieselerde zu den essenziellen Spurenelementen. Dieses muss von außen zugeführt werden, da der Körper es nicht selbst herstellt. Es spielt eine wichtige Rolle beim Wachstum, bei der Festigung der Knochen und der Bildung von Bindegewebe. Besonders stark ist es in Haut, Haaren, Nägeln, Knorpel und Bändern zu finden.
Funktionen im menschlichen Organismus
Silicea wird insbesondere im Bindegewebe und in der obersten Schicht von Haut und Schleimhäuten gespeichert. Bindegewebe kommt in unserem Körper in verschiedenen Formen vor, z.B. in den Organen, im Knochenmark, den Lymphknoten und Lymphbahnen, im Fettgewebe, den Organkapseln, in Bänder und Sehnen. Das Schüssler-Salz Nr. 11 ist für den Aufbau und die Festigkeit dieses Gewebes verantwortlich. Auch in den Wänden der Blutgefäße (Arterien, Venen) kommt Silicea vor. Die Neigung zur schnellen Bildung von Blutergüssen kann auf einen Mangel dieses Mineralstoffs hinweisen.
Knochen, Knorpel (z.B. Bandscheiben, Menisken, Gelenkknorpel) und Zähne profitieren ebenfalls von diesem Mineralstoff: Silicea ist entscheidend für Wachstum, Neubildung und einen stabilen Aufbau dieser Gewebe. Dieser Mineralstoff spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für Aufbau und Funktion von Haut und Hautanhangsgebilden (Schweiß- und Brustdrüsen, Talgdrüsen, Haare, Nägel) Abnehmendes Bindegewebe führt u.a. zur Bildung von Falten. Hier kann Silicea regenerativ eingesetzt werden. Bei übermäßiger Schweißbildung an Kopf, Händen und Füßen kann es ebenso angewendet werden wie zur Förderung des Milchflusses in den Brustdrüsen. Dazu unterstützt es auch bei der Regulierung übermäßig stark produzierender Talgdrüsen, was zur Bildung von Mitessern oder Pickeln führen kann. Ein gesundes Haarwachstum wird durch die Einnahme von Silicea ebenso begünstigt wie die Stabilität gesunder Nägel. Silicea stärkt weiterhin die Nerven und ihre Funktionen, z.B. die Leitfähigkeit.
Störungen in der Reizweiterleitung können zu Einschränkungen im ganzen Körper auf unterschiedlichen Ebenen führen. Ein reduzierter Tast-, Geruchs- oder Geschmacksinn, eine Muskelschwäche, eingeschränktes Hören oder Sehen oder auch Lähmungen der Beine können die Folge sein. Achtung: Hier sind die Ursachen stets mit dem Arzt oder Heilpraktiker abzuklären!
Schließlich spielt Silicea auch eine wichtige Rolle für die Behandlung von Gicht und rheumatischen Erkrankungen. Bei Gicht unterstützt es die Auflösung und den Abtransport der u.a. in den Gelenken abgelagerten Harnsäurekristalle. Bei rheumatischen Erkrankungen, die oft auf ein übersäuertes Gewebe zurückgeführt werden, bewirkt es eine Säureentlastung des Körpers. Hier empfiehlt sich eine Kombination mit dem Mineralstoff Nr. 9 Natrium phosphoricum. Begleitend ist auch eine Umstellung der Ernährung und der Lebensführung (z.B. Reduzierung von Stress und Alkoholkonsum) notwendig.
Mögliche Persönlichkeitsstrukturen
Ein Bergkristall braucht eine lange Zeit, bis er sich entwickelt hat. In seiner Kristallstruktur ist er dem Diamant sehr ähnlich. Manchmal wird er auch als unfertiger Diamant bezeichnet. Der Wert des Bergkristalls steigt mit seiner Größe und seiner Klarheit. Formveränderungen entstehen nur durch immense äußere Einflüsse wie Hitze oder Druck. Große Hitze führt zu Verflüssigung, Druck zum Bruch. Es geht darum, die individuellen Stärken im eigenen Tempo zu entwickeln und dabei zu sich selbst zu stehen.
Anwendungsmöglichkeiten
Das Schüssler-Salz Nr. 11 wird in der Potenz D12 gegeben.
Bei folgenden Beschwerden kann der Einsatz von Silicea in Betracht kommen
- Haarausfall;
- Splissende Haare;
- Brüchige Fingernägel;
- Neigung zu blauen Flecken;
- Leisten- oder Nabelbruch;
- Bandscheibenschäden;
- Meniskusschäden;
- Knochenbrüche;
- Osteoporose;
- Übermäßige Schweißbildung;
- Milchstau;
- Akne;
- Mundwinkel- und Lidzuckungen;
- Restless Legs;
- Hörschwäche;
- Lichtempfindlichkeit;
- Gicht;
- Rheumatische Beschwerden;
- Eiterungen
Schüssler-Salze werden innerlich und äußerlich angewendet, denn die Mineralstoffe werden über Haut und Schleimhäute aufgenommen. Daher gibt es neben den Mineralstoff-Tabletten oder Mineralstoff-Globulis auch Cremes und Salben.
Wichtiger Hinweis
Die Biochemie nach Dr. Schüssler findet zunehmend ihren festen Platz in den „Apotheken“ privater Haushalte. Es handelt sich um eine Therapieform ohne Gefahr von Nebenwirkungen. Trotzdem: Die Einnahme sollte nicht ohne Vorkenntnisse bzw. in Absprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt erfolgen! Für die Feststellung eines Mineralstoffmangels führt der Arzt oder Heilpraktiker eine Antlitzanalyse durch. Eine begleitende Anamnese gibt Aufschluss über die möglichen Ursachen der aufgetretenen Mängel. Bei Beschwerden ist es nicht angeraten, zur Selbstmedikation zu greifen.
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