Schlafstörungen sind heutzutage keine Seltenheit mehr, bereits jeder vierte Schläfer leidet darunter.
Der Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens im Schlaf. Während der Nacht kann sich der Körper von den Strapazen des Alltags erholen und regenerieren. Ist der gesunde und regenerative Schlaf gestört, so kann dies weitreichende Folgen für den Schläfer und Gesundheit haben. Bekommen wir zu wenig Schlaf, so kann sich die Leistungsfähigkeit um bis zu 70 % vermindern. Auch der Leidensdruck der betroffenen Schläfer ist enorm. Die Ursachen für Schlafstörungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Schlafstörungen sollten keinen Falls unterschätzt werden, sie können auf lange Sicht gesundheitsgefährdend sein und sollten unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden.
Erste Anzeichen für Schlafstörungen und Ursachen
Ab wann spricht man von Schlafstörungen und wie machen sich diese bemerkbar? Sie leiden mehr als drei Mal die Woche an Ein- oder Durchschlafstörungen, fühlen sich morgens wie gerädert und müde? Dann liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass es sich hierbei um eine Schlafstörung handelt. Erste Anzeichen dafür äußern sich in den unterschiedlichsten Formen und reichen von Ein- bzw. Durchschlafprobleme, Schlafwandeln, nächtliches Schwitzen, Zähneknirschen, Sprechen im Schlaf bis hin zum Überhören des Weckers.
Generell lassen sich Schlafstörungen nach körperlichen oder psychischen Ursachen, äußeren Umständen sowie psychiatrischen Erkrankungen unterteilen. Eine der häufigsten Gründe, wieso das Einschlafen schwer fallen kann, sind berufliche oder familiäre Probleme, sowie Stress. Den Stress im Alltag nimmt am abends oft mit ins Bett. Ein entspanntes Einschlafen ist dann kaum mehr möglich. Auch andere psychische Erkrankungen können Ursachen für Schlafstörungen sein. Ebenso kann ein falscher Umgang mit dem Schlaf ein Grund sein. Den Schlaf zu erzwingen, ist wenig effektiv. Im Gegenteil, es stresst in diesem Moment noch mehr. Es empfiehlt sich daher erst dann wirklich schlafen zu gehen, wenn man tatsächlich auch müde ist. Allerdings können unregelmäßige Schlafenszeiten ebenso dazu führen, dass man schlecht einschläft. Auch hier empfiehlt es sich auf seinen persönlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu achten und diesen versuchen beizubehalten. Nicht alle Berufe lassen dies zu, vor allem Schichtarbeiter, Ärzte oder Krankenschwestern sind häufig von stark wechselnden Schlaf-Wach-Rhythmen betroffen. Auch ein Jetlag kann vorübergehend zu unerwünschten, nächtlichen Schlafstörungen führen. Psychiatrische Erkrankungen, wie beispielsweise Angststörungen, Depressionen oder Essstörungen können ebenso Schlafstörungen verursachen.
Formen und Klassifizierung der Schlafstörungen
Schlafstörungen werden international, verschiedensten Klassifikationssystemen zugeordnet. Die weltweit am häufigsten verwendeten Klassifikationen sind ICD-10 und ICSD-2. Bei der ICD-10 Einteilung werden Schlafstörungen zwischen organischer und nicht-organischer Störung klassifiziert. Im Gegensatz dazu, werden bei der ICSD-2 Einteilung Schlafstörungen in 6 Hauptgruppen unterteilt. Diese umfassen Insomnien, schlafbezogene Atmungsstörungen, Hypersomnien, Zirkadiane Rhythmusstörungen, Parasomnien, schlafbezogene Bewegungsstörungen sowie andere Schlafstörungen, beispielsweise umweltbedingte Störungen. Auch die Dauer der Schlafstörung kann unterschieden werden.
Als Insomnien werden allgemein Störungen beim Ein- bzw. Durchschlafen bezeichnet. Unter schlafbezogene Atmungsstörungen, auch Schlafapnoe benannt, verschließt sich der obere Atemweg in der Nacht und führt zu einem unbewussten Erwachen. Dies wiederum wirkt sich negativ auf die Schlafqualität aus und kann zu einer möglichen Tagesmüdigkeit führen. Narkolepsie, sogenannte Schlafattacken, zählt zu den Hypersomnien, deren Ursache im zentralen Nervensystem liegen. Sie können tagsüber oder kollapsartig auftreten und werden durch den Verlust oder das Fehlen sogenannter Wachhaltezellen im Zwischenhirn ausgelöst. Kommt die innere Uhr bzw. der Schlafrhythmus aus der Balance, spricht man von Zirkadianen Rhythmusstörungen. Nächtliches Schlafwandeln und Aufschreien, aber auch Albträume zählen zu den Parasomnien. Auch Zähneknirschen während dem Schlaf sowie „ruhelose“ Beine, dem sogenannten Restless Legs Syndrom, sind eine Form der Schlafstörung und zählen zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen. Generell kann man zwischen kurzfristigen (weniger als 3 Monate andauernd) und langfristigen (länger als 3 Monate) Schlafstörungen unterscheiden.
Folgen und Auswirkungen von nächtlichen Schlafstörungen
Nächtliche Schlafstörungen wirken sich nicht nur alleine auf die Gesundheit des Schläfers aus, sondern beeinflussen seine ganze Lebens- und Alltagssituation. Neben einem gravierenden Leistungsabfall kommt es auch zu massiven Erschöpfungszustände und andauernder Müdigkeit, auch tagsüber. Schläfer, die von Schlafstörungen geplagt werden, sind schneller reizbar und nervös. Ebenso leiden sie häufig an Konzentrations- sowie Motivationsproblemen. Auch gesundheitliche Folgen, wie beispielsweise erhöhte Blutzuckerwerte, Kopfschmerzen, Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, frühzeitige Hautalterung aber auch eine erhöhte Infektanfälligkeit können Folgen von zu wenig und nicht regenerativem Schlaf sein. Kommt es zu chronischen Stimmungsschwankungen sowie dauerhaften Leistungseinbußen, so spricht man von Komplikationen. Diese wirken sich massiv auf das Sozialverhalten des Schläfers aus. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum hinweg, krank machen. Schlafstörungen, die chronisch geworden sind, können weitreiche Folgen mit sich bringen.
Schlafprobleme, die länger anhalten, sollten immer mit dem Arzt geklärt werden. Neben dem ärztlichen Rat gibt es jedoch auch ein paar einfache Tipps, die einem helfen, wieder besser zu schlafen. So empfiehlt es sich darauf zu achten, dass der regelmäßige Schlaf-Wach-Rhythmus eingehalten wird. Dies gilt auch für die Urlaubszeit. Ebenso kann ein fixer Zeitpunkt, an dem man zu Bett geht, helfen und für einen regelmäßigen Rhythmus sorgen. Autogenes Training und Meditationsübungen können für die nötige Entspannung sorgen und dazu beitragen, den Alltagsstress hinter sich zu lassen.
Wie kann man Schlafstörungen vorbeugen?
Es gibt keine Patentlösung bei Schlafstörungen. Allerdings kann man mit ein paar Tipps, die einfach durchzuführen sind, Schlafstörungen vorbeugen oder gar entgegen wirken.
- Achten Sie darauf, dass in Ihrem Schlafzimmer keine elektronischen Geräte sind. TV-Geräte, Tablets, Smartphones oder andere elektronische Geräte erzeugen Elektrosmog. Dieser beeinflusst Ihren Schlaf negativ. Zudem erzeugen die meisten elektronischen Geräte ein sogenanntes „blaues“ Licht. Dieses wiederum stört ebenfalls Ihren regenerativen Schlaf. Vermeiden Sie auch Metallansammlungen in Ihrem Schlafzimmer und Schlafsystem. Für einen erholsamen Schlaf ist die Aufrechterhaltung des natürlichen Erdmagnetfeldes wesentlich. Alleine die richtige Ausrichtung des Bettes, Nord-Süd Richtung, führt nachweislich zu einer verbesserten Tiefschlafphase.
- Sorgen Sie für genügend Dunkelheit in Ihrem Schlafzimmer. Lichtreize hemmen die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Achten Sie darauf, dass Ihre Rollos oder Vorhänge für genügend Dunkelheit sorgen. Die optimale Raumtemperatur liegt zwischen 16°C und 18° C. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte den Wert von 60 % nicht übersteigen. Sorgen Sie zudem für genügend Frischluft. Lüften Sie vor dem Schlafengehen nochmals gut durch. Achten Sie bei der Auswahl der Bettwaren auf naturbelassene Materialien. Vermeiden Sie zu grelle Farben. Sorgen Sie für ein harmonisches Schlaf- und Raumklima.
- Ihre Ernährung, vor allem abends, trägt wesentlich zu einem erholten Schlaferlebnis bei. Es empfiehlt sich daher auf ein üppiges Abendmahl zu verzichten und stattdessen zu einer leichten Kost zu greifen. Ebenso sollten koffeinhaltige Getränke, aber auch Alkohol und Zigaretten vermieden bzw. reduziert werden. Alkohol hilft zwar, dass man leichter einschlafen kann, allerdings wird dadurch die Schlafqualität vermindert.
- Sport und Bewegung sind gesund und sollten auch fester Bestandteil des täglichen Alltags sein. Jedoch empfiehlt es sich auch hier, vor dem Schlafengehen auf besonders aktiven und anstrengenden Sport zu verzichten. Der Körper ist zwar ausgepowert, jedoch fehlt ihm die nötige Zeit, um herunter zu kommen. Die frühen Morgenstunden eignen sich hierzu besser. Wer abends allerdings nicht auf seinen Sport verzichten möchte, sollte hier besser zu meditativen Übungen, wie beispielsweise Yoga zurückgreifen. Lange Abendspaziergänge können ebenfalls eine schlaffördernde Wirkung erzeugen und für einen mentalen Ausgleich sorgen. Entspannungstechniken helfen Ihnen, sich optimal für den Abend und die Nacht vorzubereiten.
- Abendliche Rituale können Ihnen dabei helfen, das Schlafengehen zu erleichtern. Läuten Sie Ihren Abend bzw. Ihre zu Bettgehzeit mit einem gewohnten Ritual ein, beispielsweise abendlichen Yoga Übungen. Genießen Sie eine Tasse warme Milch mit Honig oder Kräutertee. Vermeiden Sie jegliche Art der unnötigen Aufregung, beispielsweise durch ein Streitgespräch. Es empfiehlt sich auch, die Arbeit nicht mit ins Bett zu nehmen. Verbannen Sie Ihr Smartphone aus dem Schlafzimmer. Machen Sie Ihr Schlafzimmer zu einer Oase der Ruhe.
- Hören Sie auf Ihre innere Uhr! Je fixer Ihre Schlafzeiten sind, desto weniger werden Sie mit Schlaflosigkeit zu kämpfen haben. Hierbei besteht die Schwierigkeit darin, die regelmäßigen Schlafzeiten auch am Wochenende und im Urlaub so gut es geht einzuhalten.
Voraussetzung für einen gesunden Schlaf ist auch ein auf die persönlichen Körpermaße abgestimmtes Bett, das die Wirbelsäule unterstützt. Deshalb ist ein ganzheitliches Schlafkonzept, welches sowohl Schlafunterlage als auch -umfeld einbezieht sehr wichtig. Kern soll dabei eine orthopädisch optimale Schlafunterlage, das richtige Kissen, trocken-warmes Bettklima durch Bettwaren mit biologisch-aktiver Schafschurwoll-Füllung sein.
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