Zwischen 80 und 90 Prozent des Tages verbringen wir in geschlossenen Räumen. Ob wir uns in unseren sprichwörtlichen vier Wänden, zuhause oder am Arbeitsplatz, gut fühlen, hängt von vielen Faktoren ab. Bewusst oder unbewusst sind wir ständig in Kontakt mit unseren Räumen: Wir spüren die Energie, atmen die Luft, stehen mit beiden Beinen auf dem Boden, berühren Möbel und öffnen Türen. Umwelteinflüsse und Schadstoffe verschlechtern die Wohnqualität entscheidend und können im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Schäden führen. Manchen Schimmel und Wohngifte kann man sehen oder riechen, viele belastende Stoffe und auch Schimmelbelastungen sind jedoch für den Laien nicht erkennbar.
Schadstoffe und Belastungen im Raum können krank machen
Als Baubiologin, Innenarchitektin und Fengshui-Beraterin beschäftige ich mich seit Jahren intensiv mit den Einflüssen des gebauten Raumes auf den Menschen. Die Grundlage ist, dass Bauwerke nicht das Leben und die Gesundheit der Bewohner gefährden.
Das hört sich einfach an, aber dennoch verstecken sich oft Schadstoffe im Gebäude, die die Nutzer krank machen können, ohne dass man die Verbindung von gebautem Raum und den Beschwerden erkennt. Um mögliche Schadstoffe, chemische oder biologische zu erkennen, muss man wie ein Detektiv auf die Suche gehen.
Bei älteren Gebäuden gibt zunächst das Erbauungsdatum Aufschluss über die zu der Zeit gängigen Baustoffe. Im Laufe der Zeit wurden Materialien verwendet, wo die schädlichen Auswirkungen auf uns Menschen erst spät erkannt wurden, wie z.B. Asbest oder das Holzschutzmittel PCP. Und immer noch werden in manchen Ländern außerhalb der EU, die schädigenden Mittel verwendet. Enthalten Baumaterialien chemische oder biologische Schadstoffe, können diese gesundheitsgefährdende Wirkungen haben. Durch Sanierungsmaßnahmen können und sollten diese reduziert oder entfernt werden. Dazu gibt es Richtlinien und technische Regeln die bei der Sanierung beachtet werden müssen.
Umwelteinflüsse, die das Wohlempfinden und die Gesundheit beeinträchtigen können:
- Schadstoffabgasung von Materialien, z. B. Formaldehyd, Holzschutzmittel PCP oder Lindan, flüchtige organische Substanzen
- Wohngifte, z. B. in Klebern, Teppichen, Bodenbelägen, Farben und Lacken, PCB z.B. in Fugen und Dichtungsmassen, Asbest z.B. in Bodenbelägen, Beschichtungen, Klebern
- Schimmel , verursacht durch die bauphysikalische Gebäudesituation oder falsches, nicht ausreichendes Lüftungsverhalten
- Ungünstige Farb- und Lichtgestaltung, z. B. zu helle oder zu geringe Beleuchtung, Farb- und Lichtgestaltung trägt wesentlich zu unserem Wohlempfinden bei.
- Raumfaktoren wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur, Oberflächentemperatur der Wände, Akustik. Für ein Gefühl der Bahaglichkeit ist das der vorgenannten Faktoren wesentlich.
Schadstofffreie Räume mit dem richtigen Energiefluss sind eine Investition in die eigene Gesundheit und Lebensqualität. Bei Neubauten empfehle ich daher, sich frühzeitig und im Detail bei seinem Architkten, Innenarchitekten oder Handwerksunternehmen über die verwendeten Baumaterialen und Werkstoffen zu informieren. Wichtig ist dabei auch der Herstellungsort der Materialien. Auch wenn der Dschugel der Umweltkennzeichnungen oft undurchsichtig ist solle man vor der Verwendung der Materialien auf die Gütesiegel achten.
http://www.inaro.de/bauseiten/guetesiegel.htm#Tabelle
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