Alternative Therapieformen bei Gelenkschmerzen
Nahezu jeder zweite Erwachsene jenseits der 45 Jahre hat zumindest zeitweise Probleme mit schmerzenden Gelenken.
Auch bei jüngeren Menschen treten jedoch Gelenkschmerzen auf. Überdurchschnittlich häufig sind die Kniegelenke betroffen. Die Ursache für Gelenkschmerzen ist meist die Abnutzung und der Verschleiß der Gelenke (Arthrose). Sind die Gelenke nur akut entzündet (Arthritis) oder verletzt, kann es ebenfalls zu Gelenkschmerzen kommen. Neben diesen möglichen Ursachen gibt es noch zahlreiche weitere, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll.
Ausführliche Information zum Thema Gelenkschmerzen
Beschreibung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die zahllosen unterschiedlichen Arten von Gelenkschmerzen zu klassifizieren. Eine Möglichkeit ist es, sie nach ihrem Beginn zu unterteilen in akute Gelenkschmerzen, die sich innerhalb von Stunden bemerkbar machen, subakute Gelenkschmerzen, die innerhalb von Stunden einsetzen, und chronische Gelenkschmerzen, die sich über Wochen und Monate langsam entwickeln. Von einem chronisch-progredienten Verlauf spricht man, wenn die Gelenkschmerzen dauerhaft bestehen und chronisch fortschreiten. Treten die Gelenkschmerzen nur akut und zeitweise auf, so liegt ein akut-remittierender Verlauf vor.
Eine weitere Unterscheidung ist möglich danach, ob die Schmerzen nur ein Gelenk betreffen (monoartikuläre Gelenkschmerzen), zwei bis vier Gelenke betreffen (oligoartige Gelenkschmerzen) oder sich auf noch weitere Gelenke ausgebreitet haben (polyartikuläre Gelenkschmerzen).
Einteilungen können ferner vorgenommen werden:
– nach dem Schmerzrhythmus, ob also Nachtschmerz, Morgensteifigkeit oder Ruheschmerz vorliegt;
– nach der Schmerzintensität, ob also kein Schmerz vorliegt bis hin zu maximalen, unerträglichen Schmerzen;
– nach dem Verteilungsmuster, ob also kleine Gelenke wie Handgelenk und Fingergelenke betroffen sind oder große Gelenke wie Hüft- oder Kniegelenk;
– nach verstärkenden Faktoren, ob also Bewegung die Schmerzen lindert (symptomatisch für Arthritis) oder ob Ruhe die Schmerzen eindämmt (symptomatisch für Arthrose).
Derartige Einteilungen können dem behandelnden Arzt dabei helfen, die Ursache der Gelenkschmerzen zu ermitteln.
Besonders häufig betroffene Gelenke:
Die Schmerzursache ist maßgeblich verantwortlich dafür, welche Gelenke besonders häufig von Gelenkschmerzen betroffen sind, beispielsweise:
Rheumatoide Arthritis äußert sich hauptsächlich durch schmerzhafte Gelenkentzündungen an Hand- und Fingergelenken. Daneben treten bei rheumatoider Arthritis auch Knieschmerzen, Schmerzen an den Zehengrundgelenken, Ellenbogenschmerzen und Schulterschmerzen auf.
Arthrose geht überwiegend einher mit Schmerzen in all jenen Gelenken, die dauerhaft großen Belastungen ausgesetzt sind. Dies sind namentlich Sprunggelenke, Kniegelenke und Hüftgelenke. Allerdings ist die Arthrose nicht auf diese Gelenke beschränkt, sondern kann auch in allen anderen Gelenken zu Schmerzen führen.
Bursitis (Schleimbeutelentzündung) löst oftmals Knieschmerzen, Ellenbogenschmerzen, Hüftschmerzen und Schulterschmerzen aus. Ein akuter Gichtanfall bringt Schmerzen fast immer in einem Gelenk der Beine mit sich, und zwar hauptsächlich dem Großzehengrundgelenk. Daneben kann es auch Sprunggelenke und Kniegelenke erwischen.
Ursachen und mögliche Erkrankungen:
Die Ursachen für Gelenkschmerzen sind vielfältig. Die wichtigsten finden Sie im Folgenden aufgelistet:
Arthrose (Gelenkverschleiß) ist eine der häufigsten Formen von Gelenkserkrankungen. Sie kann grundsätzlich in allen Gelenken auftreten und ist oftmals Folge einer langjährigen Überlastung der Gelenke. Auch ein (Sport-)Unfall, Bänderschäden oder eine angeborene Schwäche oder Fehlform der Gelenke können als Spätfolge zur Arthrose führen. Die Knorpelschicht an den Gelenkflächen wird zerstört und dadurch der Knochen verändert. Das führt dazu, dass das betroffene Gelenk nicht mehr frei beweglich ist. Es kommt zu Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen. Häufig betroffen sind Handgelenke, Kniegelenke und Hüftgelenk.
Bakterielle Arthritis (Gelenksentzündung) betrifft überwiegend das Knie- und Hüftgelenk und äußert sich durch starke Knie- oder Hüftschmerzen mit Entzündungserscheinungen wie lokaler Überwärmung, Fieber und Rötungen sowie durch Schwellungen des Gelenks. Die auslösenden Bakterien infizieren das Gelenk entweder unmittelbar über Verletzungen, Operationen oder diagnostische Injektionen ins Gelenk oder sie gelangen über das Blut zum Gelenk und infizieren es so.
Begleitende Gelenksentzündungen treten als Nebenerscheinung zu allgemeinen Infektionskrankheiten auf. Hierzu zählen etwa Mumps, Röteln, Tuberkulose, Scharlach, Windpocken, Hepatitis (Leberentzündung), Grippe und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn). Betroffen sind in erster Linie die großen Gelenke (Sprunggelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk). Es kommt zu Schwellungen, Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen, die spontan wieder abklingen.
Borreliose (Lyme-Arthritis) ist ebenfalls eine bakterielle Gelenksentzündung, die zu Gelenkschmerzen führt. In diesem Fall wird die Entzündung hervorgerufen durch bestimmte Bakterien (Borrelia burgdorferi), die von Zecken auf den Menschen übertragen werden. Nach einem Zeitraum von etwa vier Wochen seit der Übertragung kommt es zu Hautrötungen, Fieber, Müdigkeit und Gelenkschmerzen.
Bursitis (Schleimbeutelentzündung) führt vorwiegend zu Ellenbogenschmerzen, Schulterschmerzen, Knieschmerzen oder Hüftschmerzen. Die Schleimbeutel befinden sich an besonders belasteten Stellen im Körper am Übergang zwischen Weichgewebe und Knochen, bevorzugt im Bereich von Gelenken und sind mit Gelenksflüssigkeit gefüllt. Entzündliche oder mechanische Reizung, wie sie etwa bei Sportverletzungen vorkommt, kann eine Entzündung der Schleimbeutel hervorrufen und zu Schmerzen in der betroffenen Region führen.
Gicht zeichnet sich aus durch eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut. Dieser Überschuss an Harnsäure lagert sich unter anderem in den Gelenken ab, was zu einem akuten Gichtanfall verbunden mit Schwellungen, Rötungen im Bereich der betroffenen Gelenke und heftigen Gelenkschmerzen führt. Das Großzehengrundgelenk wird am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen, aber auch Schmerzen an den Fingergelenken, am oberen Sprunggelenk, Handgelenk- und Knieschmerzen können auf einen Gichtanfall hinweisen.
Hämophilie (Bluterkrankheit) bezeichnet eine erblich bedingte Neigung zu unstillbaren Blutungen entweder nach Verletzungen oder in schweren Fällen gar völlig ohne erkennbaren Anlass. Es kommt unter Umständen auch zu Blutungen in Gelenken und Muskeln. Durch die Gelenkblutungen entstehen Gelenkschmerzen und schlimmstenfalls bleibende Schäden im Gelenk, sofern die Blutungen nicht rechtzeitig behandelt werden. Andere Gerinnungsstörungen, wie etwa eine solche aufgrund einer Überdosis an Gerinnungshemmern, sind ebenfalls geeignet, gleichartige Folgen hervorzurufen.
Morbus Bechterew, eine chronisch-rheumatische Entzündung, betrifft vor allem die Wirbelsäule, kann sich aber auch auf die großen Gelenke ausbreiten. Liegen Fersenschmerzen, Schmerzen am Sprunggelenk, Hüftschmerzen oder Knieschmerzen vor, ist es daher möglich, dass Morbus Bechterew hierfür verantwortlich ist. Morbus Reiter ist eine seltene rheumatische Erkrankung, die auch zu mit Gelenkschmerzen verbundenen Gelenkentzündungen führen kann. Weitere Symptome sind Harnröhren- und Bindehautentzündung. Rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Ihr chronisches Voranschreiten zerstört allmählich die Gelenke. Sie äußert sich anfänglich durch Gelenkschmerzen in Finger- und Handgelenken. Auch Morgensteifigkeit der Finger- und Handgelenke, die Unfähigkeit, eine Faust zu machen sowie Gelenkschwellungen sind weitere Symptome für rheumatoide Arthritis.
Rheumatisches Fieber ereilt bevorzugt Kinder, die Tage bis Wochen zuvor an einer nicht mit Antibiotika behandelten Nasen-Rachen-Infektion gelitten haben. Rheumatisches Fieber ist eine entzündliche Erkrankung, die durch bestimmte Bakterien (Streptokokken) verursacht wird und neben entzündungsbedingten Gelenkschmerzen auch Herzentzündungen (Karditis), Hauterscheinungen und plötzliche unwillkürliche und unkontrollierte Bewegungen (Chorea minor) hervorrufen kann.
Sarkoidose (Löfgren-Syndrom) ist ebenfalls eine entzündliche Erkrankung, die nur selten auftritt. Ihre Ursache ist unklar. Sie kann den ganzen Körper betreffen. Das Löfgren-Syndrom (akute Sarkoidose) ist eine Form der Krankheit, die vor allem bei jüngeren Frauen auftritt und diese mit entzündungsbedingten Gelenkschmerzen (bevorzugt im Bereich der Sprunggelenke), Lymphknotenschwellungen im Bereich der Lunge (bihiläre Lymphadenopathie), akuten Entzündungen des Unterhautfettgewebes und ungewolltem Gewichtsverlust plagt.
Schuppenflechte (Psoriasis-Arthritis) wird in seltenen Fällen von entzündungsbedingten Gelenkschmerzen begleitet. Teilweise kündigt sich die Schuppenflechte auch durch Gelenkschmerzen an. Erst später folgen dann die schuppigen Hautveränderungen. Insbesondere, wenn Finger- und Zehengelenke und/oder die Wirbelsäule von den Gelenkschmerzen betroffen sind, kann Schuppenflechte die Ursache sein.
Systematischer Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte, SLE) ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die in erster Linie Frauen heimsucht. Sie löst häufig Gelenkschmerzen und
–entzündungen aus. Daneben treten auch eine Vielzahl anderer Symptome auf, wie etwa ein schmetterlingsförmiger Hautausschlag im Gesicht, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme sowie Herzbeutel-, Nieren-, Rippenfell- oder Gehirnentzündung. Aufgrund der Menge der verschiedenen Symptome bezeichnet man die Erkrankung auch als ‚Chamäleon‘ der Medizin.
Globuliwelt zeigt Ihnen, welche Behandlungsmöglichkeiten aus der Alternativ- und Komplementärmedizin bei diesen Beschwerden sinnvoll eingesetzt werden können und was Sie selber zur Linderung beitragen können.