Was ist ein „Burn Out“?
(Ein Gastbeitrag von Christoph Hasenstab, Heilpraktiker für Psychotherapie):
„Ausgebrannt“, so lautet die wörtliche Übersetzung des englischen Begriffs und die bringt es auf den Punkt. Kein Brennstoff mehr und die Batterien sind auch leer. Körperlich, geistig und seelisch am Ende. Die Reihe der Beschwerden ist lang und differiert je nach Einzelfall über Schlafstörungen, Herz-Kreislauf Problemen, Tinitus, Niedergeschlagenheit und Ähnliches mehr. All diese Symptome werden unter dem Begriff Burn Out zusammen gefasst.
Ein Burn-Out beginnt mit kleinen, zunächst harmlosen Befindlichkeiten und steigert sich zusehends bis am Ende der Zusammenbruch steht. Für den Betroffenen und mittlerweile auch für die gesamte Gesellschaft ein schwerwiegendes Problem. Betroffene tun sich schwer Symptome des Burn-Out rechtzeitig ernst zunehmen. Oft muss es bis zum Ende gehen bevor Schritte zur Behandlung vorgenommen werden. Oftmals können im Vorfeld Medikamente die Leistungsfähigkeit aufrechterhalten, mit fatalen Folgen. Und der Burn-Out betrifft lange nicht mehr nur Berufstätige. Viele „Hausfrauen“ und auch Schüler sind inzwischen betroffen. Es scheint als habe uns der Stress vollends im Griff.
Wo liegen die Ursachen?
Doch zurück zum Begriff des „Ausgebrannt-Seins“, denn er birgt auch etwas Positives für Betroffene wie auch für die Gesamtgesellschaft. Menschen von einem Burn Out betroffen sind sind leidenschaftliche Zeitgenossen. Sie haben mal für etwas mit Leib und Seele gebrannt, den Job, die Familie oder die Schule. Diese Qualität, eine sehr hohe Leistungsbereitschaft ist es die diese Menschen auszeichnet. Sie haben lediglich verpasst rechtzeitig zu bremsen.
Dies ist für Betroffene überaus wichtig, weil viele Menschen mit Burn-Out denselben immer noch als Schwäche sehen, sich schuldig fühlen, weil sie nicht mehr können oder Ähnliches. Es geht nicht darum noch mehr zu leisten. Es geht darum einen anderen Umgang mit sich selbst und der Umwelt als Weg aus dem Burn Out zu entdecken.
Somit haben wir eine weitere Ursache benannt: Schwierigkeiten Grenzen zu setzen. „Nein-Sagen“ wenn ein Nein empfunden wird oder wenn es notwendig ist fällt vielen aus den unterschiedlichsten Gründen schwer. Kommen noch hohe Anforderungen durch den Beruf, die Familie und/oder die Schule dazu dann ist der Cocktail für den Burn-Out gemixt.
Neben diesen Ursachen gibt es selbstverständlich noch weitere, die jedoch im individuellen Bereich liegen und diesen allgemeinen Artikel sprengen würden. daher komme ich nun zu der Frage:
Wo ist der Ausweg?
Da der Burn-Out körperliche, geistige und seelische Beschwerden beinhaltet halte ich auch eine Behandlung auf all diesen Ebenen für angebracht, wobei der geistigen und seelischen Ebene ein größere Bedeutung zukommt. Zum einen um die Ursachen zu bearbeiten und zum zweiten um Veränderungsprozesse einzuleiten, Haltungen zu ändern und das Wertesystem zu hinterfragen. Nur so lässt sich ein erneuter Burn-Out vermeiden.
Auf körperlicher Ebene ist es zunächst Ruhe und Erholung die vonnöten sind, Raum für sich selbst und möglicherweise Mineralien, Vitame und Spurenelemente um den Körper wieder aufzubauen. Körperliche Erkrankungen, die mit dem Burn Out einhergehen müssen behandelt werden. Sobald es die körperliche Gesundheit zulässt beginnt der psychische Weg aus dem Burn Out. Es wird nach den Ursachen gesucht, die Schwierigkeiten Grenzen zu setzten beleuchtet und parallel dazu Möglichkeiten erarbeitet und erprobt Grenzen zu setzen. Der Umgang mit Stress und Stressoren wird bewusst und auch hier werden neue Verhaltensweisen initiiert. Die eigenen Werte und Haltungen werden in Augenschein genommen und hinterfragt, ebenso wie der Umgang mit dem eigenen Körper. Wichtig ist es sowohl die Ursachen zu erkennen als auch neue Wege zu beschreiten.
Wie vermeide ich einen (erneuten) Burn Out?
Auf den eigenen Körper und die eigene innere Stimme hören sind mitbestimmend beim Vermeiden eines Burn Outs. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst gehört ebenfalls dazu. Dies ist für viele Menschen weder selbstverständlich noch einfach. Dennoch sind dies die besten Mittel, es bedeutet nämlich zu lernen mit seinen Kräften bewusst umzugehen, sich zu fordern ohne zu überfordern, Grenzen zu setzen, sich eigene Räume zu schaffen und ein sinnerfülltes Leben zu leben.
Qi Gong, eine alte chinesische Bewegungsmeditation, möchte ich zum Schluss besonders hervorheben. Es ist eine Methode, die den Körper stärkt und trainiert, den Geist beruhigt und zentriert und das Bewusstsein erweitert. Es ist aus meiner Sicht eine der besten Möglichkeiten ein langes, gesundes und erfülltes Leben zu führen. Und das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!
Christoph Hasenstab
Heilpraktiker für Psychotherapie
Praxis Hasenstab
Zeithstr. 138
53819 Neunkirchen-Seelscheid
Tel: 02247 971597
Mail: ch@praxis-hasenstab.de
Web: www.praxis-hasenstab.de
Brigitta BAstian meint
Ein sehr zutreffender Beitrag, bin selbst Betroffene und mein
Sohn ebenfalls. Ich gehe davon aus, dass wir diese Schiene auch
weitergeben an die nächste Generation. Mache selbst Yoga u. Qigong
seit 20 Jahren ( mit Ausbildung) und die Homöopathie ist meine
Rettung,- nicht immer, – denn durch unsere Veränderung öffnen sich
immer wieder neue Muster.
Es bleibt spannend.