Asthma bronchiale
Beim Asthma bronchiale, einer chronischen Entzündung der Bronchien (Atemwege), kommt es zu wiederkehrenden Anfällen von Husten, Atemnot und Kurzatmigkeit.
Eine Überempfindlichkeit der Atemwege führt dazu, dass die Bronchien auf verschiedene Reize mit einer Entzündung reagieren. Die damit einhergehende Schwellung der Schleimhaut und dadurch bedingte Verengung der Bronchien behindert die Atmung, insbesondere das Ausatmen bereitet Schwierigkeiten. Hinzu tritt die Schleimproduktion der Lunge, die beim Asthma bronchiale ebenfalls gängig ist.
Bei Asthma handelt es sich um eine chronische Erkrankung, sie besteht also dauerhaft. Mal sind die Beschwerden stärker ausgeprägt, mal schwächer, teilweise verschwinden sie für einen längeren Zeitraum vollständig. Nehmen die Beschwerden rasch zu und werden so stark, dass sie mit Luftnot verbunden sind, so spricht man von einem Asthmaanfall. Handelt es sich um einen schweren Asthmaanfall, so kann dieser leicht zu einem Notfall werden.
Ausführliche Information zum Thema Asthma bronch
Etwa 5 Prozent der Erwachsenen und 10 Prozent der Kinder in Deutschland leiden unter Asthma. Damit ist Asthma bronchiale die bei Kindern am häufigsten auftretende chronische Erkrankung. Meistens entwickelt sich das Asthma zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr, in der Hälfte der Fälle verschwindet es beim Heranwachsen des Patienten von allein wieder. Die Chancen auf Heilung sind umso größer, je leichter das Asthma ist. In der Jugend leiden Jungen häufiger unter Asthma, bei den Erwachsenen sind weibliche Patienten in der Überzahl. Auf der ganzen Welt sind Schätzungen zufolge 235 Millionen Menschen an Asthma erkrankt. Zu Todesfällen kommt es primär in wirtschaftlich benachteiligten Ländern, da dort die Behandlung oft unzureichend ist oder ganz fehlt.
Die verschiedenen Untersuchungs- und Zählmethoden haben jedoch zur Folge, dass die Fallzahlen nicht zu 100 Prozent belastbar sind. Fest steht allerdings, dass Asthma bronchiale meist in Industrienationen auftritt und als Volkskrankheit weiterhin unterschätzt wird.
Die Entwicklung von Asthma scheint durch den westlichen Lebensstil gefördert zu werden. Dies legen diverse Ost-West-Vergleichsstudien nahe. Beispielsweise hat schon ein innerdeutscher Vergleich zwischen Hamburg und Münster, Greifswald und Erfurt gezeigt, dass Ostdeutsche – trotz höherer Umweltverschmutzung in Ostdeutschland – weniger häufig unter asthmatischen Beschwerden leiden als Westdeutsche. Darüber hinaus zeigte eine weitere Untersuchung, dass in Leipzig sechs Jahre nach der Wiedervereinigung mehr Menschen an Asthma erkrankt waren als bei einer Erhebung kurz vor dem Mauerfall.
Inwiefern und warum der westliche Lebensstil Asthma fördert, ist nach wie vor unklar, sodass es auch schwierig ist, konkrete Vorsorgemaßnahmen zu empfehlen bzw. zu ergreifen.
Grundsätzlich unterscheidet die Medizin zwischen allergischem (extrinsischem) und nichtallergischem (intrinsischem oder endogenem) Asthma. Daneben existieren aber auch Mischformen.
Allergisches Asthma
Beim allergischen Asthma wird dieses durch eine Allergie ausgelöst. Dies ist die häufigste Form von Asthma. In erster Linie sind von ihr Kinder und jüngere Erwachsene betroffen. Allergischer Schnupfen oder atopische Dermatitis (Neurodermitis) plagen einen Großteil der Asthmatiker.
Auslöser des allergischen Asthmas sind oftmals Allergien gegen Hausstaubmilben oder Tierhaare. Auch Medikamente und Nahrungsmittel kommen als Verursacher in Betracht.
Nichtallergisches Asthma
Bei einem Teil der Asthmapatienten kommt es zu Reaktionen auf unspezifische Reize. Allergien sind nicht erkennbar, vielmehr kommen als Auslöser Infekte, kalte Luft, chemische Reizstoffe, Staub, Abgase, Tabakrauch, psychische Einflüsse und Stress in Betracht. Einige schmerzstillende Medikamente wie ASS (Acetylsalicylsäure) oder NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) stehen ebenfalls im Verdacht, die Beschwerden hervorzurufen.
Mischform
Insbesondere Erwachsene leiden unter Mischformen beider genannten Asthma-Typen.
Ursachen
Genaue Ursachen von Asthma bronchiale sind nach wie vor nicht erforscht. Genetische Faktoren und Umwelteinflüsse scheinen auf die Entstehung der Krankheit Einfluss zu haben. Auch allergische Atemwegsbeschwerden wie etwa Heuschnupfen stellen einen erheblichen Risikofaktor dar, an Asthma bronchiale zu erkranken.
Wie genau genetische Faktoren und diverse weitere Risikofaktoren in den ersten Lebensjahren zusammenwirken und schließlich das Asthma hervorrufen, ist bislang nur ansatzweise geklärt.
Kommt es zu einem Asthma-Anfall, so ist dieser auf das Anschwellen der entzündlich gereizten Bronchialschleimhaut zurückzuführen. Hinzu tritt eine Verengung der Atemwege durch die vermehrte Produktion von zähem Schleim. Schließlich zieht sich die Muskulatur der Bronchien und Bronchiolen krampfartig zusammen. All dies erschwert die Atmung – besonders die Ausatmung – erheblich, wodurch die Sauerstoffversorgung im Körper verschlechtert wird.
Ausgelöst wird der akute Asthma-Anfall durch spezifische oder unspezifische Reize. Spezifische Reize sind etwa Staub, Tierhaare, Pollen, Schimmel und verschiedene Lebensmittel. Diese Reize lösen eine allergische Reaktion aus und heißen daher auch Allergene. Unspezifische Reize sind beispielsweise Kälte, Zigarettenrauch, Luftverschmutzung, Parfums oder körperliche Anstrengung. Weitere Faktoren, die einen Asthma-Anfall zur Folge haben können, sind Entzündungen der Atemwege, die ihrerseits von Viren oder Bakterien hervorgerufen wurden, oder einige Schmerzmittel (etwa ASS).
Symptome
Nicht nur hinsichtlich der Symptome muss zwischen der Erkrankung Asthma bronchiale an sich und einem akuten Asthma-Anfall, der Folge dieser Erkrankung ist, unterschieden werden.
Asthma-Symptome allgemein
Die Schwere der Erkrankung hat naturgemäß auch Einfluss auf die auftretenden Symptome. Folgende Symptome in unterschiedlich starker Ausprägung sind nebeneinander oder alleine möglich:
• Atemnot und Kurzatmigkeit, die häufig anfallsweise auftreten;
• pfeifendes, zischendes Geräusch, das beim Atmen auftritt (sog. Giemen);
• vorwiegend nächtliche Hustenanfälle, bei denen es zum Auswurf eines zäh-glasigen Schleims kommt;
• Engegefühl in der Brust;
• überlange Dauer des Ausatmens.
Werden Sie immer wieder von Husten geplagt oder dauert der Husten länger als drei Wochen an, sollten Sie sich von einem Experten untersuchen lassen.
Symptome beim Asthma-Anfall
Auch der Asthma-Anfall wird begleitet von Husten, Atemnot und pfeifender Atmung, sämtliche Beschwerden sind jedoch viel intensiver. Neben sie treten die folgenden Symptome:
• die Haut färbt sich bläulich und die Atmung wird schnappend;
• der Brustkorb bläht sich auf und die Schultern ziehen sich hoch;
• Angst;
• Erschöpfung, die bis zur Sprechunfähigkeit führen kann;
• Herzjagen;
• Rastlosigkeit und Verwirrtheit;
• die Wirkung des Notfallsprays lässt nach.
Ein Asthma-Anfall muss sofort behandelt werden, sonst kann er schlimmstenfalls in einen sogenannten Status asthmaticus übergehen. Hierbei handelt es sich um einen Asthma-Anfall schwerster, lebensbedrohlicher Form, der Stunden oder gar Tage ohne Unterlass andauert. Ist dieses Stadium des Asthma-Anfalls einmal erreicht, ist unverzüglich eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich.
Grundsätzlich lässt sich Asthma bronchiale aber mit der richtigen Behandlung gut unter Kontrolle halten. Sowohl die akute Anfallsbehandlung als auch vorbeugende Maßnahmen gegen Asthma-Anfälle spielen für die betroffenen Personen eine entscheidende Rolle.
Globuliwelt zeigt Ihnen, welche Behandlungsmöglichkeiten aus der Alternativ- und Komplementärmedizin bei diesen Beschwerden sinnvoll eingesetzt werden können und was Sie selber zur Linderung beitragen können.
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