Die auch als Stephanskraut, Giftiger Rittersporn oder Läusepfeffer bekannte Staphisagria-Pflanze (Delphinium Staphisagria) ist ein Hahnenfußgewächs und gedeiht in Südeuropa und Kleinasien.
Die Samenkörner der Pflanze enthalten ein giftiges Alkaloid, das bei Hautkontakt massive Entzündungserscheinungen auslöst. Oral aufgenommen verursacht es schon in geringer Dosierung starke Magen-Darm-Beschwerden, die Einnahme einer größeren Menge des Giftes kann zu Herzrhythmusstörungen und schließlich zum Tod durch Atemstillstand führen. In der Homöopathie wird Staphisagria vorwiegend bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt, die durch Störungen des Gefühlslebens verursacht werden. Auch bei Blasenentzündungen, nach Schnittverletzungen und chirurgischen Eingriffen eignet sich das homöopathische Mittel gut zur Selbstbehandlung.
Anwendungsmöglichkeiten
Staphisagria-Patienten sind sehr sensibel, nachgiebig und großherzig. Zu große Nähe zum Partner macht ihnen oftmals Angst, dennoch ist ihr Sexualtrieb sehr ausgeprägt. Negative Gefühle werden unterdrückt, Kränkungen und Beleidigungen ohne Widerspruch hingenommen. Daraus erwachsen körperliche Beschwerden, die meist den Verdauungstrakt betreffen. In manchen Fällen entladen sich über lange Zeit ertragene Demütigungen in Wutanfällen, die mit Kontrollverlust und starkem Zittern einhergehen. Der Widerspruch zwischen großer Empfindsamkeit und der zwanghaften Unterdrückung der Emotionen spiegelt sich auf körperlicher Ebene durch verhärtete Hautstellen wie Warzen oder Gerstenkörner wieder. Typisch für Staphisagria sind schlechte Zähne, die häufig schon im Kindesalter von Karies durchsetzt sind. Das homöopathische Mittel ist zur Anwendung in jedem Lebensalter geeignet, auch während der Schwangerschaft und in der Stillzeit kann Staphisagria eingenommen werden.
Haupteinsatzgebiete von Staphisagria sind körperliche Beschwerden, die durch unterdrückte Gefühle hervorgerufen werden. Weiterhin beeinflusst das Mittel den Harntrakt und die Geschlechtsorgane und ist hilfreich zur Behandlung von schlecht heilenden Schnittverletzungen, Insektenstichen und Operationswunden.
Auslöser der Beschwerden von Staphisagria-Patienten sind klassischerweise unterdrückte Emotionen, insbesondere Wut, Ärger und Enttäuschung. Typisch sind krampfartige Schmerzen im Magen-Darm-Trakt und Verstopfung, auch bei einer gestörte Wundheilung nach Operationen oder Schnittverletzungen in Verbindung mit einer emotionalen Komponente ist Staphisagria das Mittel der Wahl. Ein lange schwelender innerer Konflikt entlädt sich plötzlich in Wutausbrüchen, auch Handgreiflichkeiten kommen vor. Das sexuelle Verlangen ist übersteigert, Selbstbefriedigung bringt selten Erleichterung.
Staphisagria-Patienten reagieren äußerst sensibel auf Äußerungen ihrer Mitmenschen. Um sich Demütigungen zu ersparen, bleiben sie daher lieber alleine. Gefühle werden so lange gewaltsam unterdrückt, bis sie sich in unkontrollierten Wutausbrüchen entladen.
Kopfschmerzen werden als drückend empfunden und sind vor allem in der Stirn lokalisiert. An den Augen entstehen häufig Schwellungen und Gerstenkörner, die Augenlider sind gerötet und schmerzen. Staphisagria-Patienten leiden schon frühzeitig unter Karies und Zahnfleischentzündungen. Trotz guter Zahnpflege können die schwarz verfärbten Zähne ausfallen. Bei Frauen treten Zahnschmerzen verstärkt während der Regelblutung auf.
Magenschmerzen werden typischerweise durch Ärger oder eine Enttäuschung ausgelöst. Die Schmerzen treten anfallartig auf und werden als schneidend beschrieben, übelriechende Blähungen verstärken die Beschwerden. Trotz starken Stuhldrangs entleeren sich nur kleine Mengen trockenen Stuhls. Charakteristisch ist auch nach dem Trinken von kaltem Wasser auftretender Durchfall.
Staphisagria wird bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen eingesetzt, die bei Frauen häufig nach dem Geschlechtsverkehr auftreten. Typisch für Staphisagria ist der starke Sexualtrieb, bei Männern kann ein unwillkürlicher Samenabgang ohne Erektion vorkommen. Frauen leiden oft unter schmerzhaften Monatsblutungen und Juckreiz in der Scheide.
Dosierung und Einnahme
Für die Selbstbehandlung werden homöopathische Mittel üblicherweise in den Potenzen D6 bis D12 verwendet. Die Gabe höherer Potenzen sollte mit einem Arzt oder Homöopathen abgesprochen werden, bei Schwangeren und Kindern ist vor der Einnahme die Rücksprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Kinderarzt dringend anzuraten.
Tritt eine anhaltende Verschlechterung der Symptomatik ein, muss die Behandlung abgebrochen werden. Wenn eine Erkrankung bereits schulmedizinisch therapiert wird, empfiehlt es sich, den behandelnden Arzt über die Anwendung homöopathischer Mittel zu informieren. Keinesfalls dürfen Medikamente ohne Rücksprache abgesetzt werden.
Dosierung und Behandlungsdauer sind abhängig vom Beschwerdebild. In der Regel nehmen Erwachsene mehrmals täglich fünf Globuli oder Tropfen bis zum Abklingen der Beschwerden ein. Säuglinge bekommen ein Globuli, vom zweiten bis zum dritten Lebensjahr werden zwei, ab dem vierten Lebensjahr drei Globuli verabreicht. Diese können ebenso wie eine Dilution in Wasser gelöst oder in den Mund gelegt werden.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Die Wirkung homöopathischer Mittel beruht auf dem Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“: Erkrankungen werden mit Substanzen behandelt, die beim gesunden Menschen eine ähnliche Symptomatik hervorrufen würden. Neben den körperlichen Beschwerden müssen bei der Wahl des Mittels auch geistige und emotionale Merkmale des Patienten berücksichtigt werden, um die volle Wirksamkeit zu gewährleisten. Die in der Ursubstanz vorhandene Lebensenergie wird durch das Verdünnen in mehreren Schritten vervielfacht, höhere Potenzen weisen folglich eine stärkere und längere Wirksamkeit auf. Dadurch kann es zu einer Erstverschlimmerung der Beschwerden kommen, die jedoch innerhalb kurzer Zeit von selbst abklingt. Sollte sich die Symptomatik über Tage nicht bessern oder weiter verschlechtern, passt das gewählte Mittel möglicherweise nicht zum Patienten. Weitere Nebenwirkungen sind bei der Einnahme homöopathischer Mittel in der Regel nicht zu erwarten.
Alternative Homöopathische Mittel
Chamomilla ist ebenso wie Staphisagria wirksam bei Menschen, die unter seelischen Verletzungen leiden. Sie halten ihre Gefühle allerdings nicht unter Verschluss, sondern verleihen ihnen lautstark Ausdruck.
Ignatia-Patienten weisen eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur wie Staphisagria auf. Im Vordergrund stehen dabei Launenhaftigkeit, die mit Introvertiertheit abwechselt.
Mercurius solubilis Hahnemann dient wie Staphisagria zur Behandlung von Entzündungen am Auge. Auch die Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen ist für beide Mittel charakteristisch.
Hintergrundinformationen
Die giftigen Alkaloide der Staphisagria-Pflanze können über Haut und Schleimhäute aufgenommen werden. Sie bewirken eine permanente Verkrampfung der Muskelfasern, was zunächst zu Krämpfen, in weiterer Folge zu einer lebensbedrohlichen Lähmung des Herzmuskels und der Atemmuskulatur führen kann. Die getrockneten Samenkörner des Stephanskrautes wurden bereits in der Antike gegen Läuse, Warzen und als Brechmittel eingesetzt, auch in der westlichen Kräuterheilkunde fand die Pflanze lange Zeit zur Behandlung schlecht heilender Wunden, gegen Parasiten und zur Geburtenförderung Anwendung. Für die Schulmedizin ist Staphisagria heute nicht mehr von Bedeutung.
Einsatz von Staphisagria
Das homöopathische Mittel passt zum seelischen Zustand des „Nase-voll-Habens“, was auf die körperliche und psychische Ebene zutrifft. Diese Personen und schnell launisch und beleidigt, wirken wie Märtyrer und leiden an schier unmöglichen Verhältnissen in der Familie, im Beruf und im weiteren sozialen Umfeld. Dabei schaffen es die Betroffenen nicht, etwas an dieser Lage zu ändern, spielen aber mit idealisierten Ideen und kommen daher mit der rauen Realität nicht zurecht. Zu ihren typischen Sätzen gehören, alles sei „in Wahrheit ganz anders“, dieser und jener habe es „nicht so gemeint“ oder sei „auf dem falschen Fuß aufgestanden“, die Staphisagria-Menschen neigen also zum Euphemismus (Schönfärben). Gleichzeitig sind die schicksalsergeben, versuchen ihre Emotionen zu zügeln und leiden unter Ehrabschneidung. Wenn allerdings das Maß voll ist, brechen sie in Wut aus und werden rasend, teilweise neigen sie je nach Konstitution zu Gewalttätigkeit. Anschließend kommt es zu Schuldgefühlen und Depressionen, weil diese Personen sehr anfällig gegenüber den Meinungen anderer über sie sind. Staphisagria hilft gegen körperliche Schnittverletzungen ebenso wie gegen das Gefühl, dass jemand von seinen Mitmenschen „geschnitten“ wird. Bei Karies und allgemein schlechten Zähnen hilft das Mittel auch, ebenso bei einer Blasenentzündung nach dem Sexualverkehr. Staphisagria wirkt auf die Sexualfunktion und erzeugt hohes sexuelles Verlangen, auch die Harnfunktion ist betroffen. Daher kann mit Staphisagria auf chirurgische Verletzungen an der Harnröhre eingewirkt werden.
Leitsymptome für Staphisagria
Zu den Symptomen gehört das Gefühl, der Magen hänge schlaff herunter, Zittern vor Aufregung, Sprachlosigkeit, das Hineinfressen von Kummer und Ärger und der explosionsartige Ausbruch. Die Staphisagria-Menschen sind sexuell stark erregbar und neigen zu übermäßiger Selbstbefriedigung, als Kind haben sie Wutanfälle und werfen mit Gegenständen. Die Leitsymptome sind:
- Beschwerden infolge von Zorn, Demütigung und Tadel
- wiederkehrende Gerstenkörner
- Schnittverletzungen
- Blasenreizung nach dem Geschlechtsverkehr
- Karies
- Koliken im Bauch
Das giftige Stephanskraut (auch Mittelmeer-Rittersporn, Stephanskorn oder Läusesamen genannt) gehört zur Spezies der Rittersporne (aus der Familie der Hahnenfußgewächse).
Staphisagria Globuli wirken besonders auf die Harnwege und die Geschlechtsorgane. Bei der Einnahme wird außerdem der Sexualtrieb angeregt.Staphisagria passt zu schüchternen Personen, die zurückgezogen leben und sehr sensibel auf alles reagieren, das von außen auf sie zu kommt.
Die Betroffenen sind auch launisch und sehr schnell beleidigt. Häufig sind sie recht gereizt und zornig. Schon Kleinigkeiten können sie aus dem Gleichgewicht bringen. Sind sie emotional aufgewühlt, zittern vor Wut, wodurch oft körperliche Beschwerden entstehen (z.B. Koliken).
Verwendungsgebiete von Staphisagria Globuli
- Hautausschläge
- Juckreiz
- Schnittverletzungen (auch nach Operationen, Dammschnitt)
- Blasenreizung / Blasenentzündung
- Karies, Zahnfäule
- Gerstenkorn
- Psychische Verletzungen und Demütigungen (die nicht abgewehrt werden)
- Vergewaltigung
- Prostata Beschwerden
- Hoden-Entzündung
- Operations-Narben
- Depressionen
- Schlaflosigkeit
- Insektenstiche
- Nerven Schmerzen
- Erkrankungen des Bindegewebes
Verbesserung bei
- Ruhe
- Wärme
- nach dem Frühstücken
- genügend Nachtruhe
Verschlimmerung bei
- Demütigung
- Sorgen / Kummer
- Kränkungen
- morgens
- Verlust von Flüssigkeit
- sexuelle Exzesse
- Wut / Ärger
- Kälte
- nach einem kurzen Mittagsschlaf
- leichte körperliche Berührung
Symptome
- Die Beschwerden sind eine Folge Demütigung, Kummer oder Wut
- der Patient leidet an wiederkehrenden Gerstenkörnern am Auge
- der Patient hat Schnittverletzungen
- der Patient leidet an Reizung der Blase nach Geschlechtsverkehr
- der Patient hat Karies (schwarze Zähne)
- der Patient leidet an schneidenden Koliken im Bauch
- der Patient neigt dazu, bei Wut Gegenstände zu werfen
- der Patient hat Kopfschmerzen (mit Gefühl als wäre ein Stück Holz in der Stirn oder im Hinterkopf) Verschlimmerung nach Mittagsschlaf, durch Zorn oder Kummer
- der Patient leidet an starken stechenden Schmerzen
- der Patient zittert vor Wut (oder Erregung)
- der Patient leidet an Ekzemen (mit gelbem, scharfen Sekret – unter der Kruste hervor-sickernd)
- der Patient leidet an Hautausschlägen (wandern nach dem Kratzen)
- der Patient ist gereizt und hat Wutausbrüche
- der Patient hat immer wieder kehrende Harnwegs-Entzündungen (aufgrund eines Katheters)
- Die Harnblase entleert sich nicht komplett / häufiger Harndrang
- Nachträufelnder Urin in Folge einer Prostata-Operation
- der Patient leidet an einem Brennen während des Urinierens (und danach)
- der Patient hat Schmerzen in der Prostata, von der Harnröhre zum After hin ziehend
Luziaschulz meint
Hallo ich stehe vor Fuss op und hsbe Blasenentzuending bekommen ich nehme Sraphisagria d 6 ein.ist es eine Erstverschlimmerung ?
Oder was ka n ich noch tun.
Mit freundlichen Grüßen