Unser Körper hat viele Möglichkeiten, bei auftretenden Beschwerden zu reagieren und selbständig wieder ein Gleichgewicht herzustellen.
Unabhängig davon, ob es sich um akute oder chronische Beschwerden handelt, kann er immer wieder reagieren, solange unser Immunsystem, unsere organischen Funktionen und unsere Lebenskraft (s. Lebenskraft) in gesundem Zustand sind.
Einige Beispiele zur Verdeutlichung:
- Fieber als Reaktion auf bakterielle oder virale Infektionen; die erhöhte Temperatur tötet Bakterien, die Beschleunigung der Herzaktion sorgt dafür, damit das Immunsystem schneller vor Ort seine Aufgaben erfüllen kann;
- Durchfall und Erbrechen als Reaktion auf unverträgliche oder verdorbene Nahrung bzw. erste Körperreaktionen bei Beginn eines Infekts (z.B. Grippe, Infektionskrankheiten). Hier geht es um Entlastung durch Ausscheidung, damit der Organismus sich danach vollständig auf die Aktivitäten der körpereigenen Abwehr konzentrieren kann;
- Schnupfen als Reaktion der Schleimhäute auf bakterielle oder virale Besiedelung im Nasen-Rachen-Raum, Reinigungsfunktion bei Einatmen von Staubpartikeln, giftigen oder unverträglichen Substanzen;
- Husten als Reaktion auf verschleimte Bronchien, verschluckte Fremdkörper, Staubpartikel oder unverträgliche Substanzen;
- Hautausschläge als Reaktion auf überlastete Entgiftungsorgane. Neben Leber, Niere, Darm und Lunge, ist unsere Haut auch ein wichtiges Entgiftungsorgan. Juckende Hautausschläge können auch als Signal für einen Entgiftungsbedarf angesehen werden;
- Schwitzen als Reaktion auf ein Temperaturgefälle zwischen Außenwelt und Körperinnenraum. Ob es sich ebenfalls um einen Entgiftungsbedarf handelt, kann man recht gut am Geruch des Schweiß feststellen. Funktioniert der Stoffwechsel gut, ist der Schweiß eher geruchlos – auch ohne Deo.
Die Selbstheilungskräfte unseres Körpers dienen der Reinigung, Entlastung und der Unterstützung des Immunsystems. Daher ist es wichtig, die angelaufenen Prozesse während einer Erkrankung zu unterstützen und nicht zu unterdrücken (z.B. Fieber senkende Medikamente, Salben auf Hautausschläge). Unser Körper weiß sich in der Regel gut zu helfen und gibt recht deutliche Signale auf Maßnahmen, ob er weitere Unterstützung benötigt oder nicht. Manchmal haben wir einfach vergessen, diese Sprache zu verstehen.
Auch bei chronischen Erkrankungen versucht der Körper immer wieder, aus eigenen Kräften ein Gleichgewicht zu erlangen. Beispielsweise ist auch die Versteifung eines Gelenks als Überlebensmaßnahme des Organismus zu verstehen, indem die Bewegung von außen eingeschränkt wird, damit das Gewebe nicht durch die Bewegung permanent gereizt wird und die Entzündung eine Chance erhält, abzuklingen. Wir bekommen von unserem Körper durch die Symptome immer wieder angezeigt, wo unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung notwendig ist. Wenn wir keine Änderung herbeiführen, wird er zunehmend deutlicher und ist gezwungen, zu extremen Maßnahmen zu greifen, um solange wie möglich Gewebe und Grundfunktionen zu schützen.
Daher erfordert die Behandlung von chronischen Beschwerden auch mehr Zeit. Unser Körper hat dann über einen längeren Zeitraum viele seiner Möglichkeiten zur Selbstregulation ausgeschöpft und die Vitalität (Lebenskraft) des Menschen ist entsprechend geschwächt. Dann kann es schon einmal länger dauern, bis der Körper auf einen naturheilkundlich gesetzten Reiz reagiert. Wenn dies aber nach Gabe eines homöopathischen Mittels geschieht, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung getan.
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