Prellungen und Verstauchungen schonend und natürlich behandeln
Welcher Freizeitsportler kennt das nicht? Mit dem Frühling kehrt auch die Freude an der Bewegung zurück und aus dem Wunsch die alte Form zügig wiederzuerlangen, kommt es zum Übertraining. Einmal nicht aufgepasst und schon hat sich der motivierte Freizeitsportler eine Verletzung zugezogen, welche ihn zu einer unfreiwilligen Trainingspause zwingt. Dabei handelt es sich meist um harmlose kleinere Verletzungen, die nicht immer ärztlich behandelt werden müssen. Nichtsdestotrotz ist bei Schmerzen Schonung angezeigt. Um den natürlichen Heilprozess effektiv zu unterstützen, können Freizeitsportler auf naturheilkundliche Methoden zur Selbstbehandlung zurückgreifen.
Wann ist eine Selbstbehandlung sinnvoll?
Bei starken Schmerzen heißt es natürlich: so schnell wie möglich zum Arzt. Mit ihm kann man alle weiteren therapeutischen und unterstützenden Maßnahmen absprechen. Bei kleineren Verletzungen kann man aber auch mit den folgenden Mitteln schneller wieder auf die Beine kommen.
Was hilft bei Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen?
Rosskastanie
Rosskastanie ist ein bis zu 30 Meter hoch wachsender Baum, der im Frühjahr weiße oder rosafarbene Blüten trägt und im Herbst eine Frucht ausbildet, die aus einer grünen Kapsel und der darin befindlichen Kastanie (Samen) besteht. Im Samen findet man verschiedene nützliche Substanzen, die als Saponine bezeichnet werden. Eine davon kennt man unter dem Namen Aescin, welches sich positiv auf die Gefäßwände auswirkt. Aescin verhindert, dass Flüssigkeit aus den Gefäßen austritt und sich im Gewebe ansammelt, was sich in Form einer Schwellung äußert. Darüber hinaus hat es auch eine entzündungshemmende Wirkung. Milde Symptome, wie leichte Schwellungen können damit gut behandelt werden.
Beinwell
Beinwell (Symphytum officinale) ist ein Raublattgewächs mit lanzettförmigen, behaarten Blättern und glockenförmigen rot-violetten oder gelblich-weißen Blüten. Er wächst in ganz Europa, mit Vorliebe an Bachufern oder nassen Wiesen. Als Heilpflanze ist er schon seit 2000 Jahren bekannt. Bei Sportverletzungen empfiehlt sich eine Salbe aus Beinwellwurzelextrakten. Zu beachten ist dabei jedoch, dass im Beinwellwurzelextrakt sogenannte Pyrrolizidinalalkaloide (PAs) enthalten sind, die möglicherweise krebserregend sind.
Derzeit gehen die Meinungen über die tatsächliche Gefahr durch die PAs auseinander, daher wird empfohlen auf standardisierte Präparate zurückzugreifen, die meist aus PA-armen Sorten hergestellt werden. Für Kinder wird die Anwendung von Präparaten mit Beinwell grundsätzlich abgeraten, da ihre Haut empfindlicher ist und mehr Substanzen aufnimmt.
Kühlung
Kühlung (oder Kälteanwendung) ist das A und O bei einer Sportverletzung, denn damit werden nicht nur die Schmerzen gelindert, Kälte wirkt auch lokal abschwellend und regt die Durchblutung der umliegenden Gewebe sowie die Kontraktions- und Entspannungsfähigkeit der Muskulatur an. Auf diese Weise wird die Beweglichkeit von Gelenken nach Verletzungen deutlich verbessert.
Bei der Kühlung sollte man unbedingt beachten, dass der Vorgang immer wieder unterbrochen wird. Folgende Vorgehensweise hat sich bei der Kühlung bewährt: Man beginnt körpernah und tupft in Richtung der Verletzung, beispielsweise vom Oberschenkel zum verletzten Knie. Dabei sollte die Haut zwar kühl, aber nicht eiskalt werden. Nach einem Durchgang sollte man der Haut die Möglichkeit geben, sich wieder zu erwärmen, indem man eine Kühlpause einlegt und den Körperteil schonend aber aktiv bewegt.
Insgesamt kann man diesen Ablauf zwei- bis viermal pro Kälteanwendungszyklus wiederholen. Am Tag sollten wiederum nicht mehr als zwei Zyklen durchgeführt werden. Patienten mit Gefäß, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie offenen Hautwunden sollten von einer Kälteanwendung grundsätzlich absehen. Darüber hinaus sollte nie auf ungeschützter Haut gekühlt werden: zwischen Haut und Kühlpackung sollte immer ein dünnes Tuch platziert werden, da man sonst Kälteschäden der Haut riskiert.
Homöopathie
Auch in der Homöopathie findet man zahlreiche Mittel, die sich positiv auf den Heilungsverlauf nach Verletzungen auswirken. Je nach Symptomatik kommen Präparate wie Arnika, Apis mellifica, Arsenicum album, Rhus toxidendron oder Bryonia zur Anwendung.
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