Beim Hypericum perforatum handelt es sich um das Johanneskraut, einem sehr traditionellen Heilmittel. Es kann bei Verletzungen von Nerven, Prellungen und Stauchungen, allgemeinen Schmerzen und Neuralgien sowie Depressionen eingesetzt werden.
Das Johanniskraut ist nahezu überall in Mittel- und Südeuropa in der freien Natur zu finden. Das Echte Johanniskraut hat den botanischen Namen Hypericum perforatum. Beim Zerreiben der frischen Blüten zwischen den Fingern tritt ein blutroter Saft aus. Als Heilpflanze wird das Johanniskraut bereits seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt. Aus den frisch geernteten Blüten werden die Hypericum Globuli gewonnen. Das Echte Johanniskraut zählt zu den Hartheugewächsen, in vielen Gegenden wird das Kraut auch als Herrgottsblut, Tüpfel-Johanniskraut oder Hartheu bezeichnet. Das Anwendungsspektrum des Echten Johanniskrauts ist groß und kann somit in verschiedenen Zubereitungen bei vielen unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz kommen. Es gibt ungefähr 450 bekannte Johanniskräuter, doch ausschließlich das Echte Johanniskraut kann als Heilpflanze genutzt werden.
Anwendungsmöglichkeiten
Die Nerven sind der Hauptangriffspunkt von Hypericum, somit ist es besonders gut für all jene Patienten geeignet, die unter massiven Nervenschmerzen zu leiden haben. Als passendes Mittel können sich Globuli Hypericum erweisen, wenn die typischen Erkennungszeichen gegeben sind, wie zum Beispiel einschließende oder stechende Schmerzen. Diese Schmerzen können nervenreiche Regionen des Körpers betreffen oder dem Nervenverlauf folgen. Homöopathische Mittel tragen dazu bei, bei Wunden den Schmerz zu reduzieren und sie fördern gleichzeitig den Heilungsprozess.
Typische Zustände und Krankheiten, bei denen Globuli Hypericum gut eingesetzt werden kann, sind:
- Insektenstiche
- Zahnschmerzen
- Genitalverletzungen
- Stauchungen, Prellungen sowie Quetschungen
- Schmerzen nach einer schweren Operation
- Stich-, Biss- sowie Schnittwunden
- Prellung der Wirbelsäule
- Steißbeinschmerzen
- Rückenmarkverletzung
- Tierbisse
- Unerträglich ziehende Schmerzen (Neuralgien)
- Entzündungen (Neuritiden)
- Nach Amputationen
- Bei Auftreten von verletzungsbedingten Krämpfen
- Depressionen
- Bei großer Berührungsempfindlichkeit
- Schwächegefühl in den Beinen
- Benommenheit nach einer Gehirnerschütterung.
Hypericum dient als geeignetes homöopathisches Arzneimittel bei folgenden typischen Beschwerden und Symptomen:
- Starke schneidende Schmerzen
- Kopfschmerzen nach einem Schlag auf den Kopf
- Starke stechende Schmerzen
- Wenn entlang der Nerven einschließende Schmerzen auftreten
Nach einer Operation können die Schmerzen einhergehen mit einem Brennen, einem Taubheitsgefühl oder mit einem Kribbeln. Hier kann der Einsatz der Hypericum Globuli sehr hilfreich und effektiv sein.
Dosierung und Einnahme
Die Einnahme des homöopathischen Einzelmittels erfolgt in Form von Streukügelchen. So werden Globuli Hypericum im klassischen Sinne verwendet. Auch Tabletten oder homöopathische Tropfen können als Einzelmittel eingesetzt werden. Die homöopathischen Mittel können in jedem Alter eingenommen werden, auch bei Schwangeren sowie Stillenden ist die gute Verträglichkeit nachgewiesen. In den meisten Fällen bleiben unerwünschte Nebenwirkungen aus, dennoch ist es ratsam, den Hausarzt, einen Homöopathen oder einen Heilpraktiker zu konsultieren. Bei der Dosierung und bei der Einnahme von Globuli Hypericum sollten gewisse Regeln und Empfehlungen beachtet werden. Denn eine Selbstbehandlung muss nicht notgedrungen den erhofften Erfolg einläuten. Man sollte bei der richtig dosierten Einnahme niemals eigenmächtig schulmedizinische Medikamente absetzen. Homöopathika sind empfindliche Stoffe, daher erfordert die Einnahme von Globuli Hypericum besondere Aufmerksamkeit. Erwachsene können die Globuli auf einen Löffel geben und anschließend im Mund langsam zergehen lassen. Bei Tropfen und Tabletten kann die Einnahme mit Wasser kombiniert werden. Damit die Heilwirkung zu 100 Prozent gewährleistet werden kann, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Alkohol, Kaugummi, Minze, Kaffee und Zahnpasta sollten unmittelbar vor und nach der Einnahme vermieden werden.
- Die Mundschleimhäute sollten vor der Einahme circa 15 Minuten frei sein von Alkohol, Getränken und Speisen sowie Nikotin.
- Vorsichtshalber nur Plastiklöffel beim Einnehmen des Arzneimittels benutzen, damit die Sicherheit der Wirkung gewährleistet ist.
- Während der Anwendung sollte der Kontakt mit Lacken, Benzin und Farben sowie mit ätherische Ölen, die besonders heftig riechen, vermieden werden.
Die Einnahme von Globuli Hypericum bei Kleinkindern und Neugeborenen erfolgt in der Regel so, dass man das Kügelchen einfach in die Wangentasche des Babys legt. Bei Tropfen gelingt die Einnahme über den Schnuller, der zuvor in die wässrige Lösung der Arznei getunkt wird oder das Mittel wird über die Trinkflasche verabreicht. Kinder unter 12 Monaten bekommen bei Bedarf ein Kügelchen, größere Kinder bis zu drei Kügelchen. Zu beachten ist hierbei, dass immer jeder Mensch ganz individuell behandelt werden muss, deshalb ist eine vorgegebene Dosierung nie allgemeingültig. Just darum ist die Absprache, bezüglich der Dosierung und Einnahme von Globuli Hypericum, mit einem kompetenten Facharzt zu empfehlen.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Arzneien der Schulmedizin wirken häufig dem Immunsystem entgegengesetzt, homöopathische Mittel kommen hingegen unterstützend zum Einsatz. Sie gelten als „energetische Arzneien“, denn sie wirken basierend auf dem Prinzip der Ähnlichkeit. Globuli Hypericum nimmt dem Immunsystem bzw. dem Körper keineswegs die Arbeit ab, sondern unterstützt den Körper in seinem Tun. Homöopathische Mittel aktivieren die Selbstheilungskräfte, die individuelle Lebenskraft. Es wird diesbezüglich von einer harmonischen Resonanz gesprochen. Die Wirkung von Hypericum bezieht sich auf die Haut, das Nervensystem und auf das Gemüt.
Globuli Hypericum sollten nur dann verwendet werden, wenn zur jeweiligen Symptomatik auch das entsprechende Erscheinungsbild passt. In homöopathischer Verdünnung ist das Mittel frei von Nebenwirkungen, dennoch sollte das Heilmittel in Absprache mit einem Fachmann bzw. einer Fachfrau eingenommen werden. Das homöopathische Mittel wird gezielt angewandt, um die Beschwerden zu neutralisieren und nicht bloß darum, die Erkrankung zu beeinflussen. Bleiben die Beschwerden aus, dann sollte grundsätzlich auch die Einnahme von Globuli Hypericum beendet werden.
Alternative Homöopathische Mittel
Staphisagria ist ein ähnliches wichtiges Mittel bei Verletzungen, vor allem nach operativen Eingriffen und bei Schnitt- und Stichverletzungen durch schneidende und scharfe Gegenstände.
Arnica ist ein bewährtes homöopathisches Mittel bei Quetschungen und Prellungen sowie bei Verletzungen durch einen Schlag oder nach einem Sturz mit heftigen Schmerzen.
Rhus toxicodendron kommt vor allem bei Nervenverletzungsbehandlungen in Betracht.
Ledum wird als bewährte Arznei bei der Behandlung von Tierbissen und Insektenstichen verabreicht.
Calendula gilt als wichtiges Wundmittel. Vor allem bei verschmutzten, nässenden oder eiternden Wunden sowie bei Verbrennungen und Blutungen wirkt Calendula effektiv. Der Einsatz erfolgt hauptsächlich zur Behandlung von Schnitt-, Riss-, Platz- und Schürfwunden.
Hintergrundinformationen
Legenden für die Namensgebung des Johanniskrautes sind mannigfach vorhanden. Zur Schmerzlinderung wird die Heilpflanze spätestens seit der Antike gezielt eingesetzt. Die Pflanzenbestandteile vom Echten Johanniskraut, wie die Blätter oder der Stiel, enthalten ein Mark, das harzig riecht. Die ovalen, länglichen Blätter sind durchsetzt mit Öldrüsen. Auf dem Boden der gelben, kleinen Blüten befinden sich Drüsen. Darin ist das Hypericin, der spezielle Farbstoff, enthalten, welcher bei Berührung die Gegenstände oder Haut rot färbt. Globuli Hypericum als Gabe, kann bei Bedarf bis zu viermal am Tag wiederholt werden, dabei sollte die Wirkung jeder Gabe abgewartet werden. Nur in Apotheken sind homöopathische Mittel als zuverlässige Arzneimittel erhältlich.
Echtes Johanniskraut gehört zur Familie der rund 450 Arten umfassenden Johanniskrautgewächse (Hypericaceae), Hypericum perforatum ist sein wissenschaftlicher Name. Volkstümlich nennt man es auch Herrgottsblut. Die Germanen verehrten es als Sonnensymbol und Lichtbringer, was nicht nur mit seiner Blütezeit zum Johannistag (24. Juni), sondern auch seiner dem Licht ähnlichen Wirkung auf das hormonelle System zusammenhängt. Wie Sonnen- und sonstiges Licht begünstigt Johanniskraut die Ausschüttung von Endorphinen und wirkt allein dadurch als Antidepressivum.
Hypericum Perforatum im Einsatz
Die Homöopathie wendet Hypericum perforatum als Tinktur gegen Entzündungen und Wunden an, was die Heilung beschleunigt. Auch Geschwüre im Mund und Akne können durch Hypericum perforatum wirksam bekämpft werden, ebenso kuriert eine Gehirnerschütterung besser aus. Schmerzhafte Stürze zum Beispiel auf das Steißbein und schmerzhafte Verletzungen durch Schnitte am Finger lassen sich gut mit Hypericum perforatum behandeln. Daneben wirkt es gegen Schock und Angst infolge von Unfällen und damit verbundenen Verletzungen, zudem bei Nervosität und Müdigkeit. Die antidepressive Wirkung wird traditionell diskutiert, teils bestritten und teils beschworen, was auch mit der Diskussion um chemische (vielfach sehr gefährliche) Antidepressiva zusammenhängt. Nachweislich und durch Meta-Studien belegt hilft Johanniskraut bei leichten Depressionen, wenn es gleichmäßig über lange Zeiträume aufgenommen wird, was zum Verlauf einer leichten bis mittleren Depression passt. Es ist als Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer vielen chemischen Präparaten überlegen und erhöht damit die Konzentration dieser essenziellen Botenstoffe an den Synapsen. Das funktioniert aber – anders als etwa der Einfluss von Licht – nicht auf Knopfdruck.
Leitsymptome für Hypericum perforatum
Hypericum perforatum hat sich beim Restless-legs-Syndrom, bei Bandscheibenvorfällen und bei Borreliose bewährt, bei Nervenentzündungen und Nervenschmerzen vor allem an Fingern und Zehen gilt es als homöopathisches Mittel der Wahl. Typische Leitsymptome sind:
- Prellungen und Stauchungen der Wirbelsäule
- schneidende und ziehende Schmerzen entlang der Nerven
- Depressionen
- Missempfindungen und Taubheitsgefühl
- große Berührungsempfindlichkeit
- Beschwerden infolge eines Unfalles, von Nervenverletzungen oder einer Entzündung
- Schwächegefühl in den Beinen
- Kopfschmerz und Benommenheit nach Gehirnerschütterung
Hypericum Perforatum (Johanniskraut) Das Echte Johanniskraut (im Volksmund auch Gewöhnliches Johanniskraut, Echtes-Johanniskraut, Tüpfel- oder Durchlöchertes Johanniskraut genannt) ist eine Pflanze aus der Familie der Hypericaceae. Für die Herstellung werden die geöffneten Blüten der Pflanze in Öl einlegt.
Das Herrgottsblut ist eine uralte Heilpflanze, die bereits seit dem Mittelalter in Europa für seine heilende Wirkung bekannt ist. Früher wurden dem Mittel magische Zauberkräfte nachgesagt, daher wird es auch manchmal noch als Hexenkraut oder Jageteufel bezeichnet. Johanniskraut ist heute eines der am häufigsten verabreichten Anti-Depressiva, es wirkt außerdem krampflösend und desinfizierend, hilft gegen Nervenverletzungen, Hautausschläge, Wunden und bei Unfall-Verletzungen. Hypericum Perforatum gibt ist in vielen verschiedenen Darreichungsformen erhältlich und kann z.B. als Tinktur auf Wunden und/oder entzündete Hautbereiche aufgetragen werden um die Wundheilung zu beschleunigen. Es hilft aber ebenso beim Auskurieren einer Gehirnerschütterung oder gegen schmerzhafte Verletzungen von Zehen und/oder Fingern, bzw. nach einem Sturz auf das Steißbein.
Verwendungsgebiete von Hypericum Perforatum
- deppresive Verstimmung
- Operation – Nervenschmerzen
- Nerven-Verletzung
- Wunden mit stechenden Schmerzen
- Verletzte Finger und Zehen
- Verletzungen an den Nerven
- Insektenstiche
- Verletzungen
- Neuralgien
- Ischias
- Nach Operationen
- Steissbein-Prellung
- Gehirnerschütterung
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
- schmerzhafte Schürfwunden
- Hautentzündungen
- Wundinfektionen
- Kopfwunden
- Schlaflosigkeit / Schlafstörungen
- Schnittwunden
- Stauchungen
- Risswunden
- Prellung von nervenreichem Gewebe
- eingequetschte Finger und/oder Zehen
- Durchfall
- Wunden
- Gürtelrose (durch ein Virus verursachter Hautausschlag)
- Rückenschmerzen
- Asthma bei Wetterumschwung
- Nagel-Versetzungen
- Schleundertrauma
- rasende Zahnschmerzen
- Zahnärztliche Behandlungen
- Verletzungen / Nervenverletzungen
- Platzwunden
- Kreuzschmerzen
- Trigeminus-Neuralgie (äußerst schmerzhaften Reizungs-Zustand im Gesicht)
- Stichwunden
- Risswunden / Quetschungen an der Zunge
- Quetschung von nervenreichem Gewebe
- Nervenschmerzen
- Impfreaktionen
- Tierbisse
- Schmerzen
- Verdauungsstörungen
- Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)
- Prellungen, Quetschungen
- Wundschmerzen
- Riss-Wunden
- Verbrennungen (auch Verbrühungen und /oder Sonnenbrand)
- Verletzungen allgemein
- Nervenverletzungen
- Quetsch-Wunden
- Knochenbrüche
- Lumbago (Hexenschuss)
- Verletzungen der Nerven
- Frauen (nach der Geburt) / geburtsbegleitend
Verbesserung bei
- mit dem Gesicht nach unten liegen
- still liegen
- den Kopf nach hinten beugen
Verschlimmerung bei
- Schock
- Feuchtigkeit
- Nebel
- Berührungen
- Erschütterungen
- Kälte
- Nassem und kaltem Wetter
- Feuchter Kälte
Symptome der Patient leidet an einer Stauchung oder Prellung der Wirbelsäule
-
- der Patient hat (schneidende, schießende oder ziehende) Schmerzen entlang der Nerven
- der Patient hat Depressionen
- der Patient hat ständig starke, stechende oder schießende Schmerzen (dazu Missempfindungen und/oder ein Taubheitsgefühl)
- der Patient ist sehr Berührungs-empfindlich
- Die Beschwerden treten als Folge eines Unfalles, einer Entzündung oder einer Nervenverletzungen auf
- der Patient hat ein Schwäche-Gefühl in den Beinen, kann nur unsicher gehen
- der Patient leidet unter Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Benommenheit nach einer Gehirnerschütterung
Eva Sabel meint
Beim Sammeln der Pflanzen bitte nicht mit dem giftigen Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) verwechseln.