Cocculus bewährt sich bei Schlafmangel, Reisekrankheit oder Jet-Lag und Schwindel. Es handelt sich um den Extrakt der Kockelskörner, den getrockneten Früchten des Cocculus-Strauches.
Diese Früchte sind rund mit einem Durchmesser von circa einem Zentimeter. Der Cocculus-Strauch wächst in Asien und gehört zu den Mondsamengewächsen, einer Lianenart. Die Pflanze ist durch enthaltene Alkaloide (Palmatine, Magnoflorine, Berberine, und Colunibamine) psychoaktiv. In früheren Zeiten verwendeten die Asiaten zerstoßene Kockelskörner auch zum Fischfang, was der Pflanze den englischen Namen „Fish Berries“ verlieh.
Anwendungsmöglichkeiten
Den medizinischen Wirkstoff der Cocculus Globuli bildet die indische Scheinmyrte (Anamitra cocculus), die auch Kockelspflanze oder Kockelskörnerstrauch genannt wird. Die in Südostasien heimische Schlingpflanze bildet rote Steinfrüchte aus, deren getrocknete Kerne als Basis für das homöopathische Mittel dienen.
Cocculus Globuli haben ein breites Wirkungsspektrum und werden aufgrund ihrer entspannenden, aufbauenden und entkrampfenden Wirkung vor allem bei Überreizungs- und Erschöpfungszuständen angewendet.
Solche Zustände können Stress- oder Sorgensituationen sein, in welche die Patienten durch anhaltende Schlaflosigkeit gelangen und die dann oftmals mit starker Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen einhergehen. Diese Symptome sind oftmals so charakteristisch, dass sich das Synonym des Cocculus-Menschen herausgebildet hat. Ein Cocculus-Mensch gilt als sehr hilf- und aufopferungsbereit, sorgt sich selten mehr um andere als um die eigene Gesundheit und ist sehr häufig unter der Gruppe derjenigen Menschen zu finden, die einen Angehörigen pflegen. Auch bei Ärzten und Krankenschwestern im Schichtdienst ist die Symptomatik vermehrt zu beobachten. Durch die ständige Sorge um das Wohlergehen der betreuten Person kommt es zu einer nervösen Dauerreizung und Schlafmangel, welche in einem immer größeren Erschöpfungszustand mit zu Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel und Zittern resultieren kann. Oftmals empfinden die Betroffenen ein allumfassendes Gefühl der Leere.
Des Weiteren kommt Cocculus Globuli für Frauen infrage, welche unter einer unregelmäßigen, verstärkten oder mit Krämpfen einhergehenden Regelblutung leiden. Auch bei der verbreiteten Reisekrankheit helfen die homöopathischen Mittel.
Auch bei hochsensiblen Menschen, die aufgrund der massiven Reizüberflutung anfällig für Kopfschmerzen, Migräne oder Schlafstörungen sind, kann das Mittel zum Einsatz kommen. Dies gilt sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder.
Dosierung und Einnahme
Da homöopathische Mittel im Allgemeinen gut verträglich sind und selten Nebenwirkungen haben, sind Sie für für alle Altersklassen und auch Schwangere und stillende Mütter geeignet. Vor der Anwendung von hohen Potenzen sollte jedoch ein Arzt, Homöopath oder Heilpraktiker konsultiert werden.
Die Einnahmedauer richtet sich nach Intensität und Dauer der Beschwerden. In der Regel sollte nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung eintreten und die Globuli können wieder abgesetzt werden. Sollte es hingegen zu einer Verschlechterung der Symptome kommen, sollte das Mittel nicht weiter eingenommen und ein Arzt zurate gezogen werden. Es wird davon abgeraten, mehr als ein homöopathisches Mittel gleichzeitig einzunehmen. Weiterhin ist die Einnahme von Globuli nicht als Ersatz für verordnete schulmedizinische Arzneimittel zu sehen, sondern allenfalls als unterstützende Maßnahme.
Für Einnahme selbst sollten die Globuli auf oder unter die Zunge bzw. in die Wangentasche gelegt und dort aufgelöst, jedoch nicht zerkaut werden. Für Babys oder Kleinkinder können die Globuli in Wasser aufgelöst und mit einer Pipette oder einem Plastiklöffel verabreicht werden.
Die Dosierung ist jeweils abhängig von der Potenz des homöopathischen Mittel: in der Regel nehmen Säuglinge bis 12 Monate ein Kügelchen, Kleinkinder bis 3 Jahre zwei Kügelchen ein. Ab dem 4. Lebensjahr können vier Globuli verabreicht werden.
Sollte die Einnahme auch nach der Gesundung fortgesetzt werden, können die anfänglichen Symptome zurückkehren. Diese „Spätverschlimmerung“ verschwindet jedoch in der Regel nach 3 bis 4 Wochen nach Absetzen des Mittels.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Durch die unterstützende Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln soll der Körper angeregt werden, selbst heilend auf Krankheitssymptome einzuwirken und die Beschwerden zu lindern. Der in den Globuli enthaltene medizinische Wirkstoff der Anamitra cocculus gilt dabei als toxische Substanz, die durch die darin enthaltenen Alkaloide direkt auf das zentrale Nervensystem wirkt. Aufgrund der hohen Verdünnung des Wirkstoffs wird die enthaltene Energie weiter verstärkt, wobei sich die Nebenwirkungen jedoch nahezu ausschließen lassen.
Vor allem bei den hohen Potenzen (ab C200, LM und Q) kann die unterstützende und anregende Wirkung in manchen Fällen sogar zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Die Symptomatik setzt oft wenige Tage nach der Erstgabe des Mittels ein. Daran lässt sich generell erst einmal ableiten, dass der Körper wie gewünscht auf die Einnahme reagiert. Sollte die Verschlechterung anhalten und Fieber auftreten, ist die Einnahme sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.
Alternative Homöopathische Mittel
Theridion curassavicum
Bei Symptomen wie Schlaflosigkeit, Schwindel, Angstzuständen kann alternativ dieses homöopathische Heilmittel angewendet werden. Der Wirkstoff wird aus der westindischen Feuerspinne gewonnen.
Argentum nitricum
Eine weitere Möglichkeit bei Unruhe und Angstzuständen bilden diese Globuli, deren Wirksamkeit sich aus dem natürlichen Salz Silbernitrat ableitet. ist ein farbloses Salz.
Tabacum
Der aus der Tabakpflanze gewonnene Wirkstoff soll bei Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Herzrhythmusstörungen helfen.
Hintergrundinformationen
Die indische Scheinmyrte kann bis zu 8 Meter hoch werden und wächst als Strauch in einigen Teilen Asiens. Neben Alkaloiden enthält die Pflanze den toxischen und entkrampfend wirkenden Bestandteil Pikrotoxin. Bei der Gabe dieses Wirkstoffs werden vermehrt Schweiß und Speichel produziert und es kommt zu einer deutlichen Senkung der Herzfrequenz bei erhöhtem Blutdruck. Bei einer Überdosierung können auch Krämpfe, Schwindel und Erbrechen auftreten. Weiterhin sind psychische Reaktion wie Erregungs- bis hin zu Angstzuständen zu beobachten.
Als Arznei- und homöopathisches Mittel eignet sich Cocculus besonders bei geistigen und körperlichen Beschwerden, die durch Sorgen und Kummer hervorgerufen werden. Auch bei allen Formen der Reisekrankheit und gegen Schlaflosigkeit führt das Mittel zu einer raschen Besserung. Typische Cocculus-Patienten sind Frauen und Kinder.
Kockelskörner wurden bereits im Mittelalter angewendet, allerdings nicht nur als Medizin gegen Läuse und Krätze, sondern auch als Fischköder. Die Körner wurden an die Fische verfüttert woraufhin das Pikrotoxin die Schwimmblase der Fische massiv entkrampfte. Diese kehren in Folge dessen ihre Bauchseite nach oben, trieben an der Wasseroberfläche und konnten leichter gefangen werden.
Cocculus im Einsatz
Cocculus kommt in niedrigen Potenzen bei Beschwerden auf Reisen zum Einsatz, er hilft auch gegen die klassische Seekrankheit und darüber hinaus gegen alle erdenklichen Arten von Übelkeit und Schwindel. Auch Krämpfe, speziell Magenkrämpfe, sind durch Cocculus gut zu lindern. Die Hauptanwendungsgebiete sind das Zentrale Nervensystem und der Parasympathikus, die peripheren Nerven und die Gefäßnerven, der Magen-Darm- Kanal, vegetative Zentren und der Uterus. Beschwerden können etwa Nackensteifheit, Trübsichtigkeit aufgrund enger Pupillen und Multiple Sklerose sein, ebenso Rückenschmerzen ganz allgemein, Nervosität und einer heißer, leerer Kopf. Personen, die sich auf Reisen erbrechen müssen, wenden Cocculus ebenso an wie Menschen mit knackenden Halswirbeln. Wenn Kopfschmerz mit einem Leeregefühl verbunden ist und schlimmer durch Vorwärtsbeugen wird, nutzen Sie die Substanzen des Cocculus, die Ihnen auch gegen die Folgen von Übernächtigung helfen. Frauen schätzen das homöopathische Mittel in der Schwangerschaft, zum Beispiel bei Schwangerschaftserbrechen, auch gegen Stress, Muskelschwäche, Muskelzittern und Verdauungsstörungen ist es wirksam. Bei Schlafbeschwerden und Morbus Meniere (Störungen des Gleichgewichtsorgans) hat es sich ebenfalls bewährt. Man schätzt in der Naturheilkunde Cocculus schon lange als eines der wichtigsten Anti-Stress-Heilmittel. Die Anwendung erfolgt typischerweise in den Potenzen D3 bis D6. Die Leiden der Betroffenen bessern sich im Sitzen, Liegen und durch Ausruhen, bei Wärme und in Ruhephasen. Angst hingegen, Bewegung, Erschütterung, Kälte und Lärm hingegen verschlimmern sie.
Leitsymptome von Cocculus
Das wohl wichtigste Leitsymptom für die Anwendung von Cocculus ist Übelkeit, begleitet von Schwindel, beides tritt beim Fliegen und Fahren auf. Des Weiteren werden durch die homöopathische Wissenschaft folgende Leitsymptome beschrieben:
- Abgeschlagenheit durch Schlafmangel
- Jetlag
- häufige Monatsblutungen von Frauen
- Überanstrengung, Sorgen und Trauer
- Geräusch-, Lärm- und Kälteempfindlichkeit
Die sogenannten Kockelskörner sind die getrockneten Früchte des Cocculus-Baums. Diese Früchte sind rund und haben einen Durchmesser von circa 1 Zentimeter.
Cocculus wird in niedriger Potenz häufig bei Reisekrankheiten angewandt, oder auch bei Seekrankheit, Übelkeit und/oder Schwindel: Der Wirkstoff des s mindert außerdem Krämpfe, zum Beispiel im Magen-Bereich. Zusätzlich ist es hilfreich zur Anwendung bei Übermüdung, übermäßiger Anstrengung und bei allgmeiner Schwäche.
Verwendungsgebiete von Cocculus Globuli
- Reiseübelkeit
- Schwindel
- Müdigkeit durch Zeitverschiebung
- Schlafmangel auf Reisen
Verbesserung bei
- bei Wärme
- Ausruhen
- Sitzen / Liegen
Verschlimmerung bei
- Fahren / Fliegen / Erschütterung
- Lärm
- Angstgefühlen
- Fliegen
- Kälte
- Schlafmangel
Symptome
- der Patient leidet unter Schwindel und Übelkeit (häufig bei Seereisen, Autofahren oder Fliegen
- der Patient verspürt Abgeschlagenheit/Müdigkeit durch Schlafstörungen
- der Patient leidet an Muskelschwäche nach Überanstrengung
- der Patient ist Geräusch-empfindlich oder leidet unter Ohrensausen (Tinnitus)
- der Patient ist empfindlich gegenüber Lärm, Erschütterungen und/oder kaltes Wetter
- der Patient verspürt vermehrt Beschwerden nach Sorgen, Zorn und/oder Trauer
- der Patient neigt zu vermehrter Schweißproduktion nach leichter Anstrengung
- der Patient ist oft erschöpft und nur wenig leistungsfähig
- der Patient ist mißmutig und erleidet oft Kopfschmerzen und Schwindelanfälle
Harald Gruhn meint
Unser Hund leidet unter der Reisekrankheit mit Angst, vermehrter Speichelbildung und Erbrechen.Frage ist Cocculus D6 das geeignete Mittel dagegen?
Wir halten uns im Winter in Spanien auf: würden Sie uns Schüssler-Salz auch nach Spanien schicken?????
Bitte um eine schnelle Antwort; es eilt wirklich.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Gruhn