Beim Ausgangsstoff von Calcium phosphoricum handelt es sich Kalziumphosphat, den häufigsten Mineralstoff im menschlichen Körper.
Die „Kalkschwefelleber“ ist Calciumsulfid (CaS), das unter Sauerstoffzufuhr zu Calciumsulfat CaSO4 oxidiert, einem bekannten Baustoff (unter anderem Gips)

Anwendungsmöglichkeiten
Gemäß dem homöopathischen Arzneimittelbild von Calcium phosphoricum werden die Symptome durch geistige Arbeit verursacht. Typischerweise sprechen Schulkinder mit Kopfschmerzen oder schlechter Leistungsfähigkeit durch geistige Arbeit gut auf eine Gabe von Calcium phosphoricum an. Patienten mit einer Calcium phosphoricum Konstitution ärgern sich häufig selbst über ihre schlechte Leistungsfähigkeit und reagieren oft mit dem inneren Wunsch, sich einer unangenehmen Situation so schnell wie möglich entziehen zu wollen. Auch allgemeine Streitigkeiten oder das Gefühl, in der Liebe enttäuscht worden zu sein, gehört zu den Anwendungsmöglichkeiten von Calcium phosphoricum. Betroffene haben auch oftmals das spontane Bedürfnis, eine mental belastende Situation zu verlassen, beispielsweise durch eine spontane Reise oder das Umgestalten der Wohnung. Schnell keimt in Calcium phosphoricum Patienten der Wunsch auf, neue Kontakte zu knüpfen oder sich neuen Herausforderungen zu stellen. Denn mit ihrem eigenen, gewohnten Umfeld sind Calcium phosphoricum Charaktere oft komplett unzufrieden, und das nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit den mit Menschen und der Umgebung. Der Charakter ist oft ruhelos und gereizt, das äußere Erscheinungsbild gekennzeichnet durch ein blasses Hautkolorit, nach außen hin oft groß, gleichzeitig aber dünn und zart.
Dosierung und Einnahme
In der Selbstmedikation mit Calcium phosphoricum wird das homöopathische Arzneimittel in Potenzen von D6 bis D12 empfohlen. Werden Kinder oder Schwangere behandelt, so sollte die homöopathische Arzneimittelbehandlung mit Calcium phosphoricum stets in Absprache mit einem Therapeuten erfolgen. Außerdem sollte die Therapie abgebrochen werden, wenn Symptome einer Erstverschlimmerung über Tage anhalten und keine Tendenz zur Verbesserung zeigen. Schulmedizinische Präparate sollten nie eigenmächtig abgesetzt oder durch ein homöopathisches Medikament ersetzt werden. In der Selbstmedikation sollten homöopathische Mittel immer nur einzeln und ein einziges Mal versucht werden. Trotz guter Verträglichkeit sollte Calcium phosphoricum in Hochpotenzen, also ab D30, LM oder Q, stets nur in Absprache mit einem qualifizierten und erfahrenen Homöopathen oder fachkundigen Arzt angewendet werden. Um die heilsame Wirkung nicht zu gefährden, kommt es auch auf die richtige Darreichungsform an. Ob also Globuli, Tropfen oder Tabletten zur Anwendung kommen, sollte ebenfalls in jedem Einzelfall mit dem Therapeuten abgesprochen werden.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Die Wirkungsweise von homöopathischen Arzneimitteln beruht auf dem Grundsatz Similia similibus curentur, also Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt. Im Falle des Arzneimittelbildes von Calcium phosphoricum werden also diejenigen Beschwerden, Symptome oder Befindlichkeitsstörungen homöopathisch behandelt, die in hohen Dosen selbst die entsprechenden Krankheitszeichen verursachen können. Durch das energetische Wirkprinzip der harmonischen Resonanz ist die Wirkung von klassisch-homöopathischen Arzneimitteln umso grundlegender und effektiver, je höher die gewählte Potenz ist. Patienten mit den entsprechenden Beschwerden des Arzneimittelbildes von Calcium phosphoricum berichten daher über langfristig tiefgreifende Veränderungen, Verbesserungen oder Heilungen ihrer Symptome und Krankheitszeichen. Bei hohen Potenzen ist also immer auch mit einer durchschlagenden Wirkung nicht nur auf den Körper, sondern auch auf Geist, Seele und Psyche zu rechnen. Die Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln ist daher eine echte Ganzheitstherapie, die den ganzen Menschen im Blick hat. Bei der Anwendung von Calcium phosphoricum kann es insbesondere bei Hochpotenzen zu sogenannten Erstverschlimmerungen kommen. Besonders bei Patienten mit chronischen Krankheitsbildern ist die Erstverschlimmerung nach einer Gabe von Calcium phosphoricum häufig. Spätestens bei einem Ausbleiben der ursprünglichen Symptome sollte die homöopathische Arzneimitteltherapie beendet werden.
Alternative Homöopathische Mittel
Eine ganze Reihe von homöopathischen Einzelmitteln weisen ähnliche Symptombilder oder Modalitäten auf wie Calcium phosphoricum. Diese Arzneimittel können daher als Ergebnis einer homöopathischen Repertorisation ergänzend appliziert werden. Eine Kombination von Calcium phosphoricum und Kieselerde, Silicea, empfiehlt sich bei unruhigen, dürren und blassen Charakteren bei zusätzlich bestehenden entzündlichen Erkrankungen und der Neigung, sich in geschlossenen Räumen wohler zu fühlen als draußen in der Kälte. Eine Kombination mit Sanicula aqua empfiehlt sich dann, wenn die Symptomatik häufig wechselt oder zusätzlich Verdauungsstörungen mit übel riechenden Ausscheidungen vorhanden sind. Syphilinum, eine sogenannte Nosode, ist bei Patienten aussichtsreich, deren Symptomatik sich in der warmen Jahreszeit verschlimmert und die selbst nicht an ihre Genesung glauben. Rhus toxicodendron, Giftsumach, richtet sich ebenfalls wie Calcium phosphoricum an Patienten mit depressiven Verstimmungen oder innerer Unruhe. Auch bei rheumatischen Beschwerdenbildern oder Sportverletzungen ist eine homöopathische Zusatzbehandlung mit Rhus toxicodendron in vielen Fällen hilfreich. Auch die Anwendungsgebiete von Tuberculinum bovinum und Calcium phosphoricum überschneiden sich. Eine Anwendung ist insbesondere dann aussichtsreich, wenn Patienten über juckende Ekzeme am ganzen Körper, vermehrte Infektneigung oder geschwollene Lymphknoten klagen.
Hintergrundinformationen
Calciumhydrogenphosphat ist ein Salz der Phosphorsäure und kommt in der Natur reichlich vor. Allerdings nicht als Reinstoff, sondern stets in Kombination und Begleitung mit anderen chemischen Verbindungen. Calcium phosphoricum zur homöopathischen Arzneimitteltherapie wird aus einer chemischen Reaktion von Phosphorsäure und Calciumhydroxid bei hohen Temperaturen hergestellt. Die Gewinnung von Calciumhydrogenphosphat aus Hirschgeweih ist dagegen heutzutage unüblich. Calciumhydrogenphosphat, als Ausgangssubstanz für die Herstellung homöopathischer Arzneimittel, hat darüber hinaus auch eine industrielle Verwendung. Die Lebensmittelindustrie verwendet es, um Kartoffelprodukte haltbarer zu machen oder Schmelzkäse cremiger werden zu lassen. Außerdem kann mit dem Stoff der Wassergehalt von Wurst oder Schinken erhöht werden. Patienten mit der homöopathischen Konstitution von Calcium phosphoricum verspüren daher ein starkes Verlangen nach geräucherten Fleischprodukten.
Für die Mittelwahl wichtige Symptome
Die Homöopathie orientiert sich am konkreten Befinden des Patienten und nicht an einem bestimmten Krankheitsbild. Anhand der vorliegenden Symptome wird dasjenige Mittel gewählt, welches die größte Übereinstimmung mit der tatsächlichen Symptomatik aufweist. Dabei werden alle aktuellen Symptome des gesamten Körpers und Gemütssymptome berücksichtigt.
Die folgenden Symptome sind für die Wahl von Calcium phosphoricum relevant:
Beschwerden entstehen infolge von…
- Arthritis
- Rheuma
- Zahnungsproblemen
- Skoliose
- chronischem Erschöpfungssyndrom
Leitsymptome
- steifer und schmerzender Nacken bei Zugluft
- Durchfall nach Verzehr von Obst und Speiseeis
- Unverträglichkeit von Milch und Milchprodukten, auch Muttermilch wird von Kindern nicht vertragen
- Verlangen nach Salzigem, geräucherten Speisen
- Kopfschmerzen in Folge geistiger Anstrengung
- verzögerte Zahnung
- langsam heilende Knochenbrüche
- schnelles Wachstum bei Kindern und damit einhergehend schmerzhafte Beschwerden
- langsame Entwicklung der Knochen
- dünner und hagerer, hoch aufgeschossener Körperbau
- nach kalten Getränken: grüner, schaumiger, spritzender und brennender Stuhl
- punktförmige Schmerzen am Ende der langen Knochen
- „Ameisenlaufen“ (Taubheit mit Kribbeln)
- kalte Extremitäten
- Wachstumsstörungen mit extremer Abmagerung
Beschwerden verschlimmern sich durch…
- Pubertät
- Wetterwechsel
- Zugluft
- Zahnung
- Flüssigkeitsverlust
- geistige Anstrengung
Beschwerden bessern sich durch…
- Sommer
- warme Getränke
- warmes und trockenes Raumklima
- Hinlegen
Gemütssymptome
- Unzufriedenheit
- mürrische Laune
- ständiges Wehklagen
- schnelles Einsetzen von Langeweile
- Reizbarkeit, welche durch Koffein verstärkt wird
- schneller Motivationsverlust
- Furcht vor Gewittern
- Angst im Dunkeln (Achluophobie)
Der typische Calcium phosphoricum Patient ist hoch gewachsen und eher mager. Er zeigt einen großen Ehrgeiz, ist aber schnell erschöpft und leidet unter Konzentrationsstörungen. Ihn plagt eine ständige innere Unruhe und er schwankt hinsichtlich seiner Wünsche. Auch sucht er ständig nach neuen Herausforderungen. Neue Kontakte findet er interessant, ist aber schnell gelangweilt und wird unzufrieden. In der Kindheit zeigen die Patienten immer einen guten Appetit. Charakteristisch ist ein später Fontanellenschluss sowie eine langsame Zahnung. Das Wachstum verläuft zuerst sehr langsam, bis es dann in der Pubertät zu einem regelrechten Längenschub kommt.
Weiterführende Informationen zu Calcium phosphoricum
Ein erwachsener Mensch hat etwa ein Kilogramm Kalzium in seinem Körper. Der größte Anteil, etwa 99 Prozent davon, befinden sich in den Knochen. Darüber hinaus ist Kalzium wichtig für die Zähne und es spielt auch eine Rolle bei der Blutgerinnung sowie dem Muskel- und Nervenstoffwechsel. Überwiegend findet man Kalzium in Verbindung mit anderen Elementen, zum Beispiel Phosphor, Silicium, Fluor und Kohlenstoff, also entsprechend als Kalziumphosphat, Kalziumsilikat, Kalziumfluorid und Kalziumcarbonat. Calcium phosphoricum, also das Kalziumphosphat, wird bei Entwicklungsstörungen der Knochen, bei Wachstumsschmerzen, Knochenbrüchen und Zahnungsproblemen, aber auch bei Nacken-, Rücken- oder Kopfschmerzen eingesetzt.
Calcium phosphoricum (Kalziumphosphat)
Kalzium ist der am meisten vorhandene Mineralstoff in unserem Körper. Bei einem Erwachsenen sind das ca. 1kg, die zu ca. 99% in den Knochen gespeichert sind. Aber Kalzium ist ebenfalls wichtiger Bestandteil der Zähne, bei der Blutgerinnung, reguliert die Herz- und Skelettmuskulatur sowie die Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen.
Kalzium kommt meist in Verbindung mit anderen Elementen vor und in der Homöopathie sind Calcium carbonicum, Calcium fluoricum, Calcium phosphoricum odere Calcium silicata die bekanntesten Vertreter. Gerade weil Kalzium ein wichtiger Bestandteil unserer Entwicklung von Knochen und Zähnen ist, spielt es eine besondere Rolle bei der Entwicklung von Kindern. So wundert es nicht, dass Calcium carbonicum speziell bei der Entwicklung von Säuglingen und Calcium phosphoricum bei Jugendlichen in der Pubertät eine besondere Rolle spielt.
Calcium phosphoricum kann das Mittel der Wahl sein u.a. bei Knochenentwicklungsstörungen, Wachstumsschmerzen, Problemen des Zahndurchbruchs, Knochenbrüchen aber auch Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen.
Das homöopathische Mittel wird aus dem Mineral (Kalziumsalz der Phosphorsäure) hergestellt, aus dem Niederschlag von Kalziumchlorid oder Kalziumacetatlösung mit Hilfe von Phosphorsäure oder Natriumphosphat.
Es wirkt insbesondere auf…
Die Ernährung von Knochen (Knochennähte/Epiphysen, Knochenhaut, Knorpel), Drüsen und Nerven,
den Bauchraum, Scheitel und Brustkorb.
…und kann zur Behandlung von folgenden Beschwerden in Frage kommen
• Schulkopfschmerzen bei Kindern
• Wachstumsschmerzen
• verzögerte oder schwierige Zahnung
• verzögerter Fontanellenschluss
• Bauchschmerzen bei Kindern mit oder ohne Durchfall
• Arthritis
• Rheuma
• Muskelkrämpfe (nächtlich)
• Durchfall
• Karpaltunnelsyndrom
• Rückenschmerzen
• Nackenschmerzen
• Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)
• chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)
Für die Wahl von Calcium phosphoricum ist das Auftreten folgender Symptome wichtig
Leitsymptome
• rapide Abmagerung mit Wachstumsstörungen
• Kälte der Extremitäten
• Taubheitsgefühl und Kribbeln (Ameisenlaufen)
• punktförmige Schmerzen an den Enden der langen Knochen
• grüne, schaumige, spritzende, brennende Stühle nach kalten Getränken
• dünne, hagere, hoch aufgeschossene Personen
• verzögerte Knochenentwicklung
• Kinder, die zu schnell wachsen mit schmerzhaften Beschwerden
• langsame Heilung von Knochenbrüchen
• verzögerte Zahnung
• Kopfschmerzen durch geistige Anstrengung
• Verlangen nach geräucherten Speisen, Salz
• Unverträglichkeit von Milch, sogar Muttermilch
• Obst und Speiseeis können Durchfall verursachen
• Schmerzen und Steifheit im Nacken, ausgelöst durch Zugluft
• geistige Erschöpfung durch Sprechen
Beschwerden verschlimmern sich …
• bei Wetterwechsel
• durch Zugluft
• zur Zeit der Schneeschmelze (Kälte, Nässe)
• durch Zahnung
• geistige Anstrengung
• Flüssigkeitsverluste
• in der Pubertät
Beschwerden bessern sich durch…
• hinlegen
• Sommer
• warme Getränke
• warme, trockene Atmosphäre
Gemütsymptome
• mürrisch und unzufrieden, beklagt sich ständig
• schnell gelangweilt
• Furcht vor Gewittern, Angst im Dunkeln
• Reizbarkeit, die durch Kaffee schlimmer wird
• Motivationsverlust wegen geringer Energie
Substanz
Calcium phosphoricum kennen wir auch von den Schüssler-Salzen. Die Nr.2 ist ein bewährtes Mittel bei Muskelkrämpfen, Wachstumsschmerzen, nervösen Beschwerden oder Zahnschmelzdefekten angezeigt. Die Wirkung und Anwendung der Schüssler-Salze ist allerdings von den homöopathischen Mitteln klar abzugrenzen.
Ansonsten findet es allgemein Verwendung in Düngemitteln, als Säuerungsmittel in Backpulver, im Tierfutter, bei der Herstellung von Glas, Porzellan, Lacken oder in Implantaten (Zahnmedizin, Orthopädie).
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