Beim Ausgangsstoff von Berberis vulgaris handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Berberitzengewächse.
Für die Mittelwahl wichtige Symptome
Die Homöopathie orientiert sich am Befinden des Patienten und nicht an einem bestimmten Krankheitsbild. Anhand der vorliegenden Symptome wird dasjenige Mittel gewählt, welches die größte Übereinstimmung mit der tatsächlichen Symptomatik aufweist. Dabei werden alle vorliegenden Symptome des gesamten Körpers, einschließlich der Gemütssymptome berücksichtigt.
Die folgenden Symptome sind für die Wahl von Berberis vulgaris relevant:
Beschwerden entstehen infolge von…
- Bluthochdruck
- Depressionen
- Migräne
Leitsymptome
- äußeres Taubheitsgefühl
- Unempfindlichkeit gegenüber Kälte oder Hitze
- brennende, stechende, wechselnde und ausstrahlende Schmerzen
- starke Kälteempfindlichkeit
- starker Durst
- Mundtrockenheit
- trockene Schleimhäute (zum Beispiel Mund, Scheide)
- Neigung zu Schweißausbrüchen
- starker Harndrang mit brennenden Schmerzen, welche in Hüfte, Rücken und Beine ausstrahlen
- Schmerzen mit Taubheitsgefühl, Steifheit, Lahmheit, Schmerzen strahlen nach unten aus
- leichter, wenig erholsamer Schlaf, häufiges Erwachen in der Zeit von 2 bis 4 Uhr
- morgendliche Müdigkeit, als hätte man nicht geschlafen
- spärliche Regelblutung mit Schmerzen am Anus und in der Scheide (stechend, brennend)
- das Gefühl, als sei der Kopf vergrößert
- Dinge erscheinen größer, als sie sind
- Beschwerden treten hauptsächlich auf der linken Seite auf
Beschwerden verschlimmern sich durch…
- hartes Auftreten
- Erschütterung
- Ermüdung
- Urinieren
- Aufstehen aus dem Sitzen
Beschwerden bessern sich durch…
- Bewegung bei Schmerzen
- Ruhe
Gemütssymptome
- Niedergeschlagenheit
- Erschöpfung
- Gleichgültigkeit
- wenig Durchhaltevermögen, wenig Widerstandskraft, sogenannte „Lebemenschen“
- Probleme, sich in der Rolle als Frau oder Mutter zurechtzufinden
- eher schweigsam
- Probleme beim Denken und geistiger Arbeit
Der typische Berberis vulgaris Patient zeigt ständig Anzeichen von Erschöpfung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Seine Gesichtsfarbe ist blass oder blass-grau, oft hat er dunkle Augenringe. Er klagt darüber, dass sein Kopf sich wie von einem fest sitzenden Helm eingeengt anfühlt. Außerdem treten häufig stechende Rückenschmerzen auf, die tief sitzen, sowie ein Druckgefühl im Oberbauch. Zusätzlich findet man häufig Hämorrhoiden und Analfisteln. Seine Haut zeigt Ekzeme, juckt stark, während die Schleimhäute stets ausgetrocknet sind.
Weiterführende Informationen zu Berberis vulgaris
Die Stäucher von Berberis vulgaris, auch gewöhnliche Berberitze genannt, werden bis zu drei Meter hoch und finden sich in Europa, aber auch in Asien oder Südamerika. Alle Teile der Pflanze enthalten giftige Substanzen, vor allem Berberin, welches bei Genuss Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslöst. Auch zu einer Nierenreizung oder -entzündung kann es kommen. Bei Beschwerden, welche mit Schmerzen einhergehen, sich schnell verändern und sich zum Teil ins Gegenteil verkehren (von Appetitlosigkeit zu Heißhunger) wird Berberis vulgaris gern eingesetzt. Häufig sind Verdauungsorgane, Organe des Urogenitaltraktes oder die Gelenke betroffen. Für die Herstellung der Globuli verwendet man frische junge Wurzeln.
Berberis vulgaris (gewöhnliche Berberitze, Sauerdorn)
Berberis vulgaris gehört zur Familie der Berberidacae (Berberitzengewächse), aus der auch bekannte homöopathische Mittel hervorgegangen sind wie Berberis aquifolium, Caulophyllum thalicroides und Podophyllum peltatum. Die 1-3 m hohen sommergrünen Sträucher sind hauptsächlich in Europa, Südamerika und Asien zu finden.
Alle Pflanzenteile, bis auf die reifen Beeren, enthalten giftige Alkaloide (hauptsächlich Berberin). Bei Genuß der giftigen Pflanzenteile kann es zu Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall, sowie zu einer Reizung und Entzündung der Nieren kommen.
Der Pflanzenname geht auf das arabische Wort für Frucht berberys zurück. Die gelb blühende Pflanze wächst gerne auf steinigem, harten Kiesboden und ihre Blätter sind mit Dornen besetzt.
Für eine homöopathische Behandlung kommt Berberis immer dann in Frage, wenn es sich um Beschwerden oder Schmerzen handelt, die sich schnell verändern (z.B. Appetitlosigkeit wechselt zu Hunger), von einer Körperregion in eine andere ausstrahlen oder wandern. Das Mittel findet meist Anwendung bei Beschwerden im Bereich der Verdauungsorgane, des Urogenitaltraktes und der Gelenke.
Das homöopathische Mittel wird aus den frischen, jungen Wurzeln hergestellt.
Es wirkt insbesondere auf…
die Schleimhäute (insbesondere des Urogenitaltraktes) sowie auf Nieren, Harnwege und Blase,
Leber, Lumbalregion (unterer Rücken), Gelenke, Hoden und Samenstränge.
…und kann zur Behandlung von folgenden Beschwerden in Frage kommen
• Arthritis
• Gicht
• Rheuma
• Nierensteine
• Nierenkolik (meist linkseitig)
• Nierenbeckenentzündung
• Gallenkolik
• Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
• Blasenentzündung (Zystitis)
• Risse um den Anus (Analfissuren)
• Rückenschmerzen (unterer Rücken)
• Ischiasbeschwerden
Für die Wahl von Berberis ist das Auftreten folgender Symptome wichtig
Leitsymptome
• stechende, brennende, rasch wechselnde und ausstrahlende Schmerzen
• rasch wechselnde und sich verändernde Beschwerden
• große Kälteempfindlichkeit
• äußeres Taubheitsgefühl, unempfindlich gegen Hitze oder Kälte
• trockene Schleimhäute (z.B. Mund, Scheide) verbunden mit Neigung zu Schweißausbruch
• heftiger Harndrang und brennende Schmerzen, die in Rücken, Hüfte und Beine ausstrahlen
• Schmerzen verbunden mit Taubheitsgefühl, Lahmheit und Steifheit, strahlen nach unten aus
• starker Durst mit trockenem Mund
• leichter, unerquicklicher Schlaf mit häufigem Erwachen zwischen 2 und 4 Uhr
• Gefühl, als sei der Kopf vergrößert
• Müdigkeit beim Erwachen, als ob man nicht geschlafen hätte
• Regelblutung spärlich mit stechenden, brennenden Schmerzen am Anus und in der Scheide
• Beschwerden sind hauptsächlich linkseitig
• Dinge erscheinen größer als sie tatsächlich sind
Beschwerden verschlimmern sich …
• durch Erschütterung
• hartes Auftreten
• vom Aufstehen im Sitzen
• beim Urinieren
• bei Ermüdung
Beschwerden bessern sich durch…
• Ruhe
• Bewegung (bei Schmerzen)
Gemütsymptome
• denken und geistige Arbeit fällt schwer
• schweigsam
• Probleme mit der Rolle als Frau und Mutter
• „Lebemenschen“ mit wenig Durchhaltevermögen und Widerstandskraft
• niedergeschlagen, erschöpft und gleichgültig
Substanz
Der Hauptbestandteil von Berberis ist das Alkaloid Berberin, welches giftig ist sowie antibakterielle und fiebersenkende Eigenschaften besitzt. Weiterhin werden den Alkaloiden in Berberis auch Krebs hemmende Wirkungen nachgesagt. Das Alkaloid stimuliert die weißen Blutkörperchen (insbesondere die Makrophagen), wodurch das Abtöten von Tumorzellen unterstützt wird. Die gesteigerte Makrophagentätigkeit ist auch der Grund für die antibiotische Wirkung des Berberins, insbesondere gegen bestimmte Bakterien und Pilze. Weiterhin verbessert es die Blutzufuhr der Milz, wodurch eine verbesserte Blutfilterung und damit auch –reinigung möglich ist. Das Alkaloid zeigt sich ebenfalls recht wirksam bei der Behandlung von akuten Magen-Darm-Infekten, wie z.B. Reisedurchfall.
Die Giftwirkung der Pflanze ist nicht tödlich und so wurde und wird die Pflanze zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Ein Aufguss aus der getrockneten Rinde fördert beispielsweise die Gallensaftsekretion und kann hilfreich bei Leberbeschwerden sein.
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