Die Ausgangsstoffe homöopathischer Mittel entstammen Tieren, Pflanzen, Mineralien, Metallen oder aus krankhaften Absonderungen und Geweben (die sog. Nosoden) und auch Substanzen wie Röntgenstrahlen, Mondlicht oder Meerwasser werden inzwischen zur Behandlung von Krankheiten nach den Kriterien der Ähnlichkeit verabreicht.
Viele Arzneimittel werden heute als homöopathisch bezeichnet, ohne dies tatsächlich zu sein. Tatsächlich ist ein Arzneimittel homöopathisch, wenn
- es sich um ein Einzelmittel handelt (keine Kombinationen verschiedener Substanzen in einem Arzneimittel);
- die Gabe des Einzelmittels gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip geschieht;
- das Mittel in der kleinstmöglichen Dosis und in potenzierter Form eingenommen wird;
- das Mittel gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip verabreicht wird;
Zur Veranschaulichung: die Arzneisubstanz Natrium sulphuricum/Natriumsulphat (Glaubersalz) hat ein völlig unterschiedliches Wirkspektrum, je nachdem ob es schulmedizinisch, biochemisch (als Schüsslersalz) oder homöopathisch eingesetzt wird.
Medizinisch verwendet man Glaubersalz als Abführmittel bei Verstopfung. Es wird in unverdünnter Form (also nicht potenziert) eingenommen, um den Darm zu entleeren. Das Mittel wird so lange gegeben, bis der Darm komplett entleert ist. Das Mittel wird nach rein organischen Gesichtspunkten verabreicht.
Als Schüsslersalz wird Natrium sulphuricum (die Nr. 10) zwar potenziert eingenommen, der Grund der Potenzierung beruht aber darauf, daß es in dieser Form eher für den Zellstoffwechsel verfügbar ist. Schüsslersalze werden eingenommen, um einen zellulären Mangel bestimmter Mineralstoffe zu beseitigen. Das Mittel wird u.a. zur Ausleitung von Schlacken und Giftstoffen über den Darm, zur Unterstützung des Stoffwechsels von Bauchspeicheldrüse, Leber und Galle eingesetzt. Das Mittel wird verabreicht gemäß Anamnese und Antlitzdiagnostik. Typischerweise wird es in der D6 verabreicht und solange eingenommen, bis die Beschwerden verschwinden bzw. die Mineralstoffmängel beseitigt sind.
Homöopathisch wird Natrium sulphuricum verabreicht, wenn das Symptomenbild des Erkrankten auf körperlich, emotionaler und geistiger Ebene der Symptomengesamtheit des Arzneimittelbildes am ähnlichsten ist. Das Mittel wirkt auf Beschwerden am Hinterkopf, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Darm und Brust wenn die Ähnlichkeit gegeben ist. Das Mittel kann – je nach Beschwerde und Empfindlichkeit des Erkrankten – in unterschiedlichen Potenzen gegeben werden. Eingenommen wird die kleinstmögliche Dosis zur Stärkung der Lebenskraft und zur Mobilisierung der Selbstheilungskräfte.
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