Die lateinische Bezeichnung für Zink ist „Zincum Metallicum“ Diese Globuli werden bei Rast- und Ruhelosigkeit, Schlafstörung, Nervosität und/oder Verspannung angewandt.
Als Zincum metallicum wird ein homöopathisches Arzneimittel bezeichnet, das dem Element Zink entstammt. Es gehört den metallischen Verbindungen des Periodensystems an. Der menschliche Organismus benötigt Zink als lebenswichtiges Spurenelement. So stellt Zink das bedeutendste Element des Abwehrsystems dar und ist wichtig für das Wachsen und Heranreifen sämtlicher Körperzellen. Gesundheitsexperten empfehlen Zink, um Infekten vorzubeugen oder sie zu behandeln.
Die Homöopathie beschränkt sich bei der Anwendung von Zink jedoch nicht nur auf grippale Infekte, sondern nutzt das Spurenelement auch für Leiden des Nervensystems. Homöopathische Studien ergaben eine erschöpfende und toxische Wirkung des Zincum metallicum auf Gehirn und Nerven. Da die Homöopathie auf dem Ähnlichkeitsprinzip beruht, eignet sich das Element ausgezeichnet zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems und der Psyche. Besonders bewährt haben sich Zincum metallicum Globuli bei Angststörungen. Von einer Selbstbehandlung wird allerdings abgeraten, sodass die Hilfe eines erfahrenen Fachmanns erforderlich ist. Eine weitere Wirksamkeit wird Zincum metallicum bei nervösen Zuständen an Armen und Beinen zugeschrieben. Als klassische Indikationen gelten Muskelkrämpfe und Muskelzittern. Auch in diesem Fall ist eine fachkundige Betreuung sinnvoll. Wird Zincum metallicum nämlich unsachgemäß verabreicht, droht eine Verschlimmerung des Leidens. Weitere Anwendungsgebiete der Globuli sind körperliche Schwäche und ausgeprägte Erschöpfung. Diese Beschwerden lassen sich auch durch eine Selbsttherapie behandeln.
Anwendungsmöglichkeiten
Zincum metallicum eignet sich besonders für Menschen, die sich schwach und erschöpft fühlen. Sie fallen durch eine blasse und trockene Haut auf. Außerdem hängen ihre Augenlider herunter, wodurch sie sehr müde wirken. Zincum-metallicum-Patienten gelten als schreckhaft und ängstlich. Meist ziehen sie sich zurück, weswegen sie andere Menschen für kühl oder desinteressiert halten. Nicht selten leiden die Betroffenen unter unverarbeiteten Traumen. Weil sie mit ihrem Kummer nicht fertig werden, neigen sie zu Pessimismus und denken häufig an das Sterben. Oftmals leiden Zincum-metallicum-Patienten unter Zuckungen am ganzen Körper. Besonders betroffen sind die Beine, die kribbeln oder sich taub anfühlen. Vor allem in der Nacht sind die Beschwerden am stärksten ausgeprägt. Füße und Hände leiden unter Schweißausbrüchen und am ganzen Körper machen sich brennende Nervenschmerzen bemerkbar. Auch Kopfschmerzen und Sehstörungen sind keine Seltenheit.
Zincum metallicum kann auch bei Kindern zur Anwendung kommen. Die betroffenen Kinder fallen durch starke Müdigkeit auf, sodass sie freiwillig zu Bett gehen. Allerdings können sie dort nicht einschlafen und leiden unter Unruhe in den Beinen. So lassen sich die Beine nicht unter Kontrolle bekommen und es treten Muskelzuckungen in den Nachtstunden auf. Manchmal schreit das Kind aufgrund eines Schocks in den Beinen plötzlich laut auf. Weil es nachts nicht zur Ruhe kommt, wirkt es bei Tage übermüdet und kann nur langsam auf Aufforderungen reagieren. Ferner zeigen sich bei ihnen häufig Kinderkrankheiten, an denen die Haut beteiligt ist. Oftmals treten Hautausschläge oder Kopfschmerzen auf.
Aber auch Babys können von Zincum metallicum Globuli profitieren. Zu ihren Auffälligkeiten zählen ein langsames Wachstum sowie eine verzögerte Entwicklung. Körpergröße und Gewicht steigen nur allmählich an. Ebenso zeigen sich Verzögerungen beim Durchbruch der Zähne. Auffällig wird die langsame Entwicklung bei Kleinkindern ab dem ersten Lebensjahr. So erlernen sie das Sprechen und Laufen erst sehr spät. Beim Denken reagieren sie träge und schwerfällig.
Bei Zincum-metallicum-Patienten bessern sich die Beschwerden, wenn die Betroffenen sich bewegen. Auch frische Luft, harter Druck sowie das fließende Ausscheiden von Urin oder Stuhl können eine Linderung der Symptome erzielen. Zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommt es häufig durch den Genuss von Wein. So vertragen die Patienten keinerlei Wein. Verschlechterungen des Zustands sind außerdem durch Geräusche oder Hautberührungen möglich. Am schlimmsten leiden die Betroffenen zwischen 17 und 18 Uhr.
Dosierung und Einnahme
Zincum metallicum Globuli sind für sämtliche Altersstufen geeignet. Gelangen höhere Potenzen zum Einsatz, muss eine Beratung durch einen Homöopathen oder Arzt stattfinden. Als beste Dosierung für eine Selbstmedikation gelten die Potenzen D6 bis D12. Bei der Therapie von Kindern und schwangeren Frauen empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Kinder- oder Frauenarzt. Die Selbstbehandlung sollte sich stets nur auf ein einziges Homöopathikum beschränken.
Säuglinge unter einem Jahr erhalten jeweils ein Zincum metallicum Globuli. Bei Kindern ab zwei Jahren kann die Dosis auf zwei Kügelchen ansteigen. Kleinkinder erhalten drei Globuli. Bei Säuglingen platziert man die Globuli innerhalb der Wangentasche. Erwachsene Patienten verwenden für die Darreichung der Globuli einen Plastiklöffel. Nach der Einnahme zergeht das Kügelchen im Mund von selbst. Als Alternative kommt auch das Auflösen der Globuli in einem Glas Wasser in Betracht. Dieses wird anschließend ausgetrunken.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Das Ähnlichkeitsprinzip bildet die Grundlage der Wirkung von Zincum metallicum. Die energetischen Arzneimittel der Homöopathie unterscheiden sich von den allopathischen Medikamenten der Schulmedizin darin, dass sie sich dem Immunsystem des Menschen nicht entgegenstellen, sondern es in seinen natürlichen Effekten unterstützen. Wichtig ist dazu ein Reiz, der Parallelen zu den Beschwerden, die es zu behandeln gilt, aufweist. Dadurch lassen sich die Selbstheilungskräfte stimulieren, sodass die Natur den Beschwerden entgegenwirken kann. Unerwünschte Nebenwirkungen sind durch die Einnahme von Zincum metallicum Globuli normalerweise nicht zu befürchten. Bei Hochpotenzen kann allerdings mitunter eine Erstverschlimmerung der Symptome eintreten. Diese ist jedoch zumeist nur von vorübergehender Dauer und gilt als Anzeichen für die positive Wirkung des Homöopathikums.
Alternative Homöopathische Mittel
Als mögliches alternatives homöopathisches Mittel zu Zincum metallicum gilt Ignatia. Dabei leiden die Ignatia-Patienten unter ähnlichen Beschwerden wie Zincum-metallicum-Patienten. So reagieren sie verwirrt und nervös. Außerdem sind sie von starken Zuckungen ihrer Gliedmaßen betroffen. Der Unterschied zu den Zincum-metallicum-Patienten besteht jedoch darin, dass die Symptome durch emotionalen Stress verursacht werden. Ignatia-Patienten leiden zudem unter permanenten Stimmungsschwankungen. Außerdem reagieren sie schnell verletzt und wollen keinerlei Kritik hören.
Hintergrundinformationen
Zink zählt zu den essentiellen Spurenelementen des menschlichen Körpers. Daher muss es Tag für Tag über die Nahrung aufgenommen werden. Über einen hohen Gehalt an Zink verfügen tierische Nahrungsmittel wie zum Beispiel Austern. Rund 13 Prozent aller Menschen leiden unter Zinkmangel. Bemerkbar macht er sich durch Anzeichen wie Immundefizite, eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte wie Erkältungen, Haarausfall sowie eine spröde, trockene Haut.
Eine wichtige Rolle spielt Zink beim Heranreifen sämtlicher Körperzellen. Von einem Zinkmangel sind besonders Zellpopulationen betroffen, bei denen eine rasche Vermehrung nötig ist, wie Zellen des Abwehrsystems, Hautzellen und Haarzellen. Weil Zink für das Immunsystem derart wichtig ist, lässt sich einem Zinkmangel durch die Zufuhr von Zinkpräparaten vorbeugen. Sogar bereits eingetretene grippale Infekte kann das Zink wirksam bekämpfen, was sich durch mehrere Studien nachweisen ließ. Aus diesem Grund gilt eine zinkreiche Ernährung als wichtig. Allerdings kann sich ein Übermaß an Zink ebenso schädlich auswirken wie Zinkmangel.
Außerdem ist es hilfreich bei Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwäche. Zincum metallicum hat eine besonders gute Auswirkung auf Augen, die Magen-Darm-Region, das Herz und die Gefäße, sowie auf das zentrale Nervensystem. Zincum metallicum passt besonders gut zu unruhigen Menschen die ständig mit Armen und Beinen zappeln und sie nicht ruhig halten können (auch nicht im Schlaf). Sie neigen oft zu Krämpfen, und haben häufig ein starkes Verlangen nach Sex. Ein auffälliges Indiz für die mögliche Anwendung von Zink ist, das Auftreten der Beschwerden nach einer Hirnhaut-Entzündung, nach einem Schock oder einem unterdrückten Hautausschlag.
Verwendungsgebiete von Zincum Matallicum Globuli
- Nervosität / schwache Nerven
- Unruhe / restless legs
- Schlafstörungen / Schlaflosigkeit
- Schwindelgefühl
- Gedächtnisschwäche
- Neuralgien
- Krampfadern
- Krampf-Anfälle (besonders bei Kindern)
- Muskelzuckungen / verspannte Muskulatur
- Harn-Inkontinenz (Blasenschmerzen)
- Ischias
- Parkinson
- Bindehautentzündung
- Kopfschmerzen (an der Nasenwurzel bei Brillenträgern)
- Sodbrennen (nach Süßigkeiten)
Verbesserung bei
- Bewegung
Verschlimmerung bei
- emotionale oder körperliche Erschöpfung
- unterdrückten Hautausschlag
- Wein
- geistige Anstrengung
- Essen
- Licht
Symptome
- der Patient hat eine trockene Haut
- der Patient leidet unter Juckreiz an wechselnden Stellen
- der Patient ist Geruchsempfindlichkeit
- der Patient leidet an Nervosität / Aufgeregtheit
- der Patient hat schwankende Emotionen
- der Patient leidet unter Benommenheit
- der Patient hat Gedächtnisschwäche
- der Patient leidet unter Schlaflosigkeit
- der Patient leidet an Zuckungen der Glieder / zittert
- der Patient hat Angst vor Dunkelheit / Gespenstern
- der Patient mag kein Geschwätz Anderer
- der Patient ist Geräusch-empfindlich (erschrickt sich)
- der Patient knirscht mit den Zähnen, spricht im Schlaf, rollt den Kopf und schreit im Schlaf
- der Patient ist tagsüber müde, kann aber nachts nicht schlafen
- der Patient schielt oder rollt die Augen (hat einen müden, verspannten Nacken)
- der Patient spürt Brennen entlang der Wirbelsäule
- der Patient knackt beim gehen im Kreuz
- der Patient hat Rückenschmerzen beim Sitzen, kann Füße nicht still halten
- der Patient kann nicht ruhig sitzen, zappelt mit Armen und Beinen
- der Patient verliert Harn beim Gehen, kann nur im Sitzen Wasser-lassen
- der Patient leidet unter Muskel-Zuckungen
- die Muskeln sind wegen halbseitiger Lähmung einseitig verspannt oder schlaff
- der Patient leidet an sauer riechendem, starkem Fuß- und Handschweiß
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