Wie kann man fiebernde Kinder begleiten? | Globuliwelt https://www.globuliwelt.de Die heilende Kraft der Natur Thu, 05 Oct 2017 12:38:49 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 https://www.globuliwelt.de/wp-content/uploads/globuliwelt-favicon.png Wie kann man fiebernde Kinder begleiten? | Globuliwelt https://www.globuliwelt.de 32 32 Fieber: Ausdruck gut funktionierender Selbstheilungskräfte https://www.globuliwelt.de/fieber-ausdruck-gut-funktionierender-selbstheilungskraefte/ https://www.globuliwelt.de/fieber-ausdruck-gut-funktionierender-selbstheilungskraefte/#respond Tue, 21 Mar 2017 01:12:27 +0000 https://globuliwelt.de//?p=8893 Fieber ist keine Krankheit, sondern zeigt die Fähigkeit des Organismus, sich mit Fremdeinflüssen auseinander zu setzen. Kinder entwickeln oft aus völlig gesundem Zustand heraus plötzlich hohes Fieber.

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Fieber: Ausdruck gut funktionierender Selbstheilungskräfte

krankes MädchenFieber ist keine Krankheit, sondern zeigt die Fähigkeit des Organismus, sich mit Fremdeinflüssen auseinander zu setzen. Kinder entwickeln oft aus völlig gesundem Zustand heraus plötzlich hohes Fieber. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Oft tritt es infolge von körperlicher oder emotionaler Überforderung auf und der Körper zieht die „Notbremse“, um durch Ruhe und Rückzug wieder in den Ausgleich zu kommen oder der Körper muss sich tatsächlich gegen eingedrungene Krankheitserreger oder auftretende Entzündungssituationen zur Wehr setzen. Hier bildet Fieber ein notwendiges und der Gesundheit langfristig dienendes Immuntraining.

Was ist Fieber?

Unter Normalbedingungen haben wir eine Körpertemperatur zwischen 36 und 37°C. Von erhöhter Temperatur spricht man zwischen 37 und 38 Grad, ab 38 Grad dann von Fieber und hohes Fieber liegt zwischen 39 und 40°C. Unsere Körpertemperatur wird über ein Regulationszentrum in Gehirn gesteuert. Ständig gehen dort Informationen aus dem Körperinneren, dem Rückenmark und der Haut ein und bei Ungleichgewichten reagieren wir mit Frieren oder Schwitzen. Bekommt das Gehirn nun die Information, dass beispielsweise über den Mund-Rachen-Raum Bakterien oder Viren in den Organismus eingedrungen sind, wird im Gehirn die Sollwert-Temperatur höher gesetzt. Verantwortlich dafür sind in diesem Fall die von den Fremderregern freigesetzten sog. Pyrogene. Um die höher angesetzte Temperatur zu erreichen, muss der Körper nun alle Anstrengung auf Wärmegewinnung konzentrieren. Das äußert sich in kalten Füssen, Gänsehaut (Hautporen ziehen sich zusammen, um Wärmeverlust zu vermeiden) sowie durch das Muskelzucken beim Schüttelfrost und Zähneklappern.

Wozu braucht unser Körper Fieber?

Unser Körper produziert Fieber, um Abwehrprozesse optimal gestalten zu können. Mit jedem Grad Erhöhung der Körpertemperatur steigt die Pulsfrequenz, beschleunigt sich der Blutumlauf, werden mehr weiße Blutkörperchen zur Abwehr gebildet. Fremdkeime (Bakterien, Pilze, Viren) fühlen sich zunehmend unwohl und ihre Überlebenschancen sinken. Die Abwehr im Organismus läuft am besten bei einer Körpertemperatur zwischen 39 und 40°C.

Wie ist der übliche Fieberverlauf?

Es beginnt mit einem trockenen Anstieg der Körpertemperatur. Bei Kleinkindern tritt manchmal Erbrechen auf. Ansonsten wird die Verdauungstätigkeit auf ein Minimum heruntergefahren. Der Körper konzentriert sich ganz auf die Abwehr, die Kinder ziehen sich meist zurück, suchen Ruhe und Wärme. Der Körper zentralisiert alle Wärme, was sich an kalten Extremitäten und einer kühlen Haut bemerkbar macht.  Wenn das Fiebermaximum erreicht ist, werden die Extremitäten und Haut warm und der Körper schaltet um auf Temperaturabfall. Nun kann wieder Wärme nach außen abgegeben werden. Die Hautporen werden weitgestellt, die Schweißbildung sorgt für eine Abkühlung über die Haut. Es erfolgt Urinabgang und evtl. auch Stuhlgang. Das Kind nimmt wieder mehr am Leben teil.

Wann ist Fieber gut und wann schlecht?

Fieber ist problemlos, solange das Kind ausreichend trinkt, ausscheidet, sich mitteilt und ansprechbar ist. Das Fieber sollte nach 3 Tagen abgeklungen sein. Der Kinderarzt ist aufzusuchen, wenn das Kind durstlos, benommen, apathisch und nicht ansprechbar ist und das Fieber auch am 4. Tag nicht zurückgeht.

Bei Säuglingen sollte ein Fieber nicht unter 6 Monaten auftauchen. Hier sollte spätestens am 2. Fiebertag eine Abklärung durch einen Arzt erfolgen, denn das Abwehrsystem ist noch im Aufbau und es kann schneller zu Entgleisungen kommen.

Wie kann man fiebernde Kinder begleiten?

  • in der Phase des Fieberanstiegs die Wärmeentwicklung unterstützt, z.B. durch warme Socken, Wärmflasche oder warmes Kirschkernkissen unter die Fußsohlen, warmen Tee
  • in der Phase des Fieberabfalls leicht zudecken, Hitzestaus (z.B. durch Plastikwindeln) vermeiden, Kleider nach Schwitzen wechseln und das Kind ggf. mit feuchtem Waschlappen abreiben (nicht baden) oder Wadenwickel durchführen (Achtung: Wadenwickel nur bei warmen Extremitäten)
  • ausreichend Getränke anbieten, notfalls etwas nachhelfen (z.B. mit Salzstangen)
  • Ruhe und Rückzug des Kindes fördern, am besten komplette Reizabschirmung
  • bei Fieber nicht ins Freie gehen, die Temperaturanpassung fordert unnötig Energie, die für die Abwehr gebraucht wird. Auch nach Fieberabfall einen fieberfreien Tag drinnen bleiben

Wichtig: gerade bei Säuglingen kann es schnell zur Austrocknung kommen. Sichere Anzeichen dafür sind trockene Schleimhäute, kaum Urinausscheidung, die Haut am Bauch ist elastisch und in die Hand genommene Falten „entknittern“ sich nicht. Das Kind hat eingefallene Augen mit dunklen Ringen und die Haut über der Fontanelle ist eingesunken. In diesem Fall sofort den Kinderarzt oder das nächste Krankenhaus aufsuchen.

Fieber ist gesundes Immuntraining und eine künstliche Senkung bedeutet eine Unterdrückung der Abwehrprozesse im Körper.

Die Homöopathie bietet eine gute Möglichkeit, um einen problemlosen Fieberverlauf zu fördern, die Eigenregulation des Körpers zu unterstützen und damit die Gesundung aus eigenen Kräften zu erreichen.  Hier haben sich Mittel wie z.B. Aconitum, Belladonna, Gelsemium, Ferrum phosphoricum oder Nux vomica bewährt. Das passende Mittel wird gemäß dem Prinzip der größtmöglichen Ähnlichkeit zwischen dem Wirkspektrum des homöopathischen Mittels und dem individuellem Beschwerdebild des kranken Kindes ausgewählt.

Homöopathische Mittel sollten nicht ohne Kenntnisse über die einzelnen Mittel und deren Wirkung, die für die Erkrankung geeignete Potenz und Dosierung in Eigenregie verabreicht werden. Bitte kontaktieren Sie im Zweifelsfall einen homöopathisch arbeitenden Heilpraktiker oder Arzt.

Was passiert beim Fieberkrampf?

Für viele Eltern ist der Fieberkrampf etwas sehr Bedrohliches, dabei ist er in den meisten Fällen ungefährlich und folgenlos. Es ist aber nachvollziehbar, dass Angst und Unsicherheit auftreten, wenn das eigene Kind auf einmal krampft, zuckt und die Augen im Kopf verdreht.  Der typische Fieberkrampf erfolgt in der Phase des Temperaturanstiegs bei Körpertemperaturen um die 38°C. Es beginnt mit Zuckungen einzelner Muskeln, geht über in ein rhythmisches Zucken der Extremitäten bis hin zur Krampfstarre. Der ganze Vorgang dauert in der Regel 5-15 Minuten, danach erschlaffen die Muskeln, das Kind ist nach und nach wieder ansprechbar, reagiert auf Ansprache und ist dann recht müde.  Für Eltern kann sich das schon wie eine Ewigkeit anfühlen und im Anschluss sollte ein Kinderarzt abklären, ob andere Ursachen als das Fieber vorlagen.

Fieber senkende Maßnahmen sind bei typischem Verlauf nicht notwendig und bieten keine 100% Sicherheit, einen Fieberkrampf zu verhindern. Eine homöopathische Behandlung bietet eine gute Unterstützung, eine Selbstbehandlung sollte aber nur bei entsprechenden Kenntnissen erfolgen.

Untypisch und in jedem Fall abzuklären sind Fieberkrämpfe, wenn

  • sie im Alter unter 6 Monaten bzw. über 8 Jahren auftreten
  • die Phase des rhythmischen Zuckens bis zur Krampfstarre länger als 10 Minuten andauert
  • Muskelzuckungen und krampfhaftes Zucken nur einseitig oder asymmetrisch auftritt
  • sich am gleichen Tag öfter wiederholt
  • während eines lang anhaltenden hohen Fiebers kommt

Was Sie tun können:

  • versuchen Sie, Ruhe zu bewahren (das ist sicher leichter gesagt als getan)
  • bringen Sie das Kind in Seitenlage, damit ggf. Speichel und Erbrochenes abfließen kann
  • schauen Sie auf die Uhr, wie lange dauert das Krampfen und Zucken
  • lockern Sie die Kleidung im Halsbereich
  • beobachten Sie das Kind, ob Krämpfe und Zuckungen asymmetrisch ablaufen
  • wenn Sie Zweifel haben, suchen Sie einen Arzt oder Krankenhaus auf
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