Bei Fabiana imbricata handelt es sich um eine Pflanze aus den chilenischen Anden, die auch unter dem Namen Pichi-Pichi bekannt ist.

Für die Mittelwahl wichtige Symptome

Soll ein erkrankter Mensch homöopathische Mittel erhalten, so werden bei der Mittelwahl alle aktuell vorliegenden Symptome berücksichtigt. Bei dieser Heilmethode geht man davon aus, dass sich Erkrankungen stets auf den ganzen Menschen auswirken und dieser daher in seiner Gesamtheit behandelt werden muss. Dazu werden körperliche, geistige und emotionale Symptome erfasst. Anhand dieses ganzheitlichen Beschwerdebildes wird ein passendes Mittel gewählt. Je mehr das Arzneimittelbild mit der Symptomatik übereinstimmt, desto eher kann eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapie erreicht werden.

Bei folgenden Symptomen ist Fabiana imbricata angezeigt:

Beschwerden entstehen infolge von…

• Erkrankungen der Bandscheiben
• Erkrankungen der Wirbelsäule
• Spondylosis
• Erkrankungen der Harnwege
• Erkrankungen der Niere
• Erkrankungen der Prostata

Leitsymptome

• Druckschmerzen im Bereich der Niere
• stark erhöhte Harnsäurewerte
• Neigung zu Stein- oder Grießbildung in den Harnwegen
• wiederkehrende Harnwegsinfekte
• Gefahr der Nierenbeckenentzündung
• dunkler, übel riechender Urin, teilweise blutig
• stechende und brennende Schmerzen beim Wasserlassen
• Wundgefühl nach dem Wasserlassen

Beschwerden verschlimmern sich durch…

• Kälte
• Beschwerden bessern sich durch…
• lokale Wärmeanwendung im Blasen- und Nierenbereich

Der typische Pichi-Pichi-Patient klagt über Schmerzen beim Wasserlassen, wonach er ein länger anhaltendes Wundgefühl hat. Sein Urin ist auffällig schlecht riechend und dunkel. Seine Nieren sind unter Umständen druckschmerzhaft und es besteht eine Neigung zur Steinbildung in den Harnwegen.

Weiterführende Informationen zu Fabiana imbricata

Fabiana imbricata, oder Pichi-Pichi, gehört zu den Nachtschattengewächsen und wächst in den chilenischen Anden. Ihre Zweige tragen keine Blätter, sondern ähneln eher unserem heimischen Heidekraut. Die Spitzen dieser Zweige werden im Andenraum als eine milde Rauschdroge verwendet („Pichi-Pichi“). Die darin enthaltenen natürlichen Harze sind ein gutes Räuchermittel, welches bereits von der indigenen Bevölkerung für religiöse Zeremonien eingesetzt wurde. Kocht man Teile der Pflanze, dann erhält man ein Mittel zur Entwässerung und Anregung der Nierentätigkeit. Darüber hinaus wird dieses Mittel gern auch bei schmerzhaften Harnwegsinfekten verwendet.

In der Homöopathie nutzt man die Spitzen der Zweige und die Rinde, um daraus eine Urtinktur herzustellen. Die Anwendungsgebiete erstrecken sich ebenfalls auf die Behandlung von Harnwegserkrankungen, aber auch von Lebererkrankungen und Prostata-Entzündungen.

Acidum Nitricum / Nitricum Acidum – Salpetersäure (Nit ac.)

Substanz:

Die Salpetersäure – auch als Scheidewasser (trennt Gold und Silber) bezeichnet – ist eine organische Säure, die durch die Oxidation von Ammoniak entsteht. Das homöopathische Mittel Nitricum Acidum wird aus der Salpetersäure hergestellt.

Die Säuren sind eine wichtige Familie innerhalb der Homöopathie. Neben Nitricum acidum (Salpetersäure), gehören u.a. Phosporicum acidum (Phosphorsäure), Benzoicum acidum (Benzoesäure), Acidum formicicum (Ameisensäure) oder Acidum sulphuricum (Schwefelsäure) zu den bekannteren Mitteln. Die Säuren haben gemeinsame Themen, die in den Arzneimittelbildern immer wieder zu finden sind. Säuren sind ätzend und meist hoch giftig, daher verwundert es nicht, dass ihre Leitthemen Schwäche, Erschöpfung, Zerstörung und Selbstzerstörung sind.

Leitsymptome/Persönlichkeit:

Das homöopathische Mittel wirkt hauptsächlich auf die Regionen an Rändern von Körperöffnungen, d.h. die Übergänge von Haut zu Schleimhaut (Mund, Anus), die Schleimhäute von Atem-, Verdauungs- und Urogenitaltrakt, Drüsen (Leber, Prostata, Speicheldrüsen), Haut.

Homöopathische Mittel werden gemäß dem Prinzip der Ähnlichkeit ausgewählt und verabreicht, d.h. der größtmöglichen Übereinstimmung zwischen dem Wirkspektrum des Arzneimittels und der Gesamtheit der Symptome des erkrankten Menschen.

Bei Auftreten der folgenden Symptome kann Nitricum acidum in die engere Wahl gezogen werden:

• Neigung zur Bildung von schmerzhaften Geschwüren und Rissen (Rhagaden, Fissuren), insbesondere an Mund und After;
• Absonderungen (Urin, Stuhl, Schweiß) sind ätzend, wundmachend, stark riechend;
• Urin riecht wie Pferdeurin;
• starkes Verlangen nach Fett und Salz;
• Abneigung gegen Kälte, der Betroffene friert andauernd;
• große Schwäche, muss fast ständig im Bett liegen;
• Kältegefühl in der Harnröhre beim Wasserlassen;
• heftige Schmerzen, wie Nadeln oder Splitter in der Haut, die durch Berührung verschlimmert werden;
• Schmerzen treten plötzlich auf und verschwinden ebenso plötzlich;
• Häufig Durchfälle mit heftigen, andauernden Schmerzen nach dem Stuhlgang;
• Regelblutung zu früh, reichlich, wie blutiges Wasser;
• Einschlafprobleme, Schlaflosigkeit und schlechter Schlaf in der späteren Nacht;
• Beschwerden verschlimmern sich abends und nachts (nach 2 Uhr), durch geringe Anlässe (z.B. Berührung, Wetterwechsel, Erschütterung, Geräusche), beim Erwachen, durch Kälte und Feuchtigkeit, nach geistiger Anstrengung;
• Beschwerden bessern sich durch Fahren im Wagen oder Zug, bei mildem Wetter und stetem Druck

Menschen, die Nitricum acidum benötigen, haben Probleme mit der Außenwelt und die Gegebenheiten der Umwelt in ihr eigenes Leben einzubinden. Sie sind grundsätzlich unzufrieden mit sich selbst und ihre eigenen Fehler. Aus der Unzufriedenheit resultiert meist eine Ruhelosigkeit, die für die Umgebung unerträglich ist. Sie klagen und beschweren sich ununterbrochen, wobei stets die Anderen schuldig sind. Die eigenen Beschwerden sind immer schlimmer. Sie sind sehr empfindlich gegen äußere Eindrücke, haben Angst um ihre Gesundheit und vor dem Tod.

Diese Menschen verweilen oft bei unangenehmen Ereignissen aus der Vergangenheit, sie können nicht vergessen, sind nachtragend. Der Mensch scheint tief beleidigt, getroffen zu sein und er äußert dies durch Groll, Bitterkeit, Hass und den Wunsch nach Rache. Diesen Menschen fällt es schwer, zu verzeihen. Oft sind sie streitsüchtig, schlecht gelaunt, fluchen und schimpfen. Da wundert es nicht, dass Nitricum acidum auch eine heilende Wirkung auf die Leber zeigt.

Nitricum Acidum kann den Menschen unterstützen, alte Geschichten loszulassen, Anderen zu verzeihen und seinen Frieden mit der Umwelt zu machen. Mögliche Anwendungen:

• Mundwinkelrhagaden;
• Einrisse an der Afterschleimhaut (Analfissuren);
• Hämorrhoiden;
• Hautausschläge;
• Herpes;
• Warzen;
• Akne;
• Colitis ulcerosa;
• Kopfschmerzen;
• Rückenschmerzen;
• Harnröhrenentzündung (Urethritis);
• Scheidenentzündung (Vaginitis);