Die meisten Menschen, die sich einer Operation unterziehen müssen, sehen das mit sehr gemischten Gefühlen. Zwar akzeptieren sie durchweg das Ziel des chirurgischen Eingriffs, schließlich müssen sie von Funktionsstörungen oder körperlichen Missbildungen befreit werden. Doch es bestehen einerseits Bedenken, ob die OP glimpflich verläuft, andererseits treten nach Operationen oft handfeste Beschwerden auf, die gelindert werden müssen. Hier unterstützt die Homöopathie effektiv die prä- und postoperative Versorgung, also diejenigen Maßnahmen, die vor und nach dem Eingriff durchzuführen sind.
Die häufigsten Operationen in Deutschland
Verletzungen und Defekte werden häufig operativ behandelt, die Entfernung kranker Organe deckt ein sehr weites Feld chirurgischer Eingriffe ab. Zahnextraktionen, Leistenbruch- und Blinddarm-OPs, Augenoperationen, Schwangerschaftsabbrüche, Beschneidungen und chirurgische Eingriffe am Herzen, an Hals-Nasen-Ohren, an Gliedmaßen, an den inneren Organen und an den Gefäßen gehören zum Alltag in den chirurgischen Kliniken. Dabei verändern oder entfernen die Chirurgen einen Teil des Körpers, was keinem Menschen angenehm sein kann, selbst wenn dieser Teil krank ist. Hinzu kommen die Ängste vor der Anästhesie und nachfolgenden Komplikationen, die wiederum mit der Angst einhergehen, was ohne Operation passieren würde. Diese unguten Gefühle, die ganze Unsicherheit sind schwer zu ertragen. Was könnte schief laufen? Stellt sich überhaupt der Erfolg durch die Operation ein? Die Betroffenen müssen mit Angstgefühlen leben, von denen nicht einmal diejenigen verschont bleiben, die sich freiwillig einer kosmetischen Operation unterziehen, weil sie als Frau schönere Brüste und als Mann andere schönere Körperteile haben möchten. Manche Menschen befürchten, durch eine Operation zu sterben, in einigen Fällen ist die Furcht nicht unbegründet. Die Angstgefühle werden daher von Störungen wie Zittern, Brustbeklemmung und dem Gefühl eines zugeschnürten Halses begleitet, manchen Menschen bleibt die Luft weg. Weitere Symptome sind Phantomschmerzen, verstärkte Menstruationsblutungen, innere Unruhe und starke Magen-Darm-Beschwerden.
Homöopathie gegen prä- und postoperative Beschwerden
Nach Operationen leiden viele Menschen unter verstärkten Ausblutungen der Wunde, die lange nicht heilen will, unter Schleimansammlungen in den Bronchien, Erschöpfungszuständen, langer Bettlägerigkeit und wiederum Unruhe und Reizdarm. Die Art der Operation ist hierbei weniger entscheidend, wobei bestimmte Eingriffe – etwa am Bauch – natürlich besonders starke Komplikationen hervorrufen können. Dabei können sich die Schmerzen verlagern, nach einer Laparotomie etwa (dem Öffnen der Bauchhöhle) klagen die meisten Patienten über starke Kopfschmerzen. Die Homöopathie ist vor und nach Operationen äußerst hilfreich:
- Die präoperative Homöopathie im Vorfeld des geplanten chirurgischen Eingriffs verfolgt das Ziel, Ängste des Patienten zu überwinden, das Zittern zu beenden und die Beklemmung aufzulösen. Er blickt damit wesentlich gelassener auf den bevorstehenden Eingriff, dem er sich letzten Endes nicht entziehen darf und wird. Die angewendeten Leitmittel für diesen Zweck sind Arnica montana C9 und Phosphorus, sie gehören zur systematischen präoperativen Begleittherapie. An den letzten drei Tagen vor der OP nimmt der Patient täglich eine Gabe beiden Mitteln. Sollte eine Zahnextraktion bevorstehen, genügt Arnica montana, das einer Bildung von Blutgerinnseln entgegenwirkt. Angstzustände mit Druck im Brustbereich und einem Kloßgefühl im Hals bekämpft am besten Ignatia amara C9 (eine Gabe zu fünf Globuli bei Bedarf). Starke innere Unruhe wiederum wegen der Angst vor dem Krankenhausaufenthalt kann wirksam mit Arsenicum album C9 unterdrückt werden, wobei zwei Gaben morgens und abends zu je fünf Globuli sehr hilfreich sind. Das Körperzittern verschwindet nach der Einnahme von einer täglichen Gabe Gelsemium sempervirens C9.
- Die postoperative Homöopathie richtet sich in ihrer Anwendung nach dem Zustand des Patienten. Vielfach beklagen die operierten Personen die Ansammlung von Schleim in den Bronchien durch die Bettlägerigkeit. Gerade nach Eingriffen im Bauchraum ist das sehr schmerzhaft, hier helfen drei Gaben zu je fünf Globuli Antimonium tartaricum C5. Starke Blutungen und die Beschwerden nach blutigen Operationen sind durch China rubra C9 und Arnica montana C9 zu lindern, die Patienten nehmen täglich drei Gaben zu fünf Globuli. Den Darmtransit nach Bauchraumoperationen regt Opium C9 erneut an, auch Raphanus sativus niger C5 wird von vielen Patienten sehr geschätzt und von Ärzten, Homöopathen und Apothekern empfohlen. Auch hier beträgt die Mindestmenge dreimal täglich fünf Globuli, bei Bedarf kann der Patient auch mehr einnehmen. Die Begleiterscheinungen nach Zahnoperationen lindert Hypericum perforatum C15 in der Dosierung von dreimal täglich fünf Globuli, für die Blutungsstillung setzen viele Anwender Millefolium C5 ein. Die starke Müdigkeit bei gleichzeitigen Schlafstörungen nach langwierigen Operationen unterbindet eine morgendliche Gabe á fünf Globuli des Mittels Kalium phosphoricum C15, die Anwendung wird abends wiederholt und gibt dem Körper im Verlaufe von 14 Tagen seine Energie wieder. Kopfschmerzen nach der Periduralanästhesie lassen mit dreimal täglich fünf Globuli Bryonia alba in der Potenzierung C7 nach.
Patienten, die gut auf sich achtgeben, können präoperative Komplikationen weitestgehend lindern, ganz zu vermeiden sind sie freilich nicht. Nachbehandlungen müssen nach ärztlicher Vorschrift wahrgenommen werden, hier vernachlässigen viele Menschen ihre Genesung, weil sie glauben, sie hätten nun endlich alles überstanden und bräuchten keine weitere Kontrolle. Das ist meistens falsch, ganz von allein werden die wenigsten Menschen wieder gesund. Nachbehandlungen verhindern Wundinfektionen, die Verheilung und gesunde Vernarbung wird gefördert. Ernste Blutungen und unerträgliche Schmerzen sind immer ein Grund, sofort den Arzt aufzusuchen.
Assoziierte homöopathische Einzelmittel für Operationen
Für die Versorgung von und nach einer Operation können sich die Patienten vorsorglich einige Mittel für die Hausapotheke besorgen. Diese assoziierten Einzelmittel wirken ihrem Namen entsprechend auch gemeinsam:
- Antimonium tartaricum (Brechweinstein): gegen Schleim, Husten, Schläfrigkeit, Beschwerden beim Atmen
- China officinalis (Chinarinde): bei Erschöpfung und Flüssigkeitsverlust
- Opium: gegen Schmerzen
- Arnica montana: bei Blutungen und Fieber
- Millefolium (Gemeine Schafgarbe): Schleim und Wundblutungen
- Bryonia alba (Zaunrübe): Erkältung, Rücken- und Kopfschmerzen, Unruhe
- Hypericum perforatum (echtes Johanniskraut): Angst, Schock, Müdigkeit und Erschöpfung nach der Operation, auch gegen eine prä- oder postoperative Depression wirksam
- Delphinium staphisagria (Stephanskraut oder Rittersporn): Konstitutionsmittel
- Phosphorus: gegen Angst und Magenschwäche, alle Magen-Darm-Beschwerden vor und nach der Operation
- Raphanus sativus niger (Schwarzrettich): entgiftet, entschlackt, fördert die Durchblutung
Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl der infrage kommenden Mittel. Bei unklaren Symptomen befragen Sie Ihren Arzt oder Homöopathen, auch der Apotheker gibt gern Auskunft.
Sieglinde meint
Hallo!
Ich hatte vor fünf Tagen eine oberlid Op, durch die wundheilung war das jucken fast unerträglich, mit staphisagria d12 und Rosenwasser waren diese unangenehmen Begleiterscheinungen wie weggeblasen lg sieglinde
Bärbel Gorgs meint
92-jähriger nach apoplexie und 2-täg. künstl. koma mit vollkommener erinnerungsstörung erwacht.
graphites c 30 eine woche vor ereignis verabreicht worden.
welches homöopathikum könnte diese
erinnerungsstörung beheben?