Gesundheit und Vitalität im Zeichen von Spiritualität und Lebensgewohnheiten
Gehen wir von den klassischen Schriften und Überlieferungen des Ayurveda aus, bedarf der Körper keiner besonderen Aufmerksamkeit, weil er auch im Alter noch optimal arbeitet. Das traditionelle Ayurveda geht nämlich von der beachtlichen Lebensspanne eines ungefähren Jahrhunderts – jaha! 100! – gesunden Jahren aus. Und davon, dass Verstand und Organe ohne weiteres relativ „störungsfrei“ funktionieren, wenn sich der Mensch im Einklang mit Natur und Universum fühlt.
Der Alterungsprozess inklusive der diversen Anzeichen und Folgen wird aber ohnehin in diesen Kulturen und Heilmethoden wesentlich müheloser „angenommen“ – man weiß einfach, dass ein Mensch gemäß der angeborenen Konstitution (Pakruti) zufolge altert. Dies bedeutet, dem
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Zustand unserer sieben Dhatus (körperlichen Gewebe),
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der Funktionstüchtigkeit unserer 40 Agnis (Verdauungsfeuer),
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der 15 Hauptsrotas (körperlichen Kanäle) und
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der Fähigkeit unsere drei Malas (Ausscheidungsprodukte)
zufolge.
Also liegt so gesehen nichts näher, will man das Altern und seine Folgen erleichtern bzw. die eventuell vermehrt auftretenden Malaisen begrenzen, als sich über die gesamte Lebensspanne um die physiologischen Funktionen von Körper und Verstand zu kümmern, Gewebe regelmäßig zu nähren und Bioenergien auszugleichen.
Hier spielen natürlich auch – Ayurveda ist immer ganzheitlich zu betrachten! – Yoga und Meditation eine ganz wesentliche Rolle – aber auch jenseits der körperlichen Hülle und Geist, gehen wir ins tiefste „Innere“, das weiterleben wird. Wer Momente der kompletten Stille und des „Einsseins“ kennengelernt hat, neigt weniger zur Altersdepression. Er hat erfahren, dass Altern nichts nimmt, sondern ein Leben sogar bereichern kann.
Während des Lebens gehen wir zunächst ins Äußere, erledigen alles auf der materiellen Ebene, um uns anschließend in unser Innerstes zurückzuziehen. Das ist der natürliche Verlauf unseres Lebens – dies gilt es anzunehmen und zu akzeptieren.
Was passiert aber rein physiologisch gesehen?
Aufgrund der Vata-Erhöhung (Luft-Äther-Element) im Alter, baut sich das Gewebe mit zunehmenden Lenzen schneller ab als auf. Zum einen im Muskelgewebe, aber auch in Haut und Immunsystem. Ayurveda berücksichtigt diese “Funktionseinbußen“ in seinen erhaltenden Maßnahmen: Alterung und Tod gehören wie Geburt und aktive Jahre zum Leben dazu. Wir wissen um sie und beziehen sie in unser Leben mit ein.
Das Altern in der westlichen Welt hat einen komplett anderen „Charakter“: Die älteren Menschen sind sehr oft einsam, unglücklich, verbittert, abgeschoben. Das ist so ganz anders als in asiatischen Breitengraden – der Heimat des Ayurveda.
Einer der vielen Gründe ist hierfür sicherlich der sogenannte westliche Lebensstil, der gerne Attribute wie regelmäßig praktizierte Meditation und ein ernährungstechnisch wie spirituell sattvischen (=“reinen“) Lebensstil prioritär hinter das Verabreichen von bspw. relativ starken Medikamenten stellt. Zum Teil wird der tamasische1 mentale Zustand durch die jahrelange Einnahme dieser Medikamente im Verbund mit inadäquater Lebensweise verursacht. Unser Tamas – unsere pessimistische und negative Geisteshaltung – verstärkt sich, wenn wir schwer verdauliche Nahrung bei im Alter langsamer werdendem Stoffwechsel und zunehmender körperlicher Inaktivität genießen. Haben Sie einmal den Speiseplan und Programm eines Altenheimes oder Hospizes gesehen?
New Age Ayurveda vermag es nun den wesentlichen Brückenschlag zwischen der asiatischen und der westlichen „Sicht der Dinge“ zu vollbringen – indem ein gesunder hochgradig effizienter, Lebensstil einer jahrtausendealten Heilwissenschaft in die Lebensformen unserer modernen Gesellschaft integriert wird.
New Age Ayurveda macht das Leben im Alter zu einem Ernährungs-, Beauty- und Wellness – Spa im alltäglichen Leben: Es verabreicht genügend warme Getränke – Körperölungen von Kindesbeinen an halten Haut und Gewebe geschmeidig, Yoga jeglicher Couleur (ob im Fitnessmodus oder „nur“ auf der Entspannungsebene) sorgt für Beweglichkeit.
Regelmäßiges Meditieren hilft, innere Zufriedenheit zu entwickeln.
Auch Lungen- und Herzkreislaufsystem werden durch die täglichen New Age Ayurveda Atemübungen erneuert und entgiftet. Tägliches Pranayama (Atemübungen) schützt und erneuert Organe wie Gewebe, befreit von Ama (Toxine). Gleichzeitig sorgt es dafür, dass der Metabolismus stark bleibt und unser Magen die Verdauungskraft behält.
Der New Age Ayurveda Tag eines älteren Menschen garantiert ein kraftvolles, bewusstes und lebensbejahendes Altern, trägt auch zu Strukturierung und Festigung im Leben bei.
New Age Ayurveda versucht gerade den leistungs – identifizierten Menschen in hiesigen Breitengraden das Bewußtsein zu vermitteln, dass diese Phase des Lebens auch durchaus ihre Vorteile birgt: Man darf (guten Gewissens!) für sich selber da sein und genau das tun, wonach der Sinn steht. Ein vielleicht ungewohntes Gefühl – da man sich schnell, wenn nicht mehr gebraucht, als unnütz, überflüssig und vor allem ungeliebt fühlt. Ein gesundes Leben aber ist ein ausgeglichenes Leben mit aktiven und passiven Phasen. Viele ältere Menschen leben sehr passiv: Sie sitzen, warten und es geschieht nichts, außer dass sie fernsehen. Die Sinne werden durch zu langes Fernsehen vergiftet, stumpfen ab. Beim Klang der Stille oder klassischer Musik hingegen eher sensibilisiert.
New Age Ayurveda fördert indes die komplett gegenteiligen Attribute für ein erfülltes und gesundes Altwerden: Da man im klassischen Ayurveda die Fähigkeit, sich an neue unbekannte Situationen anzupassen durchaus als ein Indiz für eine gute körperliche und mentale Gesundheit betrachtet– sozusagen einen Allgemeinmaßstab für Gesundheit – will die New Age Ayurveda Bewegung flexible, vitale, aktive und bewegliche Menschen fördern – auch in fortgeschrittenerem Alter.
Denn: Fangen wir erst einmal an – wie allgemein üblich – im Alter unser Leben aus Angst vor Veränderungen zu kontrollieren und zu lähmen, lassen wir dem Unvorhergesehenen keinen Raum mehr, wird auch eine körperliche und geistige Alterung relativ schnell eintreten. Wir „erstarren“.
Erleben wir im Hier und Jetzt alles unvorhergesehen und frisch – bleibt unser Gehirn „geschmeidig“ und agil – wie auch unser Körper. Wir sind offen für Neues, stellen keine Vergleiche mit zuvor Gelebtem an, halten unsere Sinne geöffnet für neue Erfahrungen. Das ist die hohe Kunst des jungen Alterns.
Der persönliche New Age Ayurveda „Tages Spa“ – bestehend aus Körperpflege, regelmäßigen Ölungen, Yoga- und Atemübungen, Elemente der modernen Fitnessbewegung, gesunde Ernährung und Meditation spielen hierbei eine zentrale Rolle. Ein ausgewogener Tagesablauf – zugeschnitten auf die jeweiligen Doshas und Befindlichkeiten, unterstützt mit den entsprechenden Kräutern, Früchten und Gewürzen aus der ayurvedischen Apotheke, hilft einen allzu oft stattfindenden Rückzug aus der Welt zu verhindern. Gleichzeitig ist der alternde Mensch bewusst und achtsam genug, um sich nicht mehr allzu sehr im Außen zu verlieren. Ayurveda sucht stets das rechte Gleichgewicht, die innere und äußere Balance, sodass wir genau den Punkt unseres spirituellen und materiellen Lebens finden, an dem wir uns vollkommen und eins mit allem fühlen. Geben Sie Ihrer inneren Führung, der Seele nach, folgen Sie immer weniger Ihrem Verstand.
Diese Zeilen sollen Ihnen Anregungen für gesundes Altern und die Wichtigkeit der Spiritualität in dieser Lebensphase vermitteln. Aber auch die unglaubliche Bedeutung einer bewussten, vorwiegend vegetarischen Ernährung und Unterstützung des Körpers mit hochwirksamen, aber ganz natürlichen, ayurvedischen Präparaten, die schon vor tausenden Jahren die Metamorphose „vom Einen ins Andere“ etwas leichtfüßiger und selbstverständlicher gestalteten.
Das Alter sollte eine Phase sein, in der reminisziert wird, wie das Leben gelebt wurde – was war wichtig, was unwichtig? Vieles verliert vor dem inneren Auge an Bedeutung, die Ferne verblasst und was in unserer Nähe ist, wird deutlicher. Einstmals sind wir eher am Leben vorbeigelaufen. Das ist jetzt anders. Die kleinen Dinge werden wichtig: Die Mahlzeiten des Tages, gemeinsame kleine Unternehmungen. Freude und Leichtigkeit des Seins kennt kein Alter. Wir können unser Leben nach unseren Bedürfnissen einrichten und uns in jedem Moment verändern und neu erfinden. Mit fortschreitendem Alter erlangen wir immer mehr Leichtigkeit, wir werden transparenter und vielleicht kommt es uns manchmal vor, als hätten wir keine Bodenhaftung mehr. Mitunter stolpern wir, da sich unser Lebenszentrum offenbar nach oben verlagert. Etwas in uns bereitet sich auf einen Übergang vor.
Diesen Übergang erreichen wir fließend – nicht traurig, deprimiert oder in Isolation. Wir werden vorbereitet und es ist gut, das Leben bis dahin achtsam und so kraftvoll wie möglich weiterhin zu genießen. Wir dürfen das Leben feiern – auch in dieser Phase, denn wir sind auch dann noch körperlich und geistig in der Verfassung dazu!
Tanz und/oder Yoga können uns erden und helfen, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Erhält das Innere größeren Raum, stellen wir fest, dass sich mehr Stille in uns ausbreitet, wir irgendwann nur noch zu wenigen Freunden, von denen wir uns verstanden fühlen, Kontakt pflegen. Unser Inneres erfüllt uns mehr als das Äußere. Der bisher eher säkular orientierte Mikrokosmos tritt stark in den Hintergrund und schafft, wie von selbst, das Terrain für „neue Räume, denen wir uns jung entgegen senden“. Auch auf der anstehenden Rückkehr zur Quelle unserer Existenz wird „des Lebens Ruf an uns niemals enden“ – kraftvoll und bewusst.
1 Tamasisch = wirkt u.a. verlangsamend auf der Körper und der Mentalebene
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