Machen Energy Drinks süchtig?
Wie kommt die (vermeintliche) Energie in die Energy Drinks hinein? Um dies zumindest im Ansatz zu verstehen, sollten wir uns die Inhaltsstoffe dieser Getränke etwas genauer ansehen. Darin enthalten sind:
- Süßstoffe
- Guarana
- Vitamine
- Taurin (nicht immer)
- viel Koffein
Die Guarana-Frucht aus der Amazonas-Region enthält Stoffe, die die Wirkung des Koffeins erheblich verstärken und vor allem zeitlich strecken. Dies liegt unter anderem auch an den Ballaststoffen in der Frucht, an die sich das Koffein zunächst anhaftet, um dann zeitverzögert und kontinuierlich an den Organismus abgegeben zu werden.
Die immer wieder aufflammende Diskussion um ein Suchtpotenzial der Energy Drinks entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Es gibt dazu keine seriösen Studienergebnisse, die solche Behauptungen untermauern können. Zwar gibt es eine Koffeinsucht, aber diese trat bislang ausschließlich im Zusammenhang mit übermäßigem Kaffeegenuss auf, es ist bislang kein einziger Fall im Zusammenhang mit Energy Drinks bekannt geworden. Sehr wohl sind aber viele Menschen Opfer ihrer eigenen Angewohnheiten, in diesen Fällen darf in begrenztem Maße von einer psychischen, nicht aber von einer körperlichen Abhängigkeit gesprochen werden.
Auch einige prominente Persönlichkeiten gaben zu, eine Abhängigkeit von derartigen Getränken zu verspüren. Bereits im Jahre 2002 machten Gerüchte um Demi Moore die Runde, sie sei schon seit Jahren vom marktführenden Red Bull abhängig. Starke Worte wie Totalabsturz ließen jene Berichte nicht aus. Es hieß damals, Demi Moore könne ohne das Getränk gar nicht leben und würde sich zum Teil ausschließlich davon ernähren. Wie viel Wahrheit den Gerüchten zugeschrieben werden kann, wurde allerdings nie aufgeklärt.
Umso wichtiger ist es, dass sich übergeordnete Gesundheitsbehörden um das Thema kümmern, um der Unsicherheit in der Bevölkerung durch wissenschaftlich fundierte Studien den Nährboden zu entziehen.
Die Wirkung von Energy Drinks
Es dauert nach dem Trinken mindestens zehn Minuten, bis eine belebende bis aufputschende Wirkung eintritt, die dann bis zu drei Stunden andauern kann. Die meisten Energy Drinks enthalten bezogen auf 100 Milliliter (0,1 Liter) in etwa 30 bis 35 Milligramm Koffein, das heißt, eine handelsübliche Dose beinhaltet 60 bis 80 Milligramm Koffein, was in etwa zwei Tassen Kaffee entspricht. Wie oben erwähnt, verzögern die Zusätze in dem Getränk den Abbau des Koffeins. Was bleibt, sind die üblichen, bekannten Wirkungen von Koffein:
- Müdigkeit und Kopfschmerzen werden vertrieben.
- Die Aufmunterung kann sich bis zu einer euphorischen Stimmung steigern, wenn dem Körper durch circa fünf Dosen um die 600 Milligramm Koffein zugeführt werden.
Risiken und Nebenwirkungen
Wer (für seine Verhältnisse) zu viel Koffein zu sich nimmt, läuft Gefahr, in eine Nervosität zu geraten oder sogar beängstigendes Herzrasen zu kriegen. Mit der Einschränkung „für seine Verhältnisse“ möchten wir auf die Körpermasse eines Menschen und auf den Grad der Gewöhnung an Koffein hinweisen. Daher lassen sich eindeutige Grenzen hinsichtlich einer beginnenden Koffeinvergiftung nicht festlegen. Es besteht aber in der Tat die Gefahr, dass Menschen, die jeden Tag vier bis sechs Energy Drinks konsumieren, eine psychische und auch eine körperliche Abhängigkeit entwickeln können. Wer dann abrupt seine Trinkgewohnheit einstellt, kann eine Zeit lang unter typischen Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen leiden.
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