Kalium bichromicum
Bei Kalium bichromicum handelt es sich um das Kaliumsalz der instabilen Dichromsäure. Es liegt als orangerotes Kristallsalz vor und ist ein starkes Oxidationsmittel. Da es wasserlöslich ist, wurde es früher auch zur Herstellung von Malfarben oder in Gerbereien verwendet.
Für die Mittelwahl wichtige Symptome
Die Homöopathie zeichnet sich dadurch aus, dass sie stets versucht, das Gesamtbild zu sehen. So wird nicht nur der erkrankte Körperteil oder das betroffene Organ behandelt, sondern der gesamte Mensch mit allen seinen Symptomen. Bei einem ausführlichen Gespräch werden auch Gemütssymptome in die Diagnostik und die anschließende Mittelwahl einbezogen, so dass ein Präparat gewählt wird, dessen Arzneimittelbild sich möglichst mit vielen der vom Patienten geschilderten Beschwerden deckt.
Bei folgenden Symptomen ist Kalium bichromicum angezeigt:
Beschwerden entstehen infolge von…
- Infektionen der oberen Luftwege
- Kopfschmerzen und Migräne mit Lokalisation im Bereich der Augen und der Stirn
Leitsymptome
Obere Luftwege
- gelber Zungenbelag
- Schwellung der Zunge
- häufig wiederkehrende Erkältungen
- Schnupfen mit grün-gelblichem, Fäden ziehenden und ggf.
- schlecht riechenden Sekret
- Schnupfen mit wunder Nase
- verstopfte Nase
- metallischer Husten mit gelblichem, Fäden ziehenden Auswurf
- verstopfte Nebenhöhlen
- Behinderung der Nasenatmung
- Anosmie (Verlust des Geruchsinns)
- Kopfschmerzen im Zusammenhang mit oder infolge einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): kleine schmerzende Areale im Bereich der Wangen, Nasenwurzel oder Augenbrauen
Nervensystem
- häufige Migräne-Attacken, die sich mit Sehstörungen bis hin zur zeitweiligen Blindheit ankündigen und sich häufig auf den Bereich über einem Auge beschränken
Sonstiges
- Erbrechen nach Konsum von Alkohol, besonders nach Bier
- Haut, die wie ausgestochen aussieht
Beschwerden verschlimmern sich durch…
- Nässe
- Kälte
- Sommer
- Frühjahr
- Herbst
- nasse und kalte Witterung
- morgens
- Ablegen von Kleidung
- Konsum von Bier
Beschwerden bessern sich durch…
- Wärme
- frische Luft
- Bewegung
- Druck
- Essen
- warmes Dampfbad
- Inhalation
- Absonderung von Sekreten
Der typische Kalium bichromicum Patient hat häufig eine helle Haut- und Haarfarbe. Er ist korpulent und zeigt eine starke Familienbindung. Insgesamt ist er ein sehr korrekter Mensch, der seine Pflichten erfüllt und die ihm aufgetragenen Aufgaben sorgfältig erledigt. Gleichzeitig ist sein Verhalten jedoch auch geprägt von Engstirnigkeit und einer hohen (oder auch übermäßigen) Moralvorstellung. Seine Schwachstelle sind die Atemwege, denn er ist ständig erkältet und leidet häufig an Bronchitis, Sinusitis oder durch Entzündungsprozesse entstandene Geschwüre. Dadurch wirkt seine Haut stellenweise wie mit ausgestanzten Löchern übersät. Seine Schmerzen beschreibt er als punktförmig und wandernd.
Weiterführende Informationen zu Kalium bichromicum
Kaliumbichromat, das Kaliumsalz der Dichromsäure, wurde früher in Gerbereien und bei der Herstellung von Farben eingesetzt. Dabei wurde entdeckt, dass es sich hierbei um alles andere als einen harmlosen Stoff handelt. Die Arbeiter, die mit dem Stoff in Verbindung kamen, litten nämlich an Entzündungen der Nasenschleimhaut, die schließlich zur Ablösung der Schleimhaut und sogar zur Perforation (Bildung von Löchern) der Nasenscheidewand führten. Das Sekret hatte eine zähe und gummiartige Konsistenz. Darüber hinaus hatten die Betroffenen verstärkten Speichelfluss und Hautverfärbungen. Im Rachenraum und im Verdauungstrakt bildeten sich Geschwüre aus.
All diese Symptome konnten auf die Vergiftungserscheinungen mit Kaliumbichromat zurückgeführt werden. Sie wurden genau dokumentiert, so dass Kalium bichromicum schließlich als Wirksubstanz für die homöopathische Behandlung derselben Symptome erschlossen werden konnte. Da es sich aber um einen stark giftigen Stoff handelt, ist Kalium bichromicum bis zur Potenz D3 verschreibungspflichtig. In der Regel werden die Potenzen D6 und D12 therapeutisch eingesetzt. Vielen Patienten hilft es in Verbindung mit Kalium chloratum, zähe Sekrete der Atemwege aufzulösen und die Entzündung auszuheilen.
Ein besonders typisches Merkmal für Kalium Bichromicum sind chronsiche Entzündungen der oberen Luftwege.
Das homöopathische Mittel hilft gegen Nasennebenhöhlen- und/oder Stirnhöhlen-Entzündungen, wenn das Sekret gelb ist und Fäden zieht. Außerdem ist es hilfreich bei Krupp, bei Husten und bei Halsschmerzen (wenn der Hals oder die Rachen-Mandeln angeschwollen sind). Oft tritt dazu ein trockener Husten mit zähem Schleim, Kopfschmerzen und Schmerzen im Brustkorb auf.
Bei Gelenkschmerzen, die ohne Anlass auftreten und schnell wieder verschwinden. Auch bei Verdauungsproblemen (mit stechenden Bauchschmerzen) mit einem wunden Gefühl im Magen, bei Hautproblemen (z.B. Akne) bei brennendem Nesselausschlag oder Blasen und Geschwüren an den Füßen ist Kalium Bichromicum ein bewährtes Mittel.
Die Betroffenen mögen kein Fleisch (dafür umso lieber Bier, nach dessen Konsum sie oft erbrechen müssen). Personen, für die Kalium Bichromicum besonders gut geeignet ist wirken häufig konservativ, bodenständig und ordnungsliebend, und sie rauchen oft. Die Betroffenen fühlen sich bei Wärme besser. Häufig verwendete Potenzen von Kalium bichromicum sind D6 bis D12.
Achtung! Bis einschliesslich D3 ist Kalium bichromicum verschreibungspflichtig!
Verwendungsgebiete von Kalium Bichromicum
- chronische Stirnhöhlenentzündung
- Angina
- Kopfschmerz an der Nasenwurzel
- Halsschmerzen (mit Schwellung der Drüsen und zähem Schleim)
- gummi-artiger Ausfluß (übel riechend)
- Bronchitis / Erkältung
- Stirnhöhlenkatarrh
- Grippe mit Schnupfen
- Gingivitis (bakteriell verursachte Entzündung des Zahnfleisches)
- Schnupfen
- Bindehautentzündungen
- Halsentzündung
- Augenentzündung (ohne Rötung Hornhautgeschwür)
- Bindehaut-Entzündung
- Mittelohrentzündung
- Pharyngitis (Entzündung der Rachenschleimhaut)
- Tonsillitis (Infektion der Gaumenmandeln)
- Magendrücken (Verbesserung durch Rauchen)
- Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut)
- Kiefernhöhlen-Entzündung,
- Halsschmerzen
- Nebenhöhlen-Entzündung
- Rachenentzündung
- Kopfschmerzen
- Aphthen
- Stirnhöhlen-Entzündung
- Entzündungen der Augenhornhaut
- Mandelentzündung
- Mundschleimhautentzündung
- Laryngitis (Entzündung des Kehlkopfes) / Pharyngo-Laryngitis
- Mittelohrentzündung (Klein- und Schulkinder)
- Mittelohrentzündung
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Nebenhöhlenvereiterung
- Durchfall nach Biergenuß (besonders am Morgen)
- Stirnkopfschmerzen
- Kieferhöhlen-Vereiterung
- Kopfschmerz (Betroffene müssen sofort Verdunkeln)
- Ohrenschmerzen (Klein- und Schulkinder)
- Entzündungen mit gummi-artigen Absonderungen
- Säuglingsschnupfen (bei Babys)
- Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
- Asthma
- Vaginaler Ausfluss
- Mandelschwellung / Mandelvereiterung
- Husten
- Entzündungen der Augenlider
- Nasennebenhöhlen-Entzündung (verschleppt mit Stirnkopfschmerzen)
- Zahnfleisch-Entzündungen
- Gesichts-Neuralgien
- Husten (besonders am Morgen und oft langwierig)
- Keuchhusten
Verbesserung bei
- Wärme
- Druck
- Bewegung
- Frischluft
- Essen
- einem warmen Dampfbad oder einer Inhalation
- Absonderung von Sekreten
Verschlimmerung bei
- Kälte
- Nässe
- Konsum von Bier
- Am Morgen
- Sich ausziehen
- Im Sommer
- Im Frühjahr
- Im Herbst
- Nassem und kaltem Wetter
Symptome
- der Patient hat eine gelb belegte, angeschwollene Zunge
- der Patient leidet unter Schnupfen, mit grün-gelblichem Sekret das Fäden zieht und manchmal schlecht riecht (dazu eine wunde Nase)
- der Patient leidet unter verstopften Nebenhöhlen und einer verstopften Nase
- der Patient kann nicht durch die Nase atmen und riecht nichts
- der Patient leidet an Kopfschmerzen (in Verbindung mit einer Nasennebenhöhlen-Entzündung oder danach). Diese Schmerzen sind häufig nur kleine Stellen an den Wangen, an der Nasenwurzel und/oder über den Augen
- der Patient leidet an Migräne (oft nur über einem Auge, zuvor mit Sehstörungen bis zur zeitweiligen Blindheit)
- der Patient leidet an einem metallischen Husten (mit gelblichem Auswurf, der Fäden zieht)
- der Patient leidet unter Erbrechen nach Alkohol (besonders nach Konsum von Bier)
- der Patient hat eine Haut, die wie ausgestochen aussieht
- der Patient neigt zu Erkältungen
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