Heuschnupfenzeit: wie man den lästigen allergischen Schnupfen auf sanfte Weise los wird
Jedes Jahr geht im April für zirka acht Millionen Deutsche die Heuschnupfensaison los: die Nase läuft, die Augen tränen, ein Nies- oder Hustenreiz folgt dem anderen. Beim Heuschnupfen, der in Wahrheit weder etwas mit Heu noch mit dem Erkältungsschnupfen zu tun hat, handelt es sich um eine allergische Reaktion auf die Pflanzenpollen von Bäumen, Kräutern und Gräsern, die – je nach individueller Allergieneigung – bis in den August andauern kann, solange die jeweiligen Allergieauslöser unterwegs ist.
Heuschnupfen beeinträchtigt die Lebensqualität
Wer regelmäßig an Heuschnupfen leidet, der weiß, wie belastend die Symptomatik mitunter sein kann. Neben den bereits oben angesprochenen Symptomen, laufende Nase und tränende Augen, leiden viele Patienten auch an Brennen und Juckreiz der Augen. Der Schnupfen kann fließend sein oder die Nase verstopfen und auch Brennen oder Juckreiz im Rachen oder Hals sind nicht ungewöhnlich. Manche Menschen bekommen mit dem Einsetzen der Pollenzeit eine Nasennebenhöhlenentzündung. Bei Husten mit einsetzender Atemnot sollte an ein allergisches Asthma gedacht werden. Spätestens dann ist eine Vorstellung beim Arzt wichtig, um schwere Attacken mit akuter Atemnot zu vermeiden. In manchen Fällen scheinen sich die Symptome das ganze Jahr über nicht zu bessern – dann sollte zusätzlich an andere Auslöser, wie Schimmelpilzbefall in der Wohnung, Hausstaubmilben, Tierhaar- oder Lebensmittelallergien gedacht werden.
Klassische Therapiemöglichkeiten kommen für manche Patienten nicht in Frage
Da es auch mehrere nebeneinander wirkende Auslöser geben kann, ist es wichtig den oder die Verursacher der Allergie festzustellen. Dann kann ermittelt werden, inwiefern sich der Kontakt mit dem Allergen möglichst vermindern lässt. Darüber hinaus kann man eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) durchführen. Diese langwierige Behandlung ist zwar bei einem Großteil der Fälle (60 bis 70 Prozent) erfolgreich, doch nicht in jedem Fall kann sie Abhilfe schaffen. Bei bestimmten Vorerkrankungen (Asthma) oder Medikamenten (Betablocker) darf die Immuntherapie zudem nicht durchgeführt werden.
Was übrig bleibt ist die symptomatische Behandlung mit Antihistaminika und Kortison, welches teilweise starke Nebenwirkungen hat. Es gibt noch zwei weitere Medikamentengruppen (sogenannte Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten und Cromone), die in den Entstehungsprozess einer allergischen Reaktion eingreifen, jedoch nicht bei einem akuten Fall eingesetzt werden können. Für einige Menschen sind die Behandlungsmöglichkeiten, vor allem in einem akuten Fall, eingeschränkt oder bringen nicht den gewünschten Erfolg. Aus diesem Grund suchen immer mehr und mehr Menschen Alternativen zur klassischen Heuschnupfen-Behandlung.
Einfach oder komplex: Homöopathie gegen Heuschnupfen
Auch in der Homöopathie existieren einige Mittel, die für die Anwendung bei Heuschnupfen angezeigt sind. Dazu gehören zum Beispiel Galphimia glauca, Luffa operculata, Sticta pulmonaria oder Allium cepa. Die Wahl des richtigen Mittels hängt stark von den konkreten Symptomen ab und kann am besten durch einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker getroffen werden. Jedoch gibt es neben Einzelmitteln auch Komplexmittel, die mehrere Wirkstoffe sinnvoll miteinander kombinieren und so ein breiteres Wirkungsspektrum haben. Dabei kann man zwischen Nasensprays, Tropfen, Tabletten und Globuli wählen. Komplexmittel wirken weniger spezifisch, als Einzelmittel, weil sie nicht so genau auf die Symptomatik und Gesamtsituation des einzelnen Patienten abgestimmt sind. Im akuten Fall sind sie oft aber besser geeignet, da die Wahl des Mittels wesentlich einfacher ist. Es gibt zahlreiche Apotheken, die sich auf homöopathische Arzneimittel spezialisiert haben – diese können Ihnen auch kurzfristig weiterhelfen, da bei Komplexmitteln das aufwendige homöopathische Anamnesegespräch entfällt.
Akupunktur: Nadeln gegen Heuschnupfen
Auch Akupunktur kann bei Heuschnupfen wirksam sein. Dabei werden ganz feine Nadeln an bestimmte Stellen in die Haut gesetzt und sollen so die Energiebahnen des Körpers stimulieren. Bei erfolgreicher Durchführung durch einen erfahrenen Akupunkteur kann man dem Körper durch die Stimulation dabei helfen, seine eigenen Gegenmaßnahmen zur Linderung der Allergiesymptome einzuleiten. Viele Menschen scheuen sich allerdings vor einer Behandlung, bei der Nadeln verwendet werden, doch sind die Akupunkturnadeln sehr fein und die meisten Patienten empfinden den kaum spürbaren Einstich nach anfänglicher Skepsis nicht als sehr unangenehm.
Erweitert man die klassischen schulmedizinischen Behandlungsansätze des Heuschnupfens um die Methoden der Alternativ- und Komplementärmedizin, wird man einige zusätzliche Möglichkeiten finden, wie man seine Symptome besonders in akuten Fällen lindern kann. Insbesondere für Menschen, die unter starken Nebenwirkungen durch die klassischen Behandlungsmethoden leiden oder die aufgrund von Vorerkrankungen oder möglichen Wechselwirkungen mit ihrer Dauermedikation für einige Behandlungsformen nicht in Frage kommen, können gut auf alternative Therapieformen zurückgreifen.
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