Unter Burnout verstehen wir meist eine körperliche, psychische und emotionale Erschöpfung die sich im Laufe der Zeit mehr und mehr verschlimmert – der Betroffene kann bei gleichbleibender Belastung seinen beruflichen Forderungen nicht mehr nachkommen.
Aus ayurvedischer Sicht sind Körper, Geist und Seele in diesem Szenario nicht mehr im Gleichgewicht. Der Betroffene stellt zu hohe Anforderungen an sich selbst, findet seinen inneren Ruhepol nicht mehr und versucht trotz reduzierter Kraft, im Außen seinen Aufgaben gerecht zu werden. Dadurch, dass er versucht im Exterieur sein verlorenes Gleichgewicht wieder zu finden, entfernt er sich aber fataler Weise immer weiter von seinem inneren Selbst.
Gemäß der im Ayurveda überaus wichtigen angeborenen Konstitution werden sich beim Vata- Typ (Raum und Luft) im Burn-Out die Symptome Angst, Nervosität, Unsicherheit, Herzrhythmusstörungen, Atemnot, Verdauungsstörungen, Schlafstörungen und vieles mehr einstellen. Er wird keinen Hunger mehr haben und deshalb kaum noch etwas essen, an Gewicht verlieren und aufgrund der innerlich größer werdenden Angst, mehr und mehr in den sozialen Rückzug gehen – die Erschöpfungssymptome werden durch das unregelmäßige Essen und den fehlenden Schlaf immer größer werden.
Beim dem vom Feuer dominierten Pitta-Typ (Feuer und Wasser) steigt zunächst das „im – Außen – Agieren“ an, er neigt dazu ein immer größer werdendes Arbeitspensum schaffen zu wollen, da er sehr hohe Anforderungen an sich selbst stellt. Bis plötzlich gar nichts mehr zu gehen scheint. Er brennt förmlich aus. Seine Symptome gehen einher mit Temperamentsausbrüchen, Sodbrennen, Ekzemen, Einschlafstörungen, übermäßigem Appetit, Kritiksucht, Hass, Wut und Eifersucht.
Der sonst eher behäbige und ruhige Kapha-Typ (Erde und Wasser) wird bei emotional überfordernden Umständen und beruflichem Stress eher in die Lethargie abwandern. Er nimmt leicht und beständig an Gewicht zu, weil er alles in sich hinein „fressen“ möchte. Er wird depressiv, hat Gefühle von Wertlosigkeit, wird traurig und bewegungslos. Ihm fehlt die Energie aktiv zu werden.
Da im Ayurveda die Erkennung der individuellen Konstitution mittels Puls- und Zungendiagnose sowie ausführlicher Anamnese genauso wichtig genommen wird, wie den aktuellen Ist-Zustand des Patienten festzustellen, um dann einen Personenspezifischen Therapieplan zu erstellen, empfiehlt der Ayurveda, eine Diagnose durch entsprechend ausgebildete Ärzte Beim Burnout werden stationäre Aufenthalte in Ayurveda-Kliniken empfohlen, bei denen Panchakarma Kuren (ayurvedische Reinigungs-Kuren), bzw. Aufbaukuren, durchgeführt werden können. Hierbei werden die Patienten langsam mit Hilfe konstitutionsgerechter Ernährung, Massage-Anwendungen, Yoga der Stille und Meditation sowie Ayurvedischen pflanzlichen Rezepturen, wie Ashwagndha, Brahmi, Shankhapushpi, Valeriana und vieles mehr, nach und nach wieder zu sich selbst geführt. Diese Kuren bedürfen einer engen, Patienten – gebundenen Begleitung durch einen Arzt oder eine Ärztin, die nach Möglichkeit auch in Psychotherapie ausgebildet sein sollten. Es ist wichtig, dass sich der Betroffene eine Auszeit gönnt und sich und seiner Seele den Raum gibt, um zu lernen, sich nach und nach zu erholen. und zu lernen wie er sich seiner Natur gemäß, auch künftig in sein persönliches Gleichgewicht zurückführen kann.
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