Die Anthroposophische Medizin

Die Anthroposophische Medizin

Die Anthroposophische Medizin wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Rudolph Steiner (Philosoph und Naturwissenschaftler) und Ita Wegmann (Ärztin) entwickelt. 

Anthroposophie setzt sich aus dem griechischen Anthropos (Mensch) und Sophia (Weisheit) zusammen. Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Lehre die Spiritualität, die Beziehung des Individuums zum Geistigen, Übersinnlichen unter Anerkennung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.

Beschrieben werden 4 Organisationsebenen (Körper, Leben, Seele, Geist), die je nach Lebenssituation unterschiedlich ausgerichtet sind. Störungen im Zusammenwirken dieser Kräfte vermag ein Mensch zu regulieren, wenn dies nicht passiert, entsteht Krankheit.

Der anthroposophisch arbeitende Arzt oder Heilpraktiker sucht gemeinsam mit dem Patienten die Ursachen der Störung und erarbeitet mit ihm ein therapeutisches Konzept. Das ausführliche persönliche Gespräch ist ein wichtiger  Bestandteil in Diagnostik und Therapie, es werden aber auch schulmedizinische und andere Verfahren eingesetzt.

Medizinisches Wissen wird in der anthroposophischen Medizin  um die geistig-spirituelle Ebene erweitert bzw. ergänzt. Dies gilt für die Diagnostik ebenso wie für die Therapie. Das Individuum mit seinen komplexen körperlichen, seelischen und geistigen  Eigenschaften wird in seiner Gesamtheit wahrgenommen, behandelt und bringt sich bei der Interaktion mit dem Arzt/Heilpraktiker deutlich ein. Der Patient hat hier einen wesentlich aktiveren Part als in vielen anderen medizinischen Lehren.

Therapeutisch kommen neben klassisch schulmedizinischen und komplementärmedizinischen Methoden häufig auch gestalt- bzw. kunsttherapeutische Methoden zum Einsatz. Der erkrankte Mensch lernt bei der künstlerischen Gestaltung  (z. B. Malen, Musiktherapie wie z. B. Heileurythmie) über sich, erkennt falsche Muster und entwickelt über diese Selbsterkenntnis neue Bewältigungsstrategien.

Physikalische Therapien wie Wickel, Bäder und Massagen kommen ebenso zur Anwendung wie psychotherapeutische Begleitung.