Beim Ausgangsstoff für Crataegus handelt es sich um Weißdorn, eine Strauch- oder Baumart aus der Familie der Rosengewächse. Auf unserer Nordhalbkugel sind etwa zweihundert bis dreihundert verschiedene Arten der Weißdorne beheimatet.
Das homöopathische Arzneimittel Crataegus oxyacantha wird aus frischen Beeren des Weißdorns hergestellt. Dabei handelt es sich um kleine Bäume oder mittelgroße Sträucher bis circa drei Meter Höhe. Der Name Weißdorn leitet sich von den spitzen Dornen an den Ästen und den prachtvollen weißen Blüten ab. Zur Herstellung von Arzneien werden hiervon die Blätter und Blüten sowie die reifen Früchte verwendet. Diese Pflanze enthält gleich mehrere Wirkstoffe, die sich in ihrer Wirkung sogar noch gegenseitig verstärken. Als Heilpflanze fand Crataegus oxyacantha erstmalig im 16. Jahrhundert als Mittel gegen Durchfall, Nierensteine, Koliken sowie gegen starke Monatsblutungen bei Frauen Erwähnung. Heute ist Weißdorn vor allem ein Mittel zur Stärkung des Herzens.
Anwendungsmöglichkeiten
Crataegus oxyacantha wird häufig reizbaren, nervösen Personen verabreicht, deren Herzfunktionen zum Teil eingeschränkt sind. Verstärkt wird dadurch zum Beispiel die Durchblutung der Herzkranzgefäße. Zudem unterstützt Crataegus die Auflösung kalkartiger Ablagerungen an den Arterien-Innenwänden, weshalb es das geeignete Mittel bei Arteriosklerose ist. Darüber hinaus hat Crataegus auch einen positiven Einfluss auf die Nerven. Diese Einsatzgebiete zeigen schon, dass das Mittel vorwiegend bei älteren Menschen zur Anwendung kommt.
Bei welchen Beschwerden sind Globuli Crataegus angezeigt?
Eine charakteristische Herzschwäche kündigt sich oftmals durch heftiges, fast tumultartiges Herzklopfen bei gleichzeitig unregelmäßigem Puls an. Mögliche Ursachen dafür können eine schwere Infektion, Rheumatismus sowie chronischer Alkoholmissbrauch sein. Begleitet können diese Symptome auch mit einer Herzverfettung sein.
Crataegus wird zum Beispiel bei Entzündungen des Herzmuskels (Myocarditis) beziehungsweise des Herzbeutels (Pericarditis) sowie im Fall einer Herzwassersucht (Hydropericard), bei der sich Flüssigkeit im Herzbeutel anstaut, eingesetzt. Chronische, altersbedingte Herzschwäche lässt sich ebenfalls gut durch Globuli Crataegus lindern. Häufiger beziehungsweise regelmäßiger Schwindel, Atemnot sowie Wassereinlagerungen zum Beispiel in den Beinen (Ödeme) können eine Folge einer Herzschwäche sein. Die Überlastung des Herzens kann dann zu dessen Vergrößerung führen (Herzhypertrophie).
Crataegus oxyacantha eignet sich zwar zur Blutdrucksenkung bei Hypertonie, wird aber interessanterweise auch zur Behandlung eines zu niedrigen Blutdrucks verwendet.
Verbesserung tritt meistens in Ruhe an frischer Luft ein.
Verschlechterung kann bei Anstrengung in einem zu warmen Zimmer eintreten.
Globuli Crataegus für Atmungsorgane, Brust und Herz
Von Herzschwäche Betroffene klagen schon bei geringen Anstrengungen über Luftnot. Dabei kann es zu sogenanntem Herzhusten mit einem eiweißhaltigen Auswurf kommen. Durchaus charakteristisch ist dann ein Schmerz in der Herzgegend, insbesondere unter dem linken Schulterblatt beziehungsweise unter dem linken Schlüsselbein.
Darüber hinaus sind Globuli Crataegus angezeigt bei:
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Luftaufstoßen, Verdauungsbeschwerden, Hämorrhoiden, Häufiger Harndrang (die dennoch eher verminderte Harnmenge weist oft Eiweiß- und Phosphatspuren auf), Geschwollene Gliedmaßen (kalte, blaue Finger, linksseitige Schmerzen in Unterarm, Schulter, Knie oder Fußgelenk), Schlafstörungen beziehungsweise Schlaflosigkeit
Dosierung und Einnahme
Zur Selbstbehandlung (dabei nur ein Mittel verwenden) sind in der Regel die Potenzen D6 bis D12 zu empfehlen, wobei eine Behandlung von Kindern oder schwangeren Frauen beim Arzt beziehungsweise mit einer Hebamme abzuklären ist. Tritt eine Verschlechterung der Symptome auf, die nach mehreren Tagen nicht abklingt, sollte die Behandlung besser abgebrochen werden. Potenzen ab D30, LM oder Q sollten nur nach Absprache mit einem fachkundigen Arzt beziehungsweise Homöopath zur Anwendung kommen. Medikamente der sogenannten Schulmedizin dürfen nicht eigenmächtig durch homöopathische Arzneien ersetzt werden, denn hierbei handelt es sich lediglich um unterstützende Mittel, die in ihrer Wirkung mit anderen Pharmaprodukten nicht vergleichbar sind. Unabhängig von der Darreichungsform (als Tropfen, Globuli oder Tablette) sind Homöopathika gegen äußere Einflüsse sehr empfindlich. Daher sind die folgenden Hinweise zu beachten:
Die Mundschleimhaut sollte mindestens 15 Minuten vor der Einnahme frei von Speisen und Getränken, Alkohol und Nikotin sein. Homöopathika werden mit einem Löffel aus Kunststoff (kein Metall) eingenommen. Ätherische Öle wie Menthol, Latschenkiefer oder Kampfer sowie Lösungsmittel wie Benzin, Farben und Lacke sind von Homöopathika fernzuhalten. Dies gilt für andere Aromaten wie Minze im Kaugummi oder in der Zahnpasta, auch auf Kaffee und Alkohol sollte weitestgehend verzichtet werden. Die Globuli (auch die Tropfen) werden auf einem Plastiklöffel verabreicht, um sie langsam im Munde zergehen zu lassen. Der Säugling (bis 12 Monate) kann ein Globulus, Kleinkinder zwischen zwei und drei Jahren können zwei Globuli, Kinder ab drei Jahren drei Globuli bekommen. Dabei können die Globuli gerade auch beim Säugling in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich langsam im Speichel auflösen. In der Regel reicht es aus, homöopathische Arzneimittel so lange einzunehmen, bis sich die Beschwerden deutlich abgeschwächt haben. Dabei darf die Dosierung zu Beginn der Behandlung etwas höher sein, um zum Ende hin langsam „auszuschleichen“. Die höheren Potenzen ab C200 sollten nur unter Aufsicht heilkundiger, homöopathischer Ärzte angewendet werden, die dann auch über die Art und Weise des Absetzens der Mittel entscheiden.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen
Die Wirkung aller homöopathischen Mittel basiert auf dem sogenannten Ähnlichkeitsprinzip. Dabei geht es darum, das Abwehrsystem dazu anzuregen, selbst etwas beziehungsweise noch mehr gegen die Erkrankung zu unternehmen. Dies funktioniert dann gut, wenn man von außen einen Reiz auslöst, der den Körper dazu veranlasst, in einer bestimmten Art aktiv zu werden. Hahnemann sprach in diesem Zusammenhang von der Belebung der Vix Mediatrix Naturae, also der Heilkraft der Natur.
Die Homöopathie nennt dies auch das Prinzip der harmonischen Resonanz. Bei homöopathischen Mitteln handelt es sich im Grunde um Lebensenergie (Prana oder Qui), die in trockenen oder flüssigen Medien eingeschlossen wird. Jeder Verdünnungsschritt des Mediums potenziert dann die darin enthaltene Energie. Je höher die Potenz, desto höher die Wirkung des Mittels, wenngleich die ursprüngliche Substanz (oftmals ein Gift) dabei immer weiter verdünnt ist. Allein die Energie, die dem Körper einen Impuls gibt, bleibt erhalten.
Praktisch wird ein „Gift“ verabreicht, das genau die Symptome hervorruft, die die bestehende Erkrankung bereits aufweist. Da ist es nicht verwunderlich, dass das homöopathische Mittel (zum Beispiel Sulfur) zunächst mit einer „Erstverschlimmerung“ verbunden sein kann, was nur zeigt, dass der Körper in der Tat reagiert. Nach wenigen Tagen tritt dann in der Regel die Verbesserung ein, und zwar auch dann, wenn keine Erstverschlimmerung zu beobachten ist.
Nimmt der Patient das Mittel noch weiter ein, nachdem seine Beschwerden (vollständig) abgeklungen sind, können die Symptome zurückkehren. Hahnemann bezeichnete dies als „Spätverschlimmerung“. Sie verschwindet dann aber (langsam) nach dem Absetzen des Mittels.
Alternative Homöopathische Mittel
Der Rote Fingerhut, Digitalis purpurea, ist eine Heilpflanze, die ebenfalls positiv auf das Herz wirkt. Wie bei Crataegus oxyacanha wird auch durch Digitalis der Herzmuskel gekräftigt und dadurch dessen Auswurfleistung verbessert. Darüber hinaus ist Digitalis angezeigt bei Verdauungsbeschwerden sowie bei Erkrankungen der Harnwege und Geschlechtsorgane (Prostatavergrößerung). Digitalis-Patienten sind meistens ängstlich, weinerlich und niedergeschlagen. Sie haben Angst vor der Zukunft, vor Ersticken und vor Geisteskrankheit.
Die „Königin der Nacht“ wächst in Indien und Südamerika: Cactus grandiflorus. Sie verursacht ein ausgeprägtes Einschnürungsgefühl sowie krampfartige Schmerzen, Grund genug dafür, sie in der Homöopathie bei zahlreichen Herzerkrankungen erfolgreich einzusetzen. Patienten, die mit dem Cactus grandiflorus behandelt werden, beschreiben immer wieder das Gefühl, als würde sich ihr Herz ständig ausdehnen und dann wieder zusammenziehen. Diese Patienten sind schweigsam, niedergeschlagen und beginnen vermeintlich grundlos zu weinen.
Das Adonisröschen beziehungsweise Teufelsauge (Adonis vernalis) hat in der Wirkung ebenfalls Ähnlichkeiten mit Crataegus oxyacantha. Adonis vernalis wird besonders bei Herzleiden eingesetzt, die auf eine rheumatische oder grippale Ursache zurückzuführen sind.
Hintergrundinformationen
Weißdorn gehört zu den Rosengewächsen. Seine Entdeckung als Herzmittel verdanken wir dem irischen Arzt Dr. Green. Herzkranke Menschen aus dem gesamten britischen Königreich ließen sich seinerzeit von ihm erfolgreich mit Crataegus behandeln. Aber erst 1894 nach seinem Tod verriet seine Tochter das Geheimnis seiner Arznei. Allerdings ist die Wirkung von Crataegus bei fortgeschrittener Herzschwäche, anders als bei Strophanthin, Oleander, Digitalis oder Convallaria, doch eher beschränkt. Da Weißdorn völlig ungiftig ist, treten unerwünschte Nebenwirkungen äußerst selten auf. Er steigert im Wesentlichen die Durchblutung der Herzkranzgefäße, was den Stoffwechsel im Bereich des Herzmuskels langfristig verbessert.
Für die Mittelwahl wichtige Symptome
Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, bei welcher alle vorliegenden Symptome, körperliche, wie auch geistige / emotionale, betrachtet werden. Anhand dieses individuellen und ganzheitlichen Beschwerdebildes wird das passende Mittel gewählt. Das Arzneimittelbild sollte entsprechend der Ähnlichkeitsregel der Homöopathie eine größtmögliche Übereinstimmung zu den vorliegenden Symptomen aufweisen.
Bei folgenden Symptomen ist Crataegus angezeigt:
Beschwerden entstehen infolge von…
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- allergischen Hautausschlägen
Leitsymptome
- Herzinsuffizienz (schwaches Herz, Herzleistungsschwäche, Altersherz)
- Angina pectoris (Brustenge)
- ziehende Schmerzen im Brustbereich
- Arteriosklerose (Ablagerungen in den Blutgefäßen: Fett, Blutgerinnsel, Bindegewebe und Kalk)
- Herzenge
- Herzklopfen
- Herzentzündung
- Herzrasen
- unregelmäßiger Herzschlag
- häufig wechselnder Blutdruck: mal zu hoch, mal zu niedrig
- Koronare Herzkrankheit (eine durch die Arteriosklerose bedingte Erkrankung des Herzens mit Verengung der Herzkranzgefäße)
- Koronarinsuffizienz (ungenügende Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur durch verminderte Sauerstoffzufuhr über die Herzkranzarterien)
- Myokarditis (Entzündliche Erkrankung des Herzmuskels)
- Nervöse Herzbeschwerden
- Atemnot
- Kurzatmigkeit
- geschwollene Füße
- Kopfschmerzen
- vermehrtes nächtliches Wasserlassen (Nykturie)
- Schlaflosigkeit
- Schlafstörungen
- Schwindel
- erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie)
- Wassereinlagerungen (Schwellungen, Ödeme)
Beschwerden verschlimmern sich durch…
- Wärme
- Bewegung
Beschwerden bessern sich durch…
- Ruhe
- frische Luft
Die typischen Crataegus-Patienten sind schwach und erschöpft. Sie neigen zu Melancholie und zeigen seelische Verletzlichkeit, die zu einem Gefühl der Verzweiflung führen kann. Während der phasenweise auftretenden geistigen Trägheit suchen sie Ruhe und Abgeschiedenheit. In der Regel haben sie Bluthochdruck oder eine Herzschwäche, wodurch sich ihr Brustkorb häufig eingeengt fühlt. Nach außen hin zeigen sich im Bereich der Kniekehlen, Achseln und am Nacken teilweise brennende Hautausschläge.
Weiterführende Informationen zu Crataegus
Der Weißdorn wächst in allen gemäßigten Klimazonen und wird als Strauch oder kleiner Baum bis zu zehn Meter hoch. Seine Stängel sind stark verzweigt und mit Dornen besetzt. Die Blüten sind weiß bis schwach rosa und duften intensiv. Daraus entwickeln sich rote Früchte. Bereits seit dem Mittelalter werden Blätter, Blüten und Beeren des Weißdorns zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Problemen verwendet. Für das homöopathische Mittel Crataegus zerkleinert man die reifen Früchte und setzt sie mit Alkohol an.
Die Weißdorne sind eine Gattung aus Sträuchern oder kleineren Bäumen aus der Familie der Rosengewächse. Es gibt davon ca. 200 bis 300 Arten, die in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel beheimatet sind.
Crataegus-Arten sind ziehmlich weit verbreitet und wächsen häufig an Wald- und Feldrändern, ganz besonders gut gedeihen sie auf Lehmböden. Manchmal können sich üppige Hecken bilden. Das Holz der Sträucher ist hart und man kann es gut verarbeiten und im Herbst mit roten Früchten bewachsen. Der deutsche Name Weißdorn kann entweder ein Hinweis auf die weiß-gefärbten Blüten oder auf die helle Rinde (im Gegensatz zum Schwarzdorn) sein.
Crataegus ist ein beliebtes pflanzliches Herzmittel, und wird auch als homöopathisches Heilmittel verwendet, um das Herz zu stärken. Crataegus ist besonders gut für die Behandlung des sogenannten Altersherzes geeignet, welches mit Kurzatmigkeit und Wasser-Einlagerungen in den Beinen einhergeht. Auch der Blutdruck kann mit Crataegus Globuki auf sanfte Weise geregelt werden, das bedeutet, das Mittel kann hohen Blutdruck senken und niedrigen Blutdruck steigern
Das Mittel aktiviert wichtige Wirkungs-Mechanismen am Herzen und an den arteriellen Gefäßen. Die wirksamen Bestandteile in den Crataegus-Arten sind deren Flavonoide und Procyanidine die bei geringer Herzinsuffizienz einen nachweislich positiven Einfluss haben können. Während der Behandlung mit Crataegus-Extrakten können die Symptome deutlich verbessert werden und es kommt zu einer Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens sowie der Leistungsfähigkeit.
Verwendungsgebiete von Crataegus Globuli
- Altersherz (Herzinsuffizienz oder Herzleistungsschwäche)
- Angina pectoris (Brustenge, Herzschmerz / anfalls-artiger Schmerz in der Brust)
- Arteriosklerose (Ablagerung von Fett, Bindegewebe und Kalk in den Blutgefäßen)
- Atemnot
- Geschwollene Füsse
- Herzenge
- Herzentzündung
- Herzinsuffizienz
- Herzklopfen
- Herzmuskel-Entzündung
- Herzrasen
- Kopfschmerzen
- Koronare Herzkrankheit (chronische Erkrankung des Herzens, durch Arteriosklerose)
- Koronarinsuffizienz (Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot)
- Kurzatmigkeit
- Myokarditis (allgemein entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels)
- Nervöse Herzbeschwerden
- Nykturie (vermehrtes, nächtliches Wasserlassen)
- Nächtlicher Harndrang
- Schlaflosigkeit und/oder Schlafstörungen
- Schwindel-Gefühl
- Tachykardie (Überschreitung der alters-üblichen physiologischen Herz-Frequenz)
- Ödeme
Verbesserung bei
- Ruhe
- frischer Luft
Verschlimmerung bei
- Wärme
Symptome
- der Patient leidet an Beschwerden aufgrund von einer Herzschwäche
- der Patient ist häufig blass und hat blaue Lippen
- der Patient fühlt sich kraftlos und/oder müde
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